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1550 - Die neue Bestimmung

Titel: 1550 - Die neue Bestimmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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- ging es lebhaft zu. Die Schüler, neugierig wie alle jungen Intelligenzen, kamen, um die Besucher zu begutachten. Sie waren freundlich und vergnügt. Ihre Lehrer standen ihnen in dieser Beziehung um nichts nach.
    Ehe die Terraner es sich versahen, waren sie bereits zum Mittelpunkt eines fröhlichen Picknicks geworden. „Und was ist mit dir?" sagte einer der erwachsenen Linguiden zu Perry Rhodan, der als einziger abseits saß und sich darauf beschränkte, das muntere Treiben zu beobachten. „Würde es dir nicht auch guttun, deine Sorgen für einige Stunden zu vergessen?"
    „Woher willst du wissen, daß ich welche habe?" fragte Rhodan bissig.
    Der Linguide lachte. „Entschuldige bitte, aber das sieht man dir nun wirklich schon von weitem an. Vielleicht kann ich dir helfen."
    „Dann verschaffe mir ein Gespräch mit Balasar Imkord."
    Der Linguide sah Rhodan beinahe erschrocken an. „Du bist der Terraner, der ihn auf seinem Lebensweg begleitet hat", stellte er fest.
    Es schien, als sei er sich dieser Tatsache erst jetzt bewußt geworden. Es mußte wohl eine recht erschreckende Erkenntnis sein, denn der Linguide rückte ein Stück zur Seite, als habe er plötzlich entdeckt, daß er neben einem Aussätzigen saß. „Ich hatte damals gehofft, daß es mir gelingen würde, ein Band zu knüpfen", sagte Rhodan. „Nicht nur zwischen Balasar Imkord und mir, sondern auch zwischen unseren beiden Völkern. Aber es scheint, als hätte ich eher das Gegenteil bewirkt."
    Der Linguide - er hatte seinen Namen nicht genannt und schien dies keineswegs für unhöflich zu halten -stand so schnell auf, als wolle er davonlaufen. „Denkst du das wirklich?" fragte er bitter. „Mir scheint, daß der Meister dich überschätzt!"
    Und damit war er auf und davon.
    Rhodan begriff zu spät, daß er es mit einem Schüler Balasar Imkords zu tun gehabt hatte.
    Aber wenigstens wußte er jetzt, daß der Friedensstifter durchaus nicht so gleichgültig und abweisend war, wie es auf den ersten Blick scheinen mochte. Er behielt Rhodan offenbar im Auge, wenn auch nur indirekt, auf dem Umweg über seine Schüler.
    Von jetzt an war der Terraner vorsichtiger. Er mischte sich unauffällig unters Volk und gab sich redliche Mühe, fröhlich und unbefangen zu wirken.
    Aber sosehr er sich auch bemühte -es gelang ihm nicht, unter den Linguiden einen zweiten Schüler Balasar Imkords ausfindig zu machen.
    Er bedauerte den Umstand, daß er damals nur für so kurze Zeit auf Drostett geblieben war. Er kannte so gut wie niemanden aus Balasar Imkords Anhang - nur Moron Zembal, den Lieblingsschüler des Friedensstifters.
    Und ausgerechnet Moron Zembal war offenbar nicht geneigt, an diesem Fest teilzunehmen.
    Erst viel später, als bereits der Morgen graute, fiel es Perry Rhodan ein, sich über den seltsamen Ausspruch des Linguiden den Kopf zu zerbrechen. „Mir scheint, daß der Meister dich überschätzt!"
    Wie, zum Teufel, war das gemeint?
    Hatte er irgend etwas falsch gemacht?
     
    8.
     
    19.12.1171 NGZ, Teshaar-System „KEHRT AN DEN ORT EURER GEBURT ZURÜCK!"
    Den Teufel werde ich tun! dachte Aramus Shaenor in der Abgeschiedenheit seiner Kabine, unwillkürlich ins Interkosmo verfallend, weil es in seiner eigenen Sprache an den entsprechenden Begriffen fehlte. Wer bin ich denn, daß ich mich fremden Befehlen beuge? Wer ist derjenige, der hinter dieser körperlosen Stimme steht? Woher nimmt er die Unverfrorenheit, uns Friedensstifter durch die Gegend zu jagen, als wären wir unmündige Kinder?
    Einer seiner Schüler streckte den Kopf herein und murmelte etwas von einer Mahlzeit, die zubereitet sei. „Verschwinde!" rief Aramus Shaenor.
    Es geschah nicht oft, daß er seine Stimme erhob, aber wenn er es tat, dann war es für seine Schüler ratsam, ihm aus dem Weg zu gehen. Wehe dem, den er sich in solcher Stimmung vorknöpfte, um ihm seine Fehler aufzuzählen.
    Aramus Shaenor war sich der Wirkung seiner Stimme bewußt.
    Darum plagte ihn das schlechte Gewissen, kaum daß er die barsche Zurückweisung ausgesprochen hatte. „Es tut mir leid!" fügte er eilig hinzu. „Mir hat es den Appetit verschlagen. Ich möchte für eine Weile nicht gestört werden."
    Harmlose Worte. Aber so, wie er sie aussprach, taten sie sofort ihre Wirkung: Das Gesicht des Schülers hellte sich auf. Er ging beruhigt davon, um die anderen über die Wünsche des Meisters zu informieren.
    Damit würde Aramus Shaenor für einige Zeit seine Ruhe haben.
    Die brauchte er auch, denn er mußte

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