Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1554 - Der Zombie-Mönch

1554 - Der Zombie-Mönch

Titel: 1554 - Der Zombie-Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
vor wie in Großmutters Haus. Um das Zimmer des Mönchs zu erreichen, mussten wir eine schmale Treppe hoch gehen, auf der uns jemand entgegen kam.
    Es war eine aufgeregt wirkende Frau, die sich an uns vorbeidrängte und zum Ausgang stürmte. Was sie hier zu suchen gehabt hatte, wussten wir nicht.
    Ein schmaler und düsterer Flur nahm uns auf, und dann sahen wir den Mann, der auf uns wartete und keine Kutte trug, sondern normal gekleidet war. Er stand schon auf der Schwelle und fragte: »Sind Sie wirklich von Scotland Yard?«
    »Ja«, erwiderte Suko, der seinen Ausweis präsentierte und mich und sich vorstellte.
    »Ja, dann - ahm - bitte, kommen Sie doch herein.«
    Der Mönch machte einen leicht verunsicherten Eindruck. Deswegen auf ein schlechtes Gewissen zu schließen war wohl nicht fair, denn den meisten Menschen ging es so, wenn sie von uns Besuch erhielten.
    David Hume war keine imponierende Gestalt. Ein relativ kleiner Mann mit braunen Haaren und einem Durchschnittsgesicht.
    Wie er sich in seinem Job verhielt, wussten wir allerdings nicht. Da konnten manche Menschen über sich hinauswachsen.
    Suko war vorgegangen, und ich schloss die Tür. Beide schauten wir den Mönch an, der sich auch weiterhin unwohl zu fühlen schien.
    »Und - ahm - was verschafft mir die Ehre Ihres Besuchs, meine Herren?«
    Ich lehnte neben der Tür an der Wand.
    »Es geht um Sie, Mr. Hume.«
    Er lachte. »Wieso?«
    »Und um Ihren - sagen wir - Beruf.«
    Er lächelte etwas unecht. »Sie sprechen mich jetzt in meiner Eigenschaft als Mönch an.«
    »So ist es.«
    Er hob die Schultern. »Das ist eigentlich nichts Besonderes. Wirklich nicht. Ich habe mich für diesen Dienst entschieden, und Sie wundern sich bestimmt, warum Sie mich hier vorfinden. Aber wir sehen unsere Aufgabe nicht nur darin, in einem Kloster zu leben. Wir sind des Öfteren unterwegs und werden praktisch in die Welt hinausgeschickt.«
    »In eine Welt voller Gefahren«, sagte ich.
    »Nun ja, so schlimm ist es nicht.« Er hob die Schultern und deutete ein Lächeln an.
    »Das sehen wir leider anders.«
    »Warum?«
    »Sagen Ihnen die Namen Geoff Hawkins und Bück Williams etwas?«
    Hume gab nicht gleich eine Antwort. Dass ich ins Schwarze getroffen hatte, entnahm ich seiner Reaktion, denn er zuckte heftig zusammen. Danach nickte er und fragte: »Was ist denn mit den beiden?«
    Jetzt war Suko an der Reihe. »Sie sind tot!«
    »Wie?«
    »Ja, wie ich sagte, sie sind tot. Und sie sind keines normalen Todes gestorben. Sie wurden ermordet, und das auf eine scheußliche Art und Weise.«
    Der Mönch starrte uns an, sagte aber immer noch nichts. Erst nach einer ganzen Weile senkte er den Blick und flüsterte: »Tot? Und sie - sie - wurden ermordet?« Er ließ sich in einen Sessel fallen.
    »Ja, man hat Ihre Mitbrüder ermordet. Daran gibt es nichts zu zweifeln. Bück Williams wurde sogar in seiner Kirche umgebracht. Ich denke, dass Ihnen dies zunächst mal…«
    Er ließ mich nicht ausreden.
    »Aber warum denn?«, fragte er. »Warum hat man sie umgebracht? Ich begreife das nicht. Sie - sie - haben doch nichts verwerfliches getan - oder?«
    Ich hob die Schultern und erwiderte: »Das wissen wir noch nicht, Mr. Hume. Wirklich nicht.«
    Er rieb seine Hände, suchte nach Worten.
    »Und jetzt?«, flüsterte er schließlich. »Was ist jetzt?«
    Suko nahm den Satz auf. »Jetzt befürchten wir, dass es Ihnen auch so ergehen könnte. Deshalb sind wir hier, Mr. Hume. Nur aus diesem einzigen Grund.«
    Der Atem pfiff aus seinem Mund. Sein Gesicht lief rot an. Er schluckte einige Male, als müsste er das Gehörte noch verdauen. Dann bewegte er den Kopf, als suchte er irgendeine Lösung, die er allerdings nicht fand.
    Ich übernahm wieder das Wort.
    »Für jeden Mord gibt es ein Motiv, Mr. Hume. Da sind wir uns wohl einig, nehme ich an.«
    »Ja, ja, schon. Und jetzt suchen Sie bei mir ein Motiv, das einen Menschen dazu veranlassen könnte, mich umzubringen.«
    »Ja, so ist es.«
    »Es gibt keines.«
    Die Antwort war für mich ein wenig zu schnell erfolgt, und ich schüttelte den Kopf.
    »So einfach wollen wir uns das nicht machen. Es muss etwas geben, und ich kann Ihnen zudem sagen, dass man den uns noch unbekannten Mörder nicht als normal ansehen sollte.«
    »Wie dann?«
    Ich kam direkt zur Sache. »Es könnte sein, dass er mit dem Bösen im Bunde steht.«
    Der Mönch starrte mich an. »Wie meinen Sie das denn?«
    »Soll ich Teufel sagen?«
    Hume schluckte. »Der ist unser Feind«, gab er zu. »Ja, das

Weitere Kostenlose Bücher