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155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

Titel: 155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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inmitten einer Staubwolke kam die Kutsche zum Stehen.
    „Guten Morgen, ihr guten Leute“, rief Briana der Familie fröhlich zu.
    „Guten Morgen, Mylady.“ Nur die Kinder antworteten unbefangen und umringten sogleich das prachtvolle Gefährt. Unverblümt starrten sie das bildschöne Paar an. Doch ihre Eltern, die in dem feinen Gentleman sogleich den Herrn über Carrick House erkannt hatten, hielten sich scheu zurück.
    Briana stieg ohne Umschweife aus der Kutsche aus und kraulte furchtlos einen der Hunde hinter den Ohren, der auf der Stelle vor Freude heftig mit dem Schwanz wedelte. „Na, wo wollt ihr denn alle hin an diesem herrlichen Tag?“, fragte sie in die Runde.
    „Zum Markt“, antwortete ein ungefähr sechs Jahre alter Junge. Seinen Brüdern und Schwestern hatte der Anblick Brianas in ihrem schönen Umhang die Sprache verschlagen.
    „Und wo ist der Markt?“
    Ein etwas größerer Junge wies mit einem Zeigefinger in eine unbestimmte Richtung. „Im Dorf Carrick.“ Er war offenbar entschlossen, seinem kleinen Bruder nicht das Feld der Unterhaltung zu überlassen.
    Briana schützte die Augen mit vorgehaltener Hand vor den blendenden Sonnenstrahlen und blinzelte in die Ferne. „Markttag war für mich immer der schönste Tag in der Woche. Sagt mir, gibt es in Carrick auch Stände, an denen man kleine Kuchen und Pasteten kaufen kann?“
    Ein noch sehr kleines, zartes Mädchen überwand ebenfalls seine Scheu. „Ja, und die Pasteten mag ich am allerliebsten, Mylady.“
    „Wie schön. Die haben mir, als ich so alt war wie du, auch immer am besten geschmeckt.“ Briana sah die Eltern an. „Ihr habt eine wunderbar große Familie.“
    Obwohl er nicht lächelte, schien sich der Vater der Kinderschar zu entspannen. Er richtete sich unmerklich ein wenig auf. „Vielen Dank, Mylady.“
    „Wir sind ebenfalls auf dem Weg nach Carrick“, erklärte Briana und schloss alle Anwesenden in ihr strahlendes Lächeln ein. „Wollt ihr nicht mit uns fahren?“
    Die Kinder brachen in Jubelschreie aus angesichts der Aussicht, in so einer feinen, herrschaftlichen Kutsche über Land zu fahren. Aber als sie einsteigen wollten, hielt ihr Vater sie zurück. „Wir passen unmöglich alle hinein“, wehrte er Brianas Angebot ab.
    Diese sah zu Keane hin. Zwar traf ihn die Wende, die die Dinge nahmen, vollkommen unvorbereitet, doch trotzdem nickte er zustimmend. „Wir werden irgendwie genug Platz schaffen“, versicherte er. „Kommt nur alle herauf.“
    Briana rückte so eng wie möglich an ihn heran, sodass die Eltern sich neben sie auf die Bank setzen konnten. Die Kinder kletterten über die Erwachsenen hinüber und suchten sich ein Plätzchen, wo sie sich hinhocken konnten. Die Hunde tollten bellend um die Kutsche herum.
    Brianas Blick fiel auf ein Bündel, das die Mutter der Kinder eng an sich gepresst im Arm hielt. „Oh, ein Säugling!“, rief sie aus. „Ist es ein Junge oder ein Mädchen?“
    „Ein Junge, er heißt Daniel.“ Die Frau war so schüchtern, dass ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern war.
    „Was für ein schöner Name“, stellte Briana fest. „Darf ich ihn wohl bitte mal halten?“
    Die Eltern wechselten Blicke, ehe die Mutter Briana das Baby in den Arm legte. Die Kinder und die beiden Erwachsenen beobachteten mit einer Mischung aus Misstrauen und Unbehagen, wie Briana die Decken zurückschlug, bis alle das winzige Baby sehen konnten.
    „Oh! Oh!“ Für einen Moment fehlten Briana jegliche Worte. „Was bist du nur für ein wunderschönes Kind!“ Entzückt lachte sie auf, als das Baby nach ihren Fingern griff und diese mit aller Kraft festhielt. „Keane, sieh doch nur? Ist er nicht einfach perfekt?“
    Doch Keane konnte nur nicken. Vergessen war der Augenblick des Unwillens, als er so plötzlich mit Fremden konfrontiert wurde. Auch der Lärm der Hunde störte ihn nicht mehr. Die Zügel lagen reglos in seinen Händen. Wie hypnotisiert starrte er unverwandt auf Briana, wie sie den Säugling auf dem Schoß hielt.
    Gerade hob sie ihn hoch und drückte ihn an die Brust. „Daniel, du riechst unglaublich gut.“ Wie zur Antwort fuhr ihr das Baby mit einer Hand in die kurzen Locken und versuchte, diese mit dem Mund zu berühren. Briana lachte entzückt auf und küsste das Baby auf die Schläfe.
    Endlich hatte sich Keane so weit gefangen, dass er losfahren konnte. Währenddessen schien die Familie begeistert zu sein darüber, wie Briana mit dem kleinen Daniel spielte.
    „Arbeitest du für Lord Alcott?“,

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