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1556 - Schatten der Vergangenheit

Titel: 1556 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben, daß ihm der Container gefährlich werden konnte. Es wagte sich nicht in seine Nähe und versuchte auch nicht, in sein Inneres einzudringen.
    Folglich versuchte ich, sein Verhalten durch mein Verhalten zu beeinflussen. In gewisser Weise ist mir das gelungen!"
    „Es hat tatsächlich den Anschein. Nur, wenn du dich schon so gut auf die Beeinflussung anderer verstehst, dann könntest du langsam etwas tun, um dieses Monstrum zu bewegen, die Entführten freizulassen!"
    „Das ist mein Gedanke, Terraner. Ich werde zum Schiff zurückkehren und es versuchen!"
    „Allein?"
    „Natürlich. Jeder Begleiter würde mein Vorhaben verderben!"
    „Wir warten noch, Stalker. Irgendwann wird das Monstrum die ROBIN von sich aus verlassen. Oder glaubst du nicht mehr daran?"
    Sie betraten das Landefeld und sahen sich um. Der Robotführer deutete auf den blitzenden Leib des Raumers, der links drüben stand. „Die ROBIN!" erklärte er. „Dorthin seid ihr bestellt!"
    „Es kann nicht wahr sein. Ich kann es immer noch nicht glauben!"
    Leander Feyering sah seine Kameraden an. „Seid ihr auch wirklich sicher, daß das kein Scherz ist? Wir sollen auf die ROBIN?"
    „Natürlich, wer denn sonst?" Jank Petranz schlug ihm sanft - auf die Schulter, dennoch brach Feyering in die Knie. Er seufzte unterdrückt und schritt schneller aus. Irgendwie hatte er Angst, den Start zu versäumen oder vorher erfahren zu müssen, daß sie nur aus Versehen an Bord geschickt worden waren.
    Die fünf Kameraden folgten ihm, und als sie ihn an der vorderen Bodenschleuse einholten, stand er da und sah fasziniert und irgendwie entrückt den erleuchteten Schacht empor und hörte der Stimme zu, die ihn empfing. „Guten Tag, Kadett Feyering", erklärte das unsichtbare Akustikfeld. „Ich begrüße dich im Namen der Schiffsführung. Ich wünsche dir alles Gute bei deinem ersten Fernflug. Solltest du die Grenzen der Mächtigkeitsballung von ES überschreiten, dann vergiß die Äquatortaufe nicht. Und jetzt folge dem Leuchtpunkt. Er wird dich in dein Quartier bringen."
    Zaghaft und mit ungläubigem Gesichtsausdruck trat er in das Feld hinein und ließ sich emportragen in das Schiff. Er wartete im Korridor, bis sie zu sechst waren, dann folgten sie gemeinsam dem Licht.
    Doch sie gelangten nicht weit. Bereits an der ersten Abzweigung war ihr Weg zu Ende. Shina Gainaka empfing sie, begleitet von vier ertrusischen Metallmännern, die obendrein bewaffnet waren. „Endstation", verkündete sie. „Wenn ich den erwische, der dem Syntron falsche Daten übermittelt hat, dann drehe ich ihm..." Sie machte eine eindeutige Geste. „Und jetzt seht zu, daß ihr aus dem Schiff kommt!"
    Belemmert starrten sie einander an. „Wird's bald?" fauchte die Kommandantin.
    Sie machten, daß sie verschwanden, doch ein erneuter Ruf der Ertruserin hielt sie zurück. „Nicht alle!" befahl sie. „Jank Petranz, du darfst bleiben. Und dein epsalischer Freund natürlich auch. Die anderen sollen verschwinden!"
    Leander Feyering sah die Kommandantin wie durch einen Schleier hindurch. Etwas war nicht richtig, das spürte er. Er konnte nur nicht sagen, was es war. Er kehrte zum Antigravschacht zurück. Er stürzte sich in die schwarze Öffnung und fiel - fiel in einen Schacht ohne Ende.
    Ein winziges Licht begleitete ihn. Es gehörte ihm oder seinem Anzug, es kam von einer Stelle seines Körpers, die er nicht lokalisieren konnte. Während er stürzte, sah er die unzähligen Haltegriffe an sich vorbeirasen. Immer wenn er sich einem näherte, leuchtete dieser auf, als wolle er ihm ein Signal geben. War er vorüber, erlosch der Griff wieder.
    Der Kadett versuchte sich auf einen dieser Griffe zu konzentrieren.
    Das Ergebnis war, daß er sich ihm dicht näherte und ihn dann doch nicht zu fassen bekam, weil seine Arme steif waren und sich kaum bewegen ließen. Er benötigte lange Zeit, bis es ihm endlich gelang, wenigstens den rechten nach vorn zu bringen und mit der Hand zuzupacken.
    Der erwartete Ruck blieb aus. Statt dessen wich ein Teil der Lähmung von ihm, und er erkannte klarer, was mit ihm los war. Die Entführung fiel ihm wieder ein, und er erinnerte sich an die Gegenstände, die ihn umzingelt und dann entführt hatten. Er war irgendwo in einem großen Raum herausgekommen, in dem gedämpftes Licht herrschte. „Was tust du?" hörte er wie von fern die Frage. Er versuchte, den Sprecher zu erkennen. Mühsam drehte er den Körper und öffnete die Augen. Er lag auf einem warmen Untergrund, und über

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