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1554 - Kinder des Monos

Titel: 1554 - Kinder des Monos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Monkin sind bedauernswerte Geschöpfe, die dringend Hilfe benötigen. Für einen Friedensstifter sollte es eine vorrangige Aufgabe sein, sich ihrer anzunehmen!"
    Aramus Shaenor fing sich. Er blickte Atlan nachdenklich an. „In der Tat", erwiderte er. „Das ist es wirklich."
     
    *
     
    Der General hielt sich in seiner Kabine auf, als die kleine Flotte der Piratenschiffe das Rusuma-System verließ. Er saß vor einem Arbeitstisch und blickte in einen Spiegel, der in die Wand integriert war.
    Ein zufriedenes Lächeln glitt über sein von unzähligen Falten durchzogenes Gesicht.
    Er hatte es geschafft!
    Der lebenserhaltende Zellaktivator befand sich in seiner unmittelbaren Nähe. Jetzt brauchte er nur noch zuzugreifen, um ihn an sich zu bringen.
    Am liebsten wäre er aufgesprungen und in das Beiboot hinübergeeilt, um den Zellaktivator an sich zu bringen. Doch er zwang sich zu Ruhe und Geduld, um nicht in letzter Sekunde noch einen Fehler zu machen.
    Er war sich darüber klar, daß die Friedensstifterin den Aktivator nicht so ohne weiteres herausgeben würde. Möglicherweise stellte der Terraner, der das Beiboot geflogen hatte, sich ebenfalls gegen ihn.
    Um den Zellaktivator in seinen Besitz bringen zu können, war der General zum Töten entschlossen. Seine Drohung, den Planeten Archetz zu vernichten, war ernst gemeint. Er hätte sie wahrgemacht, wenn die Springer seinen Forderungen nicht nachgegeben hätten.
    Und er hatte auch entschieden, Dorina Vaccer zu töten, wenn dies notwendig war, um ihr den Aktivator abzunehmen. Doch vorläufig schreckte er noch vor einem derartigen Schritt zurück, wobei er keineswegs besorgt um das Leben der Friedensstifterin war, sondern sich einzig und allein Gedanken um den Zellschwingungsaktivator machte. Er wollte nicht, daß dieses unersetzliche Gerät beschädigt wurde.
    Deshalb beschloß er, die Friedensstifterin in seinen Palast auf Skiagatan bringen zu lassen und ihr dort den Aktivator zu nehmen.
    Wenn er sie im Palast hatte, blieb ihr keine Möglichkeit mehr, aus seinem Einflußbereich zu fliehen, und dort hatte er zur Not auch genügend treu ergebene Mitarbeiter, die ihm helfen würden, Dorina Vaccer zu überwältigen.
    Sobald er den Zellaktivator auf der Brust hatte, würde er Dorina Vaccer und den Terraner töten. Er mußte es tun, wenn er verhindern wollte, daß sie anschließend versuchten, den Aktivator an sich zu bringen. Obwohl er sich sonst stets energisch gegen das Töten aussprach, würde er in diesen beiden Fällen keine Hemmungen haben, es zu tun. Es ging um „Normale", denen er ohnehin mit großem Haß gegenüber stand. Darüber hinaus wußte er, daß sie aller Wahrscheinlichkeit schon viel länger gelebt hatten als er und dabei immer noch jung waren. Nein, es war kein Frevel, einen „Normalen" zu töten, sondern ausgleichende Gerechtigkeit.
    Er schloß die Augen und lehnte sich im Sessel zurück. Er fühlte sich so jung wie schon lange nicht mehr.
    Es ist fast so, als ob ich den Zellaktivator gar nicht benötigte, dachte er verwundert. Das habe ich Ailka zu verdanken. Sie hat mir die Jugend zurückgegeben.
     
    *
     
    Ailka war auf Skiagatan im Palast geblieben. Sie wartete auf die Rückkehr des Generals, und sie freute sich auf ihn. Nie hätte sie gedacht, daß ein Mann ihr soviel bedeuten konnte, der so viel älter war als sie. Aber es war so.
    An diesem Morgen schlief sie lange und ging dann in die Hygienekabine, um ausgiebig zu duschen. Als sie danach in ihr Schlafgemach zurückkehrte, erlitt sie einen Schock.
    Auf ihrem Bett saß Shohank, der jugendliche Rebell, dessen Unvernunft die Bewohner von Parate es zu verdanken hatten, daß ihr kleines Paradies zerstört worden war. „Ich dachte, du bist tot!" stammelte sie. Einer Ohnmacht nahe, ließ sie sich auf einen Stuhl sinken. „Ich war ja dabei, wie du gestorben bist."
    „Wie du siehst, lebe ich noch", erwiderte er mit schwacher Stimme. Sie fand, daß er aussah wie der leibhaftige Tod!
    Seine Augen lagen tief in den Höhlen, und die Haut seiner Wangen war so dünn, daß sie meinte, jeden einzelnen seiner Zähne sehen zu können. Die beiden Münder standen offen, so als habe er nicht mehr die Kraft, sie zu schließen. Seine Hände waren so stark abgemagert, daß sie völlig kraftlos erschienen. Die Rechte war verbrannt. Die Schußwunde hatte sich entzündet und sah vereitert aus. „Wo kommst du her?" stotterte sie. „Als der General auf mich schoß und an der Hand traf, da dachte ich wirklich, daß ich

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