1556 - Schatten der Vergangenheit
habe, gehört Voun Braata nicht zu denen, die von dem Roboter verschleppt wurden. Wir haben freie Bahn!"
„Laßt ihn näher kommen. Wir warten noch ab!"
„Gut."
Tekener löste sich aus dem Schatten des Waldes und schritt ein Stück in die Ebene hinein. Dao-Lin folgte ihm. Die Kartanin wandte sich um. „Was ist? Hast du Angst, Stalker?"
Der solchermaßen Geschmähte machte aus dem Stand einen Satz von gut fünf Metern und überholte sie.
Zu dritt setzten sie den Weg fort, bis Tekener stehenblieb. „Er hat die Richtung geändert", stellte er fest. „Das Monstrum kommt genau auf uns zu!"
Sie warteten, bis es auf hundert Meter herangekommen war. Dann trat der Smiler vor und hob die Hand. „Halt, bleib stehen!" rief er laut.
Das Monstrum ließ sich nicht beirren. Es stampfte auf die Dreiergruppe zu und hinterließ deutlich sichtbare Vertiefungen im niedergewalzten Gras. „Können wir?" klang die Stimme der Ertruserin auf. „Ja. Aber versucht, möglichst einen der Speicher der Maschine zu erhalten, falls es sich wirklich ausschließlich um einen Roboter handelt."
„Das ist gewährleistet. Die Taster können keine organische Materie in dem Ding feststellen. Es bewegt sich ohne Zuhilfenahme einer Abschirmung vorwärts. Feuer frei!"
Ein halbes Dutzend Glutbahnen raste aus dem Camp hinaus, das sich sofort wieder in seine Schutzglocke hüllte. Die Energiestrahlen trafen das Monstrum an verschiedenen Körperstellen und hüllten es in eine Glutwolke. „Halt!" knurrte Stalker. „Laßt mich das Ding befragen. Nein, zu spät!"
Das Monstrum explodierte. Er wurde in unzählige kleine Metallfetzen zerrissen, zurück blieb ein qualmender Trümmerhaufen.
Shina Gainaka äußerte ihr Bedauern über den Totalverlust.
Tekener entnahm dem Tonfall ihrer Stimme, daß sie offenbar glaubte, der Roboter habe sich selbst vernichtet, um Spuren zu verwischen.
Der Terraner, die Kartanin und der Pteru-Klon kehrten in den Bereich der Festung zurück, und Tekener musterte Stalker von der Seite. „Du wolltest dein Leben riskieren und die Maschine aushorchen?" fragte er zweifelnd. „Es geht um das Depot. Wo sind die Entführten versteckt worden?"
Wenig später wußten sie, wie es in der vermuteten Hyperraumblase ausgesehen hatte. Wo sie lag, konnte selbst Leander Feyering nicht sagen. Sie waren auf demselben Weg hinaus in einen der Korridore der ROBIN gebracht worden, wie sie entführt worden waren, nämlich mit Hilfe eines Fiktivtransmitters. Es war nun auch klar, daß es sich bei dem Modulroboter tatsächlich um eine Maschine gehandelt hatte, die noch von Foch programmiert worden war. „Wir kehren an Bord zurück", entschied Tekener nach kurzer Überlegung. „Von der Hyperraumblase dürfte uns jetzt keine Gefahr mehr drohen. Mag sie also weiterexistieren, wenn es sie noch gibt."
Er setzte sich in Bewegung, blieb dann noch einmal stehen. Ihm kam derselbe Gedanke, wie er dem Sprecher der Kadetten gekommen war. Wieso hatte der Roboter nur von Monos, nie aber vom Herrn der Straßen oder von Pedrass Foch gesprochen? „Voun Braata fehlt noch immer", stellte Shina Gainaka fest. „Ich fresse einen Besen, wenn da nicht etwas Bestimmtes dahintersteckt!"
Sieh an, dachte Tekener. Trotz ihrer polternden Art hat sie ein feines Gespür für Nuancen.
Wenn sie will, fügte er hinzu. Er schritt durch die Ebene davon, und die Ertruserin folgte ihm in das Schiff, das sie befehligte.
Voun Braata hatte genug gesehen. Er wartete, bis alle tausend Besatzungsmitglieder in die ROBIN zurückgekehrt waren, dann huschte er aus seinem Bodenversteck und rannte durch die Schleuse.
Der Automat erkannte ihn und gab die Meldung sofort an die Zentrale weiter. Als der Anti wenig später dort eintraf, gab es kein Besatzungsmitglied mehr, das keine Kenntnis von seiner Rückkehr gehabt hätte. „Wo hast du gesteckt?" empfing Tekener ihn. „Ich habe unter Beweis gestellt, daß es Möglichkeiten gibt, sich in diesem Schiff zu verstecken, ohne gefunden oder geortet zu werden", antwortete er. „Und ich bin mir auch ziemlich sicher, daß wir die sogenannte Hyperraumblase finden werden!"
„Ich überlasse dir gern die Aufgabe, danach zu suchen." Die Kommandantin sah ihn aufmunternd an. „Du kannst gleich damit anfangen!"
„Geht in Ordnung." Voun Braata warf ihr einen freundlichen Blick zu und entfernte sich. Er bekam nicht mehr mit, wie Salaam Siin verkündete, daß er eine Hymne an den Hyperraum komponieren wolle und deshalb schleunigst in die HARMONIE
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