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1556 - Schatten der Vergangenheit

Titel: 1556 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gedanke, daß die Entführten bereits nicht mehr lebten und nur noch Einzelteile von ihnen existierten, rüttelte auch den letzten Skeptiker wach. „Wir müssen etwas unternehmen", sagte Dao-Lin. „Und zwar schnell!"
    „Nichts einfacher als das!" Stalker setzte sich in Bewegung und schritt zum Ausgang. „Denkt einmal darüber nach. Es lohnt sich!"
    „Halt!" brüllte Shina ihn an. „Kannst du dich nicht ein wenig deutlicher ausdrücken?"
    „Kann er schon, will er aber nicht", meinte Tekener hinter ihr. Sie fuhr herum und starrte ihn an. Wieder einmal zeigte er sein typisches Lächeln, das ihm vor langer Zeit den Namen „Smiler" eingebracht hatte. „Er meint, wir sollen den nächstbesten Planeten ansteuern und von Bord gehen. Wenn der Roboter oder Cyborg weitere Besatzungsmitglieder benötigt, wird er uns ins Freie folgen, wo wir ihn leichter vernichten können."
    „Nichts ist einfacher als das!" donnerte Shina. „Was glaubt dieser Lump aus Estartu eigentlich? Wo sollen wir in der großen Leere einen Planeten hernehmen?"
    „Verzeihung!" Stalker wandte sich unter der Tür nochmals um. „Morgen passieren wir Cyrans. Das ist bekanntlich ein Sternhaufen mit sechzig Sternen, der einst zu einer Galaxis gehört haben muß.
    Einige dieser Sterne führen auch Planeten mit sich!"
    Sprachlos sahen sie ihm nach, wie er in Siegerpose hinausstolzierte. „Die Explosionen im Schiff haben aufgehört", meldete der Syntronverbund. „Seit der letzten Serie sind vierunddreißig Stunden vergangen."
    „Das wird es gewesen sein", nickte Tekener. Er fing sich einen schiefen Blick der Kommandantin ein. Shina Gainakas Selbstbewußtsein war erschüttert, auch wenn sie sich alle Mühe gab, es sich nicht anmerken zu lassen. „Bist du absolut überzeugt?" forschte sie. „Wie kommt es, daß du Stalkers Ausführungen plötzlich Glauben schenkst?"
    „Ganz einfach", erläuterte der Terraner. „Wir haben nicht viele Möglichkeiten, und Stalker präsentiert uns eine Lösung, die einleuchtet. Mir persönlich leuchtet sie schon wieder viel zu gut ein.
    Gut, ich gestehe dem Kerl zu, daß er sich auf dieser Wegstrecke auskennt wie in seinem Container. Vermutlich hat er längst gewußt, dass Maniacs End der einzige Sauerstoffplanet in ganz Cyrans ist. Er weiß, daß, wenn wir auf seinen Hinweis eingehen, wir keine bessere Möglichkeit haben, als ausgerechnet auf diesem Planeten zu landen.
    Ich frage mich nur, was uns erwartet. Besitzt Stalker hier ein Versteck, ein Depot ähnlich wie auf Cuurrar, vielleicht sogar ein eigenes Raumschiff, mit dem er sich absetzt, um sich den unsichtbaren Händen von Monos zu entziehen, wie er es formuliert?"
    Shina starrte ihn während seiner Worte ununterbrochen an. Sie runzelte ihre großflächige Stirn. „Du führst etwas im Schilde", erkannte sie. „Weißt du, wo Stalker sich zur Zeit herumtreibt?"
    „Nein. Aber er steht unter ständiger Beobachtung. Dao läßt ihn nicht aus den Augen. Natürlich merkt er es, aber das liegt in meiner Absicht."
    Wieder meldete sich der Syntronverbund der ROBIN. Das Schiff hatte sein Ziel erreicht, und Tekener schaltete das Schirmfeld ab, mit dem er ihren Standort umgeben hatte. Niemand sollte von ihrer Unterhaltung Kenntnis erhalten.
    Die beiden kehrten aus dem Nebenraum in die Zentrale zurück.
    Auf dem riesigen Schirm der Optikdarstellung hing die grelle weiße Sonne, links von ihr ein Lichtpünktchen, der erste Planet. Die rechte Hälfte wurde von Maniacs End ausgefüllt, wo sie versuchen wollten, den manischen Roboter herauszulocken und auszuschalten, um dem Spuk ein für allemal ein Ende zu bereiten.
    Eine Gruppe von Männern stürmte in die Zentrale, Antis unter der Führung von Gunziram Baal, ihrem Sprecher. „Voun Braata ist spurlos verschwunden", meldete er.
    Shina fuhr herum. „Was ist das, Tek? Eine letzte Warnung? Braata ist der siebte!"
    „Es gibt keinen Zweifel, daß diese Maschine ihn zu sich geholt hat", stimmte Alaska an Teks Stelle zu. „Was immer darunter zu verstehen ist!"
    Es war das letzte Signal für die tausend Besatzungsmitglieder, noch umsichtiger und vorsichtiger zu sein. Die zwei Stunden bis zur Landung vergingen schleppend, dann endlich senkte sich der Rumpf des Schiffes einer weiten Ebene entgegen, die nach drei Seiten von dichten Wäldern begrenzt war. Auf der vierten, der südlichen, Seite, ragten die steilen Wände eines Felsgebirges empor.
    Der Auszug aus der ROBIN gestaltete sich ordnungsgemäß, aber mit sichtbarer Hast. Niemand

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