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1550 - Die neue Bestimmung

Titel: 1550 - Die neue Bestimmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geschenk annehmen, wenn sie gleichzeitig das Schicksal der anderen, früheren Aktivatorträger kannten?
    Und wenn sie es annahmen - begaben sie sich dann nicht freiwillig in einen Zustand ständiger Unsicherheit?
    Warum sollte ES die Linguiden anders behandeln, als er es mit seinen bisherigen Favoriten getan hatte? Wie lange würde es dauern, bis er auch seine neuen Helfer zu Versagern erklärte?
    Und mußte nicht angesichts einer so gewaltigen Aufgabe jedes Wesen versagen? „Es wird nicht geschehen!" sagte Balasar Imkord zu sich selbst. „Nicht auf diese Weise. Die Zellaktivatoren funktionieren nicht mehr. Das haben die Galaktiker damals auf dem Planeten Compol selbst festgestellt. ES wird also gezwungen sein, sich etwas anderes auszudenken, um uns für unsere Arbeit zu bezahlen."
    Aber vielleicht war auch das nur ein Denkfehler. Vielleicht funktionierten die Zellaktivatoren nur in Verbindung mit ihren früheren Trägern nicht mehr.
    Balasar Imkord wußte, was der Auftrag des Wesens namens ES in diesem Fall für seinen Shingjam zu bedeuten hatte.
    Und für ihn selbst.
    Für sie beide.
    Als ihm die Konsequenzen bewußt wurden, wich er hastig wieder ins Interkosmo zurück.
    Nein! dachte er verzweifelt. Nein, das will ich nicht!
    Und zu seinem eigenen Entsetzen erkannte er die Fortsetzung dieses Gedankens, die in seinem Gehirn bereits abrufbereit vorhanden war, ob er sie nun bewußt formulieren wollte oder nicht: Nicht auf diese Weise!
    Das bedeutete nichts anderes, als daß er den Auftrag an sich bereits akzeptiert hatte - samt allen Begleiterscheinungen.
    Soweit ist es also mit mir bereits gekommen, dachte er deprimiert.
    Und dann: Die Unsterblichkeit muß wohl wirklich das schlimmste und wirksamste Gift sein, das es im ganzen Universum gibt. Es wirkt bereits, wenn man es noch gar nicht zu sich genommen hat.
     
    7.
     
    19.12.1171 NGZ, Drostett Als die ODIN den Planeten Drostett erreichte, war Balasar Imkord bereits gelandet. Das hätten die Terraner ihm mit der ODIN gerne gleichgetan, aber die Linguiden hatten offensichtlich etwas dagegen einzuwenden. „Wenn ihr landen wollt, könnt ihr das gerne tun", teilte man ihnen mit. „Aber dann bestehen wir darauf, daß ihr eine Quarantänezeit einhaltet."
    „Wir waren erst vor zwei Jahren hier", erwiderte Rhodan ärgerlich. „Damals hat es sich gezeigt, daß wir nichts an uns haben, was euch schaden könnte. Ich halte die von euch geforderte Quarantäne unter diesen Umständen für völlig überflüssig."
    „Ich nicht", versetzte der Linguide auf Drostett kurz angebunden. „Wie lange soll die Isolation dauern?"
    „Bis Balasar Imkord Zeit hat, sich mit euch zu befassen."
    Es wäre glatter Wahnsinn gewesen, sich auf eine solche Abmachung einzulassen. „Wir bleiben in der Umlaufbahn", erklärte Rhodan. „Richte Balasar Imkord bitte aus, daß ich ihn sprechen möchte - und zwar so bald wie nur irgend möglich."
    „Er wird nicht darauf eingehen", sagte der Linguide voraus. „Ihr verschwendet nur eure Zeit."
    „Was kümmert's dich? Das ist unsere Sache!"
    Das sah der Linguide notgedrungen ein. „Und jetzt setzt alles ein, was wir haben!" befahl Rhodan, als die Verbindung erloschen war. „Ich will, daß ihr nach Balasar Imkord sucht, und zwar mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, und so intensiv, daß es auch den Linguiden nicht verborgen bleiben kann."
    Augenblicke später verließen Scharen von Minisonden, steuerbaren Kameras und ähnlichen Geräten das Raumschiff und stürzten sich auf die spärlichen Zentren linguidischer Zivilisation, mit denen der Planet Drostett aufzuwarten vermochte.
    Die Linguiden bemerkten das schon sehr bald und beschwerten sich heftig. „Was die können, das kann ich auch", behauptete Rhodan und sagte es ihnen glatt ins Gesicht. „Ich habe euch erklärt, daß ich Balasar Imkord unbedingt sprechen muß, und ich weiß, daß ihr den Friedensstifter gegen mich abschirmt.
    Also muß ich ihn auf meine Weise suchen, und ich werde erst dann damit aufhören, wenn ich ihn gefunden habe."
    Zwei Tage später erlaubte man es dem Terraner, daß er mit einem Beiboot auf Drostett landete. Man gestand ihm sogar einige Begleiter zu.
    Perry Rhodan wählte einen Shift vom Typ SHOGUN samt Standardbesatzung.
    Sie landeten in dem Park, in dem zwei Jahre zuvor das Treffen mit den beiden Friedensstiftern Balasar Imkord und Dorina Vaccer stattgefunden hatte.
    Nichts hatte sich hier verändert. In der Schule - der einzigen auf dem Planeten Drostett

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