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155 - Die toten Augen von St. Lamberti

155 - Die toten Augen von St. Lamberti

Titel: 155 - Die toten Augen von St. Lamberti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Adresse von Waldeck und des Zirkels geben kann."
    „Geh du hinüber", murmelte Dorian. „Ich werde mir schon mal die Kirche ansehen."
    Coco drehte sich wortlos um und überquerte die Straße.
    Dorian ging mit Don Chapman auf das Tor der Kirche zu. Durch eine kleine Seitentür gelangte er ins Innere.
    Die Kirche war fast leer. Dorian sah ein paar Touristen, und vorn in der Nähe des Altars saßen drei alte Frauen und beteten.
    Ein ungutes Gefühl erfüllte den Dämonenkiller. Im Innern von St. Lamberti herrschte eine unangenehme feuchte Kühle.
    Er ging langsam durch das Seitenschiff.
    Ein eigenartiges Geräusch war plötzlich über ihm.
    Don, der seinen Kopf aus dem Mantelkragen gesteckt hatte, um auch etwas zu sehen, stieß ein scharfes Zischen aus. „Weg hier, Dorian!"
    Der Dämonenkiller war mit zwei Sätzen unter dem großen Steinbogen, der das Seitenschiff vom Mittelschiff trennte.
    Dicht neben ihm knallte ein dunkelgrauer Steinbrocken auf die alten Fliesen des Kirchenbodens und zerbröckelte in unzählige kleine Stücke.
    Dorian hob den Kopf. Er sah die Mauerkante, aus der das herabgestürzte Stück herausgebrochen war.
    Hastige Schritte hallten durch das Seitenschiff.
    Der Knall hatte im Kirchenraum wie ein Kanonenschuß geklungen.
    Ein Priester eilte mit entsetzter Miene heran. Schwer atmend blieb er neben dem zerbröckelten Stein stehen und blickte von den geplatzten Fliesen auf Dorian.
    „Dem Herrn sei Dank, daß Ihnen nichts geschehen ist", brachte der Priester stockend über die Lippen.
    „Ist das schon häufiger passiert?" fragte Dorian.
    Er sah, wie der Priester heftig erschrak.
    „Bitte, mein Herr", erwiderte er tonlos. „Wenn Sie für Ihren Schreck eine Entschädigung verlangen… "
    Dorian winkte ab.
    „Es ist ja nichts geschehen. Ich fragte aus einem anderen Grund." Er bückte sich, um einen der kleinen Steinbrocken aufzuheben. Das graue Gestein zerfiel in seiner Hand zu Staub.
    Schritte näherten sich.
    „Um Gottes willen!" flüsterte der Priester. „Bitte sagen Sie nichts zu den anderen Leuten …"
    Drei ältere Frauen gingen vorbei. Ihre Blicke waren neugierig, doch sie wagten nicht, irgendwelche Fragen zu stellen.
    „Bitte kommen Sie mit", sagte der Priester, als die Frauen vorbei waren. „Mein Name ist Hans Lettau. Ich bin Vikar."
    Dorian folgte ihm durch das Seitenschiff, bis sie durch eine schmale Tür und einen hohen Raum kamen, in dem ein paar Schreibtische standen. Zwei Frauen tippten auf Schreibmaschinen.
    Der Vikar ließ Dorian an sich vorbei in eine Bibliothek gehen. Er war immer noch sehr erregt. Bevor er den Mund öffnete, sagte Dorian: „Sie können dem Problem nicht ausweichen, indem Sie es ignorieren, Herr Lettau. Eines Tages wird ein Mensch in Ihrer Kirche erschlagen. Bevor die Ursache des Verfalls nicht geklärt ist, sollten Sie das Gotteshaus für Besucher sperren."
    Der Vikar war bleich.
    „Bisher sind immer nur nachts solche Dinge geschehen", flüsterte er. „Aber jetzt…"
    „Seit wann beobachten Sie diesen Verfall?" fragte Dorian.
    „Seit ungefähr drei Wochen. Es ist einfach unbegreiflich. Nach den ersten Vorfällen habe ich persönlich große Teile der gefährdeten Mauervorsprünge abgeklopft. Sie waren völlig in Ordnung. Und doch stürzten genau an den Stellen in der nächsten Nacht große Steine herab."
    Zuerst hatte Dorian gedacht, daß es vielleicht Spätfolgen der Bombardierung der Stadt im 2. Weltkrieg sein könnten, doch jetzt spürte er förmlich, daß es das Werk von Dämonen war.
    Der Vikar war an ein Fenster getreten und sagte: „Kommen Sie bitte, mein Herr. Sehen Sie sich das an."
    Dorian trat neben ihn. Er blickte auf einen kleinen Platz mit einem Brunnen hinab. Neben dem Brunnen war ein Teil des mit Steinplatten ausgelegten Platzes mit Eisenstangen, zwischen denen rotweiß gestreifte Plastikbänder gespannt waren, abgetrennt. In dem abgetrennten Viereck sah Dorian zerborstene Steinplatten, die sich teilweise übereinandergeschoben hatten.
    „Das ist in der letzten Nacht geschehen", sagte der Vikar tonlos. „Es ist, als wäre die Hölle aufgebrochen. "
    Der Dämonenkiller nahm die Worte des Vikars nur im Unterbewußtsein auf. Die Stimme Phillips klang in seinen Ohren. Er hörte noch, wie der Hermaphrodit flüsterte: „Die toten Augen! Die Erde bricht auf. Die Schattenfrau geht durch die Stadt!"
    Wem gehörten die toten Augen? Der Schattenfrau? War sie hier der Erde entstiegen, um an irgend jemandem Rache zu nehmen?
    „Ich möchte es mir

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