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155 - Die toten Augen von St. Lamberti

155 - Die toten Augen von St. Lamberti

Titel: 155 - Die toten Augen von St. Lamberti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gefunden hatten, ihr Vater gewesen war.
    Es war nicht schwer, in Beatha einen glühenden Haß auf die Mörder ihres Vaters und dessen Geschwister zu erwecken. Sie liebte ihre Adoptivfamilie offenbar nicht sehr, da sie selbst kein Vampir war. Sie hatte bisher noch nicht einmal die Kraft gehabt, sich in ihre wirkliche Gestalt zu verwandeln. Thoragis hatte ihr diese Kraft gegeben. Sie war zu dem gleichen Spinnenmonster geworden, das auch ihr Vater gewesen war.
    Sie waren zusammen nach Münster gegangen. Um ein Heim zu haben, wandte Thoragis einen schwachen Zauber an, der den Finanzmakler Ludwig Wolf unsterblich verliebt in die schöne äußere Hülle Beatha Dollings machte. Innerhalb einer Woche heirateten sie.
    Daß Thoragis ausgerechnet Ludwig Wolf als Mann für Beatha Dolling aussuchte, hatte einen bestimmten Grund. Wolf hatte das Haus, in dem Beatha mit ihrer Mutter in den Wiedertäuferjahren gewohnt hatte, gekauft und renoviert.
    Zielstrebig ging Thoragis daran, alles für den eigentlichen Plan, Dorian Hunter in seine Gewalt zu bringen, vorzubereiten.
    Der Haß in Beatha wuchs ins Unermeßliche. Sie wollte nicht nur Dorian Hunter, sondern auch die abtrünnige Hexe Coco Zamis und den Hermaphroditen töten, die ebenfalls für den Tod ihres Vaters verantwortlich waren.
    Thoragis merkte bald, daß Beatha Dolling nur noch ihre eigenen Ziele verfolgte. Sie nutzte ihre minderwertigen Talente, um ein paar junge Mädchen zu verhexen und sie in einem Zirkel aufzunehmen, der den Dämonendrillingen huldigte.
    Weder Beatha noch Thoragis hatten ahnen können, daß ihr Auftauchen in Münster noch einen Nebeneffekt haben würde.
    Aus den Gräbern der alten Zeit erhob sich ein Opfer der damaligen Zeit. Eine Geköpfte, die keine Ruhe gefunden hatte in ihrem Grab. Auch sie sann auf Rache, und eines ihrer Opfer sollte Beatha Dolling sein.
    Thoragis merkte schnell, daß er der Schattenfrau nichts anhaben konnte. Doch andererseits brauchte er sie auch nicht zu fürchten.
    Er warnte Beatha, jedoch erst, nachdem Beatha den Kontakt zu dem Hermaphroditen hergestellt und ihn nach Münster gelockt hatte.
    Thoragis war sich sicher, daß der Dämonenkiller sich auf die Suche nach dem Hermaphroditen machen würde. Daß er Coco Zamis mitbrachte, gefiel ihm weniger. Doch er wußte, daß die magischen Kräfte der abtrünnigen Hexe nicht mehr sehr stark waren. Sie würde ihn nicht davon abhalten können, den Dämonenkiller dem Dämon auszuliefern, den Luguri geschickt hatte.
    Thoragis ahnte, daß der Dämon zweigleisig fuhr. Er hatte sich auch schon mit Beatlia in Verbindung gesetzt. Offenbar traute er einem Ghoul nicht zu, mit dem Dämonenkiller allein fertig zu werden. Der Turm der St. Lambertikirche ragte vor ihm in den Himmel. Er umrundete die Kirche und witterte. Zufrieden stellte er fest, daß der Dämonenkiller in die Kirche zurückgekehrt war. Die Hexe war bei ihm. Deutlich nahm Thoragis die schwache Ausstrahlung wahr.
    Er blieb neben dem Brunnen auf dem Kirchplatz stehen und schaute sich um. Niemand war zu sehen. Offenbar hatten die Menschen Angst vor dem unheimlichen Wesen, das in der letzten Nacht ein Mädchen getötet hatte. Thoragis wußte, daß die Schattenfrau in dieser Nacht zum zweiten Mal zuschlagen würde. Doch ihn berührte das nicht.
    Seine Gestalt begann sich zu verändern. Er sog schlürfend die Verdauungssäfte ein, die sein Körper im Übermaß produzierte. Sein Körper verlor die Festigkeit. Er begann, wie ein Pudding zu zittern.
    Er schrumpfte zusammen zu einem Geleeklumpen, der Ähnlichkeit mit einer Qualle hatte.
    Zwischen den Spalten der geborstenen Platten hindurch verschwand der gallertartige Klumpen in der Tiefe. Nur ein durchdringender Verwesungsgeruch blieb zurück.
    Der Ghoul glitt hinab in die uralten Gänge, die er vor Jahrhunderten selbst gegraben hatte.
    Durch sein eigenes Schlürfen und Schmatzen, das er unablässig hervorbrachte, vernahm er eine hohle Stimme.
    In einer mannshohen Höhle, deren Wände feucht glitzerten, sah Thoragis eine mittelgroße Gestalt.
    „Ich warte schon lange auf dich."
    Der schleimige Klumpen richtete sich auf. Thoragis bildete die Gestalt, die ihm noch am ehesten zusagte, wenn er seine wahre Form aufgeben mußte. Das aufgeschwemmte, zerfressene Gesicht mit den toten Augenhöhlen bildete sich. Schleimige, erdbehangene Stoffetzen hingen von seinen Schultern herab. Er blieb am anderen Ende der Höhle stehen.
    „Ich habe den Dämonenkiller gewittert", sagte er. „Er ist in der

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