Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1556 - Schatten der Vergangenheit

Titel: 1556 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihm kreisten winzige Lampen an glitzernden Stäben. „Ich...", murmelte er, „ich..."
    „Du darfst nicht erwachen!" sagte jemand. „Monos wird das nicht gefallen!"
    Der Name Monos elektrisierte ihn. Er riß die Augen weit auf und fuhr empor. Augenblicklich klärte sich sein Sichtfeld, und er spürte, wie sich in seinem Nacken mehrere Kontakte lösten und auf die Unterlage fielen. Er betastete den weichen Untergrund aus durchsichtigem Material. Es war eine Art Antigravliege, ein Feld, das ihn in der Schwebe gehalten und ihn gewärmt hatte. „Du bist Leander Feyering", erklärte eine nicht lokalisierbare Automatenstimme. „Weißt du das?"
    „Natürlich weiß ich das! Wo bin ich?"
    „Du bist in der Heimstatt des Dieners!" lautete die Antwort. „Sieh dich um!"
    Er stellte fest, daß er nicht allein war. In einer durchgehenden Reihe lagen sechs weitere Besatzungsmitglieder in ihren Feldern. Er erhob sich und schritt an den Ruheplätzen entlang. Ganz vorne lag Jank Petranz, der zuerst entführt worden war. „Du darfst sie nicht wecken", erklärte der noch immer nicht lokalisierbare Automat. „Du würdest ihnen Schaden zufügen."
    „Ich verstehe. Wer hat mich hierher gebracht?"
    „Das war der Diener. Er handelt in seinem Auftrag. Und er kehrt gerade zurück!"
    Mitten in dem geräumigen Versteck materialisierte eine Gestalt.
    Leander sah zunächst die klobigen Umrisse und dann das Zentrum des Ganzen.
    Es handelte sich um einen Roboter. Der Diener war eine Maschine, und er erkannte deutlich die Module, die ihn umzingelt und entführt hatten. Der Roboter konnte seine Gestalt offenbar beliebig ändern und ergänzen, gerade so, wie es seine Mission erforderte. „Du darfst nicht erwachen!" verkündete eine leise, monotone Stimme. „Ich darf das nicht zulassen! Die Hypnose muß weiterwirken!"
    „Du wirst es zulassen müssen", erwiderte Leander und dachte bei sich, daß er keinen hatte entführen dürfen, der Erfahrung mit Simusense hatte und gegenüber hypnotischen Einflüssen eine gewisse Resistenz und Distanz entwickelt hatte. „Du bist nur der Diener. Was hast du mit uns vor?"
    „Nichts. Ich will euch so schnell wie möglich loswerden. Meinem Herrn geht es allein um das Schiff. Die ROBIN ist sein Eigentum. Er duldet keine fremde Besatzung in ihr."
    „Dein Herr?"
    „Mein Herr Monos! Und jetzt lege dich wieder hin! Du wirst schlafen, wie auch bald der Rest der Besatzung schlafen wird!"
    „Halt!" Feyering sah sich um. „In diesem Versteck ist kein Platz für tausend Besatzungsmitglieder!"
    „Tausend?"
    „Tausend. Hast du das nicht gewußt?"
    „Ich habe sie nicht gezählt. Und ich sehe auch kein Problem.
    Monos hat mich mit Entscheidungsgewalt betraut. Ich werde die Mannschaft aus dem Schiff jagen. Denn das Schiff setzt zur Landung auf einem Planeten an."
    „Beweise es mir!"
    Als Antwort tauchte an der gegenüberliegenden Wand eine optische Darstellung auf. Wenn es keine Simulation war, dann sagte der Roboter die Wahrheit.
    Natürlich, durchfuhr es den Kadetten. Wozu hätte die Maschine auch lügen sollen! „Dann wirst du jetzt die übrigen Gefangenen aufwecken!" sagte Feyering. „Und sie werden zusammen mit mir das Schiff verlassen!"
    „Das liegt in der Absicht meines Herrn. Rühre dich nicht, sonst muß ich dich töten!"
    Feyering kehrte zu seinem Ruhefeld zurück und setzte sich darauf.
    Der Roboter verschwand im Hintergrund, und im Dämmerlicht beobachtete der terranische Raumkadett, wie die Maschine ihren Körper umstrukturierte, sich verschiedener Module entledigte und neue Teile der Einrichtung des Raumes mit sich verband. „Was wird geschehen, wenn das Schiff leer ist?" überlegte Feyering laut. „Dann wird die ROBIN herrenlos sein. Du mußt sie deinem Herrn übergeben, Diener. Hast du einen Namen?"
    „Ich bin der Diener, und Monos ist mein Herr! Er ist nicht hier, aber er wird kommen!"
    „Bist du sicher? Vielleicht kann er gar nicht kommen!"
    „Er ist schon hier. Er muß hiersein!"
    „Dann solltest du ihn suchen!" Feyering wunderte sich, warum die Maschine von ihrem Herrn als von Monos sprach. Monos war eine Bezeichnung, die Pedrass Foch von den Terranern erhalten hatte. Er selbst hatte sich vermutlich kaum mit dem Namen Monos betitelt. „Deine Gedanken sind logisch und deshalb richtig", erklärte der Diener. „Sobald das Schiff gelandet ist, werde ich die Insassen vertreiben und mich auf die Suche nach meinem Herrn machen!"
    Das Monstrum, das wenige Augenblicke später aus dem

Weitere Kostenlose Bücher