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155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

Titel: 155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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angesichts der Schäden für Ernten und Herden?“
    „Ich bin nicht, wie Ihr es ausdrückt, nur wenig beunruhigt“, widersprach Keane. „Ich verspüre nur eine gewisse Hilflosigkeit. Ich weiß nicht, was ich tun könnte, um die Situation zu verbessern.“
    „Was Ihr tun könnt?“, echote Briana aufgeregt. „Na, was denn wohl? Den Engländern Widerstand leisten, gegen sie kämpfen, natürlich.“
    Bevor sich Keane eine Antwort auf Brianas unerwarteten Ausbruch überlegen konnte, mischte sich ein weiteres Mal Vinson in die Unterhaltung ein. Bisher hatte er sich unter verschiedenen Vorwänden in der Bibliothek aufgehalten, denn er wollte die junge Briana unter gar keinen Umständen schutzlos einer für ihre Unschuld bedrohlichen Situation aussetzen.
    „Verzeiht, Mylord“, sagte er und warf stirnrunzelnd einen missbilligenden Blick auf die bereits bis zur Hälfte geleerte Weinkaraffe. Er musste noch intensiver Acht geben auf das, was zwischen seinem Herrn und dem jungen Mädchen geschah. Briana durfte nicht so viel trinken. „Wünscht Ihr hier in der Bibliothek zu speisen oder im großen Speisesaal?“
    „Ich denke, wir nehmen unser Mahl heute hier ein“, erwiderte Keane. „Es ist hier irgendwie nicht so unpersönlich, eher ein wenig intim, findest du nicht, Vinson?“
    Der Butler hätte beinahe laut aufgestöhnt. „Sehr wohl, Mylord“, presste er hervor. „Ich werde Mistress Malloy umgehend entsprechend Bescheid geben.“ Er eilte hinaus, um der Haushälterin entsprechende Anweisungen zu erteilen. Dabei wollte er auch mit ihr besprechen, wie sie weiter vorgehen sollten, um das Mädchen vor Seiner Lordschaft zu schützen.
    Heute Nacht würde weder er noch Mistress Malloy früh zur Ruhe kommen, dessen war sich Vinson ganz sicher. Sie mussten auf der Hut bleiben und wachsam beobachten, was Lord Alcott zu tun beliebte.
    Er hatte nämlich einen Ausdruck in den Augen, den sein alter Butler zur Genüge kannte und daher fürchten gelernt hatte. Er bedeutete, dass Keane O’Mara an diesem Abend besonders ausgelassen, wagemutig und zielstrebig war.
 

  8. KAPITEL
     
    „Mylord, da sind wir.“ Ein wenig atemlos betrat Mistress Malloy die Bibliothek, eine ganze Reihe von Dienstboten im Gefolge, die sogleich begannen, nach ihren Anweisungen den Tisch für zwei Personen einzudecken. Sie benutzten dazu feinstes weißes Leinentuch, kristallene Weinkelche und silbernes Besteck.
    Noch mehr Bedienstete brachten nun auf großen Tabletts dampfende Schüsseln und Platten herein, bis sich der Tisch unter der Last zu biegen schien.
    „Soll das alles nur für uns bestimmt sein?“, erkundigte sich Briana und konnte ein Lachen nicht unterdrücken. „Es sieht mir eher danach aus, als ob hier für eine komplette Armee gekocht worden sei.“
    „Ja.“ Da der Herr des Hauses so lange fort gewesen war, hatte die Köchin einfach einige seiner Lieblingsspeisen zubereitet und außerdem auch seine Wünsche bezüglich Brianas erfüllt. Es gab also zusätzlich köstlichen Lachs und das Gebäck, das Briana so gut geschmeckt hatte.
    Die Haushälterin hob den Deckel von einer der Schüsseln und schnupperte zufrieden. „Mmmmmh, Rindfleisch. Zart und saftig, so wie es sein sollte. Und hier, Briana, sind auch die Speisen, die Ihr so lobend erwähnt hattet.“
    Als alle Angestellten ihre Aufgaben erfüllt hatten, stellten sie sich an einer Seite des Raumes in Reih und Glied auf und warteten auf das Kommando, Lord Alcott und seinen Gast bedienen zu dürfen.
    Keane warf von seinem Sessel am Kamin einen prüfenden Blick auf die gedeckte Tafel und sagte dann zu Mistress Malloy: „Vielen Dank, das sieht in der Tat alles delikat aus. Ihr und die Dienerschaft könnt nun gehen. Ihr habt jetzt Feierabend für heute.“
    „Aber, Mylord.“ Mistress Malloy geriet fast in Panik. „Ihr werdet doch unsere Hilfe benötigen.“
    „Nein, meine Gute. Miss O’Neil und ich werden uns selbst bedienen.“ Er goss erst Briana und dann sich selbst abermals Wein ein und reichte Vinson die leere Karaffe. Der nahm sie wortlos entgegen. Er wusste, dass sein Herr das Gefäß erneut gefüllt haben wollte. Wozu hätte er sonst das Fass anstechen lassen!
    Mistress Malloy bedachte Keane mit einem halb zornigen, halb flehenden Blick, den dieser aber nicht bemerkte. Seufzend verließ sie die Bibliothek, zusammen mit den zahlreichen Dienstboten. Auch Vinson ging hinaus.
    Er hatte die Tür kaum hinter sich zugezogen, als Mistress Malloy ihn schon anzischte: „Und du

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