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155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

Titel: 155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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dagegen, dass ich Fleming gebeten habe, einen Strauß Rosen für Hughs Frau zu schneiden?“, erkundigte sie sich und blieb am Fuß der Treppe stehen.
    „Nein, natürlich nicht.“ Keane nickte zufrieden. „Das ist eine sehr schöne Geste von dir. Aber was bedeuten denn all diese Pakete?“
    „Ich habe die Köchin gebeten, ein paar ihrer Spezialitäten für die Kinder zu backen. Und Cora nähte für Baby Daniel ein zauberhaftes Mäntelchen aus weichem Wollstoff, sodass er nicht friert. Und ich habe ihm ein kleines Spiel gebastelt. Und …“ Briana hielt kurz inne, um Luft zu holen.
    Keane nutzte die Gelegenheit und warf halblaut ein: „Man würde denken, wir würden dort Ferien machen wollen. Dabei handelt es sich doch nur um ein einfaches Abendessen.“ Er nahm Brianas Arm und rief den Bediensteten zu, die Pakete im hinteren Teil der Kutsche zu verstauen.
    Draußen wartete Monroe bereits neben der bereitgestellten Kutsche. „Soll ich Euch und die Lady fahren?“, wollte er wissen, doch Keane schüttelte den Kopf. „Nein, lass nur. Ich lenke das Gespann selber.“
    Er half Briana beim Einsteigen, schwang sich dann behände auf den Sitz und gab den Pferden das Signal zum Lostraben.
    Zunächst schlugen sie den Weg ein, den Briana schon von der Fahrt zum Markt in Carrick bereits kannte. Doch dann bogen sie in die entgegengesetzte Richtung und rollten bald auf einem Weg durch grüne Wiesen.
    Briana hob das Gesicht den Sonnenstrahlen entgegen. „Keane, schau dich doch nur um! Was siehst du?“
    Er bemühte sich, seinen Tonfall besonders gleichgültig und gefühllos zu halten. Nachdem er den ganzen Tag über Zahlen gebrütet hatte, wusste er ganz genau, was es auf Carrick zu sehen gab. „Ich sehe steinigen Untergrund, der jeden Bauern jeden Tag seines Lebens herausfordert. Ich sehe arme, erschöpfte Menschen in einem armen, traurigen kleinen Land.“
    „Wenn das alles ist, was du sehen kannst, bemitleide ich dich von ganzem Herzen.“ Briana drehte sich in ihrem Sitz, um eine Herde Schafe beobachten zu können, die gemächlich über einen Hügel zog. „Hast du auf all deinen langen und weiten Reisen jemals ein schöneres Land gesehen als unseres?“
    „Ja, es ist in der Tat zauberhaft“, gab er grimmig zu. „Ich hatte schon ganz vergessen, wie schön es hier sein kann. Aber meine Meinung bleibt trotzdem bestehen.“
    „Dein Personal schließt untereinander Wetten ab, wie lange du wohl noch in Carrick House bleibst und wann du Irland endgültig den Rücken zukehren wirst.“
    Keane presste die Lippen fest aufeinander. Wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass er, wäre Briana nicht in sein Leben getreten, wahrscheinlich schon längst fort wäre.
    Den Rest der Fahrt legten sie schweigend zurück. Der Weg führte eine schmale Straße entlang, die an den Rändern gesäumt wurde von einer Vielzahl an Wildblumen. Die Vegetation war so üppig, dass die Blumen geradezu eine bunt blühende Mauer bildeten. Ein schwerer, süßer Duft lag in der Luft.
    Schließlich brachte Keane die Kutsche vor einem strohgedeckten kleinen Haus zum Stehen. Im selben Moment wurde die Tür aufgerissen, und die McCann-Kinder kamen herausgerannt. Hinter ihnen stand Hugh McCann mit seiner Frau. Sie hielt das Baby auf dem Arm.
    „Willkommen, Mylord, willkommen, Mylady.“
    Die Kinder riefen ihre Begrüßungsworte alle durcheinander. Es herrschte ein solcher Lärm, dass niemand sein eigenes Wort mehr hätte verstehen können.
    Keane hob Briana aus der Kutsche. Gemeinsam begrüßten sie ihre Gastgeber und bedankten sich noch einmal für die Einladung. Jetzt erfuhren sie auch den Vornamen von Hughs Frau. Sie hieß Bridget. Die Namen der Kinder wurden ihnen ebenfalls gesagt.
    „Wir haben uns gedacht, dass Ihr Euch vielleicht über einen Strauß Rosen aus den Gärten von Carrick House freuen würdet.“ Briana reichte die Blumen der jungen Frau. Diese errötete, als sie den Strauß dankbar entgegennahm.
    „Und für wen sind die da alle?“ Eins der kleinen Mädchen zeigte ungeniert mit einem Finger auf die Päckchen und Pakete, die noch in der Kutsche lagen. Dafür wurde sie auf der Stelle von ihrem Vater gemaßregelt.
    Doch Briana lächelte nur. „Wie gut, dass du mich daran erinnerst, Keely“, sagte sie zu der Kleinen. Das hier ist alles für euch Kinder. Es sind Geschenke von Lord Alcotts Köchin und von Cora und mir. Hier, diese Schachteln sind von der Köchin.“
    Die Kinder packten sehr schnell die Kartons aus und quietschten vor

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