Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1552 - Erzfeind der Hölle

1552 - Erzfeind der Hölle

Titel: 1552 - Erzfeind der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Welten, von denen er bisher nur hat träumen können.«
    »Hast du es ausprobiert?«, fragte Suko.
    »Es ist schon etwas länger her.«
    »Und?«
    Die Hexe lächelte. In der Erinnerung nahm ihr Blick einen entrückten Ausdruck an.
    »Es war ein Erlebnis. Das Unsichtbare wurde sichtbar. Ich sah Bilder wie aus Albträumen, und ich bin sicher, dass sie nicht von dieser Welt stammten.«
    »Aus der Hölle?«, fragte ich.
    »Ja, Geisterjäger, ja. So muss es in der Hölle aussehen.«
    »Hast du auch den Höllenherrscher gesehen?«
    Foxy grinste breit. Dann strich sie über ihre Nase und klemmte sie zwischen Daumen und Zeigefinger ein.
    »Kann man den Teufel denn sehen? Hat er eine Gestalt?« Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe ihn nicht gesehen. Er hat sich mir nicht gezeigt. Aber ich habe ihn gespürt. Ich habe das Andere erlebt, das Böse, das tief in dieser anderen Welt steckt und sie regiert. Ja, die Höllenrutsche öffnet ein Tor zur Hölle, und sie verdient ihren Namen zu Recht. Das denke ich.«
    »Wie hast du danach reagiert«, fragte Suko, »als alles wieder normal war?«
    Foxy lachte und bewegte sich schwankend in ihrer sitzenden Position.
    »Was heißt schon normal? Egal, ich habe die Erinnerungen lange nicht mehr löschen können. Man muss schon eine sehr starke Persönlichkeit sein, um das zu schaffen. Die Höllenrutsche kann süchtig machen. Nicht so sehr nach ihr, sondern nach dem, was sie einem zeigt. Welche Bilder sie produziert. Das ist es.«
    Wir näherten uns langsam dem Ziel, und ich sagte: »Du meinst damit, dass Menschen sich vorstellen können, den Teufel zu sehen und einen Kontakt mit ihm zu bekommen?«
    »Ja. Das ist eine Chance. Wie findet man sonst einen Zugang zur Hölle oder zum Teufel?« Sie deutete mit dem Finger auf mich. »Selbst dir als Geisterjäger ist es verwehrt.«
    »Ich bin auch ihr Feind, und das war Ellen Lissek wohl nicht. Sie mochte den Teufel und hat nur nach dem Weg gesucht, ihm sehr nahe zu sein. Und das konnte sie durch die Droge, die hier in deiner Disco gehandelt wird.«
    »Kannst du das beweisen?«
    Ich lächelte scharf. »Du wirst schon dafür sorgen, dass die Beweise abhanden kommen. Aber lassen wir das. Suko und ich haben drei Morde aufzuklären. Wir suchen den Täter. Du bist so etwas wie eine Königin hier im Kiez. Dir entgeht nichts. Und deshalb wollen wir von dir wissen, ob dir etwas zu Ohren gekommen ist. Wer könnte die Menschen umgebracht haben? Wem traust du das zu?«
    Ich hatte Foxy nicht aus den Augen gelassen.
    Ihr spöttisches Lächeln ließ mich kalt.
    Dann gab sie doch eine Antwort. »Es muss jemand sein, der den Teufel und auch die Hölle stark hasst. Einer wie du, Geisterjäger, oder wie du, Suko«
    »Rede keinen Unsinn.«
    Die Hexe lachte. »Ihr beide hasst die Hölle. Der Satan ist euer Todfeind, und ihr hasst auch diejenigen, die sich ihm hingeben wollen oder schon nah bei ihm sind.«
    »Klar, und wir bringen sie dann um. Schleichen uns in der Nacht auf einen Spielplatz, erstechen eine junge Frau und stecken ihr dann ein Kreuz in den Rachen.« Suko ballte seine linke Hand. »Hör mit diesem Unsinn auf. Du weiß selbst, dass es nicht stimmt.«
    »Ich habe nur von einer Möglichkeit gesprochen. Es war nur eine Theorie. Seid beruhigt.«
    »Wie nett.«
    »Nur kenne ich keinen anderen«, erklärte sie. »So ist das nun mal.«
    War sie ehrlich? Oder war ihr Gesicht eine Maske, hinter der sie ihr Wissen verbarg? Konnte sie es sich überhaupt leisten, einen verbrecherischen Weg zu gehen?
    Ich glaubte nicht daran. Foxy hatte sich hier ihren eigenen Kosmos aufgebaut, in dem sie der Fixstern war. Sie würde diese Welt oder Macht nicht so einfach aufs Spiel setzen, denn das wäre unklug gewesen, und so schätzte ich sie nicht ein.
    »Ich habe euch alles gesagt, Freunde. Aber ich mache euch einen Vorschlag.«
    »Bitte.«
    »Wenn ihr wollt, Geisterjäger, könnt ihr auf mich zählen. Ich hasse diese Morde ebenfalls, und ich hasse den Mörder. Ich kann meine Ohren und Augen offen halten. Wie ihr wisst, bleibt mir nur selten etwas verborgen.«
    Suko und ich schauten uns kurz an. Es war manchmal besser, unorthodoxe Wege zu gehen. Foxy gehörte bestimmt nicht zu unseren Freunden, aber wir wollten auch nicht, dass jemand weitere Morde in seinem Wahn beging.
    »Gut«, sagte ich.
    Foxy nickte. »Sehr schön.«
    »Was kannst du uns über die tote Ellen Lissek sagen? Wie gut hast du sie gekannt?«
    »Nicht gut.«
    »Aber du kanntest sie?«, fragte Suko.
    Ihr Blick glitt an

Weitere Kostenlose Bücher