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155 - Die toten Augen von St. Lamberti

155 - Die toten Augen von St. Lamberti

Titel: 155 - Die toten Augen von St. Lamberti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Vikar und Kommissar Krombach kehrten zurück. Olaf Leskien war bei ihnen. Er berichtete gerade dem Kommissar, daß er alle Mädchen, die auf der Liste standen, unter Bewachung gestellt hatte. Er hatte den Beamten eingetrichtert, besonders auf verdächtige Personen mit einem Schwert zu achten.
    Dorian lächelte schmal.
    Die Gesichter des Vikars und des Kommissars waren bleich. Sie zuckten zusammen, als es in der Kirche wieder einen dumpfen Knall gab.
    Dorian wollte den Vikar etwas fragen, doch in diesem Moment sah er, wie Coco erstarrte.
    Dorian wußte, daß sie irgend etwas wahrnahm.
    Er wandte sich rasch an Lettau und sagte: „Können Sie mir Beatha Wolf bitte beschreiben?"
    Schon nach den ersten Worten Lettaus bestätigte sich Cocos Vermutung. Dorian war es, als hätte der Vikar die menschliche Gestalt Caliras, des weiblichen Dämonendrillings, beschrieben, bevor die Maske des Dr. Faustus ihr Haupt in einen Totenschädel mit Schlangenhaaren verwandelt hatte.
    „Was ist mit Ihrer Frau, Jäger?" fragte Krombach.
    Dorian trat neben Coco.
    Sie erwachte aus ihrer Erstarrung.
    „Roth", sagte sie leise. „Er ist irgendwo unter der Kirche. Ich höre sein Klopfen, als wolle er uns auf sich aufmerksam machen."
    „Wo?" fragte Dorian.
    Coco schüttelte den Kopf, und Dorian wußte, daß sie lieber warten wollte, bis Don Chapman zurück war und sie für einen Kampf gegen den Ghoul besser ausgerüstet waren.
    Doch der Dämonenkiller war entschlossen, nicht länger zu warten. Mit einem Ghoul würde er auch so fertig werden.
    Er dachte an das verschwundene Sendschwert und daran, daß niemand von Krombachs Beamten es verhindern konnte, wenn die Schattenfrau sich ein neues Opfer holen würde. Doch die Schattenfrau hatte das letztemal erst im Morgengrauen zugeschlagen. Er vermutete, daß sie sich an die gleiche Zeit hielt.
    Wenn er den Ghoul, der sich Bernd Roth nannte, stellte, konnte er von diesem vielleicht erfahren, wer die Schattenfrau war.

    Sie waren in die Krypta hinabgestiegen.
    Jetzt war das dumpfe Klopfen auch für den Dämonenkiller und die anderen drei Männer zu hören. Coco war erregt. Sie mußte die Ausstrahlung des Ghouls deutlich spüren, das sah Dorian ihr an. „Was ist das?" fragte Krombach heiser. „Was ist los in St. Lamberti?"
    Hans Lettau war von Entsetzen gepackt. Er wußte nicht mehr ein noch aus. Ihm war klar, daß Satanas sich seiner Kirche bemächtigt hatte, um sie zu zerstören.
    Es gab kein elektrisches Licht hier unten in der Krypta. Lettau hatte eine Taschenlampe mitgenommen. In ihrem schmalen Lichtkegel sah Dorian die steinernen Sarkophage. Dann entdeckte er, daß in einer der schmiedeeisernen Halterungen an den Wänden eine Fackel steckte.
    Er ging hinüber und nahm sie heraus. Sie schien noch in Ordnung zu sein. Die kleine Flamme seines Gasfeuerzeugs zuckte durch die Dunkelheit. Es dauerte eine Weile, bis das Pech an der Spitze der Fackel Feuer fing. Dann loderten rötliche Flammen empor und erfaßten schließlich den ganzen Fackelkopf.
    „Hier ist nichts", sagte Krombach kehlig. „Ich habe die ganze Krypta abgesucht." Er verstummte. Das Pochen war wieder deutlich zu vernehmen. Es hörte sich an, als käme es aus der Erde unter den Steinplatten der Krypta.
    „Gibt es unter der Krypta noch andere Gewölbe?" fragte Dorian den Vikar.
    Lettau schüttelte den Kopf.
    „Nein, da bin ich mir sicher."
    Krombach und Leskien gingen zur Steintreppe hinüber, über die sie in der Krypta herabgestiegen waren. Lettau und Coco folgten ihnen. Nur Dorian blieb in der Mitte der Krypta stehen. Er senkte die Fackel hinab zum Boden, und er vermeinte, einen schwachen, kreischenden Laut vernommen zu haben.
    „Dorian!" stieß Coco plötzlich hervor. In ihrer Erregung vergaß sie, daß Dorian für den Vikar Markus Jäger hatte bleiben wollen. „Es ist nicht nur Roth! Ich spüre die andere Ausstrahlung wieder. Komm zurück! Er ist… "
    Ihre Worte gingen in einem ohrenbetäubenden Bersten unter.
    Dorian spürte, wie sich die Steinplatten unter ihm bewegten. Sie zerplatzten. Er wollte zurückspringen, doch da war plötzlich kein Boden mehr unter seinen Füßen. Eine unerklärliche Kraft zog ihn nach unten. Krampfhaft hielt er die Fackel fest. Er wußte instinktiv, daß er sich gegen den Sturz in die Tiefe nicht wehren konnte. Seine Rechte griff nach dem Kommandostab. Er schaffte es noch, ihn auszuziehen, dann stürzte er ins Nichts.
    Er hörte noch Cocos gellenden Schrei.
    Coco Zamis sah im Lichtkegel von Hans

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