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1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

Titel: 1553 - Der Feind aus dem Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dass sich unter dem Kleidungsstück ein Mensch aus Fleisch und Blut befand.
    Er wartete noch ab und suchte dabei fieberhaft nach einer Möglichkeit, den Kampf zu gewinnen. Es wunderte ihn schon, dass die andere Seite nichts unternahm und einfach nur stoisch abwartete.
    Wartete sie auf seinen Angriff?
    Die Flammen gaben fauchende Laute von sich. Sie brannten mehr als armhoch, tanzten von einer Seite zur anderen und verteilten ihr Licht in die verschiedenen Richtungen.
    Angriff oder nicht?
    Vorrennen und den harten Stahl durch die Kleidung in die Körpermitte des Magiers jagen?
    Das war eine Möglichkeit. Wer hier Skrupel zeigte, war schon verloren.
    Und so stellte er sich darauf ein, diesen verfluchten Magier zu vernichten.
    Aber war er nicht auch ein Dämon? Und steckte dann nicht eine besondere Kraft in ihm?
    Godwin de Salier wollte es wissen. Er umklammerte jetzt den Schwertgriff mit beiden Händen. Es waren nur knapp zwei Körperlängen bis zu seinem Ziel, und die hatte er schnell hinter sich gebracht.
    Er schrie und rannte los!
    Dann rammte er die lange und breite Schwertklinge in den Körper dieser stinkenden Gestalt…
    ***
    Die folgenden Sekunden liefen in einem normalen Zeittakt ab, doch Godwin kam alles verlangsamt vor. Er hatte es geschafft und die Klinge fast bis zum Griff in den Feind gestoßen. Nun wartete er ab, was geschah.
    Nichts!
    Die mächtige Gestalt des Magiers blieb auf ihrem Platz hocken, als wäre nichts passiert.
    Godwin stand auf der Stelle, ohne sich zu rühren. Was er da sah, begriff er nicht.
    Der Magier war nicht der Erste, den er mit seiner Klinge durchbohrt hatte. Aber nie hatte sich einer so verhalten wie dieser El Shadd.
    Er nahm es hin, einfach hin…
    Bei Godwin begann die Reaktion mit einem Zittern. Er konnte es nicht begreifen, und das Zittern ging über in ein Lachen, das zunächst leise aus seinem Mund drang, dann immer stärker wurde und schließlich in einem gellenden Gelächter endete, wobei er einen Schritt zurückging und dabei die Klinge aus dem Körper zog.
    Godwin erwartete einen Blutstrom.
    Das wäre normal gewesen, aber hier war alles anders.
    Nicht ein Tropfen Blut quoll ihm entgegen. Er sah nur die breite Wunde, aber nicht mehr. Sie blieb trocken. Das Feuer gab so viel Helligkeit ab, dass er in das Loch hineinschauen konnte und tatsächlich etwas entdeckte.
    Dort bewegte sich etwas. Es schimmerte auch blank, und es war trotzdem dunkel. Er konnte sich keinen Reim darauf machen, gehorchte allerdings einer inneren Warnung, die ihm befahl, zwei Schritte nach hinten zu gehen. Dabei ließ er sein Schwert sinken.
    Seine Konzentration galt jetzt El Shadd. Der Magier musste etwas tun. Er tat es nicht.
    Er blieb bewegungslos sitzen. Der Schwertstoß hatte ihm offenbar nichts anhaben können. Er zeigte nicht die geringsten Zeichen für einen Gegenangriff.
    Aber da hatte sich Godwin getäuscht. Der Angriff kam. Nur leider anders, als es sich Godwin vorgestellt hatte.
    Aus dem massigen Körper quoll etwas hervor, das aussah wie ein dunkler, glänzender und zuckender Strom.
    Fische?
    Nein, das hatte nur im ersten Moment so ausgesehen. Was den Körper des Dämons oder Magiers verließ, waren keine Fische, sondern kleine schwarze Schlangen, halb so lang wie ein Männerarm.
    Und sie huschten nicht einfach nur nach draußen. Sie waren sehr schnell. Und sie waren zugleich glitschig, bewegten sich auf dem Boden zuckend und kannten nur ein Ziel.
    Godwin de Salier war kein Naturforscher. Er wusste trotzdem, dass es giftige Schlangen gab, deren Bisse tödlich waren. Und einer solchen Gefahr wollte er sich nicht aussetzen.
    Rückzug!
    Er musste weg. Keine Sekunde länger hier vor El Shadd warten. So rasch wie möglich die Flucht ergreifen, bevor die Schlangen ihn erreichten und bissen.
    Dass er El Shadd nicht vernichten konnte, musste er in diesem Moment einsehen.
    Aber sein eigenes Leben zu retten war ihm wichtiger als alles andere, und deshalb rannte er durch die Öffnung in der Mauer wieder in das Labyrinth hinein.
    Godwin de Salier wusste sehr gut, dass es nicht leicht sein würde, den Rückweg zu finden. Er war nur froh, dass es keine Gänge gab, die als Sackgasse endeten.
    Möglicherweise aber war er nur noch nicht in sie hineingeraten. Rechnen musste er mir allem.
    Bevor er durch die Maueröffnung huschte, warf er einen letzten Blick auf die Schlangen. Sie strömten noch immer aus der Wunde des Magiers. Es war sogar möglich, dass ihr Druck die Öffnung noch erweitert

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