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1552 - Erzfeind der Hölle

1552 - Erzfeind der Hölle

Titel: 1552 - Erzfeind der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sagte ich.
    Suko fragte: »Wo ist dieser Brand geschehen, Sir?«
    Sir James’ Lippen kräuselten sich zu einem schmalen Lächeln. »In Shadwell. Nicht weit vom Ufer der Themse entfernt. Dort müssen noch alte Bauten stehen.«
    Ich stieß einen Pfiff aus. »Also auch in der Gegend, in der wir zu tun hatten.«
    »Es sieht so aus.«
    Ich zeichnete ein Viereck in die Luft. »Also müssen wir uns auf dieses Viertel konzentrieren, in dem zählreiche polnische Mitbürger leben. Da setzt der Mörder seine Zeichen.«
    »Welcher Mörder?«, fragte der Superintendent.
    Ich hob die Schultern. »Wenn wir das wüssten, ginge es mir besser. Aber wir sind erst am Anfang und stehen vor einem Rätsel, so leid es mir tut. Nur werden wir daran intensiv arbeiten.«
    »Ja, das ist gut.« Sir James lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Denken Sie an einen Fanatiker?«
    »Vielleicht an einen Feind der Hölle«, sagte Suko.
    »Das müssen Sie mir näher erklären.«
    Wir taten es.
    Sir James hörte gespannt zu und kam zu dem Schluss, dass die beiden Verbrannten möglicherweise auch zu jener Gruppe zählten, die den Teufel gesucht hatten - wie auch diese Ellen Lissek.
    Wir konnten ihm nur zustimmen. »Und was ist mit diesem Tom Pisulski?«
    Ich breitete die Arme aus. »Er ist ein Problem. Allerdings ein positives. Er wird uns einiges sagen können, wenn er will und wenn wir ihn finden. Er hat etwas bemerkt, sonst hätte er sich nicht mit uns in Verbindung gesetzt. In Shadwell geht etwas um, das sehr gefährlich ist, und das müssen wir stoppen, auch wenn wir auf derselben Seite stehen wie der Mörder.«
    »Ja«, sagte Sir James, »das verstehe ich alles. Das ist schon okay. Wichtig ist, dass Sie den Täter finden. Es darf keine weiteren Morde mehr geben. Deshalb meine Frage: Haben Sie bereits einen Verdacht?«
    Ich war ehrlich und antwortete: »Nicht mal die Spur davon.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Wir werden nachforschen müssen, und das in einem Viertel, in dem die Menschen Fremden gegenüber zusammenhalten. Jetzt sogar noch intensiver, nach dem, was passiert ist. Dafür wird allein die Angst sorgen. Sie werden sich zurückziehen und hoffen, dass ihnen nichts geschieht.«
    Sir James nickte.
    »Ich hoffe für Sie, dass nicht alle polnischen Mitbürger in diesem Viertel so denken.«
    »Da haben Sie recht«, sagte ich. »Nur sprechen sich die Morde herum, und ich gehe davon aus, dass diese Taten die Münder verschließen. Ich glaube, dass dieser Tom Pisulski die einzige Spur ist, die wir haben.«
    »Wird er sich denn melden?«
    »Davon bin ich überzeugt. Er hat sich ja schon einmal gemeldet. Er wird jemanden brauchen, zu dem er Vertrauen hat. Und das sind Suko und ich.«
    »Sie bleiben also dabei, dass es ein Fanatiker ist.«
    Suko nickte, und ich tat es ihm nach.
    »Ein religiöser Fanatiker?«
    »Ja.«
    Sir James dachte an einen Exorzisten und sprach dies auch aus, aber wir hielten dagegen.
    »Nein, Sir«, sagte ich. »Ein Exorzist ist dafür da, um Dämonen auszutreiben. Er will, dass die Menschen, die besessen waren, wieder gesunden. Dieser Mensch aber killt eiskalt. Mit dem Messer, mit Feuer, und er sucht sich, das können wir schon jetzt sagen, Menschen aus, die sich leider für die andere Seite entschieden haben. Damit ist er auch unser Feind.«
    Sir James schaute auf seine Hände.
    »Können Sie sich vorstellen, dass die Bewohner in diesem Viertel wissen, was da läuft? Dass sie den Mörder vielleicht kennen und decken?«
    »Ja, das ziehen wir auch in Betracht«, antwortete Suko. »Aber Tom Pisulski müsste mehr darüber erfahren haben.«
    »Gut. Und auch die Eltern der jungen Frau. Gehen Sie am besten dieser Spur nach. Wir lassen die beiden Verbrannten zunächst mal im Hintergrund.«
    Das war auch in unserem Sinne.
    Das Telefon meldete sich.
    Sir James lächelte, als er die Nachricht erfuhr. Die Kollegen hatten herausgefunden, dass es eine Familie Lissek gab und wo wir sie finden konnten.
    »Es läuft«, sagte er.
    Ich stimmte ihm zu und stand auf.
    »Dann können wir uns ja auf den Weg machen.«
    »Tun Sie das.« Sir James sah alles andere als glücklich aus. »Und bringen Sie den Fall so schnell wie möglich zum Abschluss, wenn es geht.«
    »Machen wir.«
    Auf dem Flur sagte Suko: »Das wird eine harte Nuss. Das ist es immer, wenn es gegen Minderheiten geht. Die halten zusammen wie Pech und Schwefel. Das kennen wir.«
    »Abwarten.«
    Glenda begrüßte uns mit den Worten: »Es gibt nichts Neues.

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