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1557 - Die Bionten von Drumbar

Titel: 1557 - Die Bionten von Drumbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Schatten einer Frau davonhuschen. „Nikki Frickel! Wir haben dich gesehen!"
    Die Frau verhielt mitten im Schritt, dann drehte sie sich um und kam zum Vorschein. „Ah, ihr seid es."
    Kein Wort der Erklärung. Faragit wartete, aber die Terranerin fragte nur: „Nun? Habt ihr etwas zu sehen bekommen?"
    „Ja", sagte er irritiert. „Der Blue hat eine Rede gehalten. Er kündigt an, daß er die Bionten jagen will, wenn nicht bis heute abend der Inhalt des Zeughauses übergeben ist."
    „Was wirst du tun?"
    „Wir übergeben nichts, aber wir werden das Zeughaus auch nicht mehr verteidigen. Ich habe einmal den Fehler gemacht, unseren Besitz um jeden Preis halten zu wollen. Diesen Fehler mache ich kein zweites Mal. Ich sehe es jetzt ein, Nikki Frickel. Alle Geräte sind nicht ein einziges Leben mehr wert."
    „Leider sehr spät, Faragit. Und die Schlüsse, die du ziehst, reichen noch immer nicht Weit genug. Wo liegt denn der Unterschied? Ob sich die Monkin alles nehmen dürfen, oder ob ihr es ihnen gebt..."
    „Du verstehst das nicht. Es ist der Stolz der Bionten von Drumbar."
    „Immer derselbe Unfug", urteilte Nikki Frickel. „Du hast nichts gelernt. Und deine Leute werden dir folgen, nicht wahr?"
    Eine Antwort gab Faragit nicht darauf, weil er keine wußte.
    Vielleicht hatte sie recht, mit Sicherheit sogar. Doch das half ihm gar nichts. Wenn es überhaupt einen Ausweg gab, so lag er jetzt bei Nikki Frickel.
    Das herbe Gesicht der Terranerin erschien ihm starr und undurchdringlich; er war aber sicher, daß sich unter der Maske etwas abspielte. Sie plante etwas. Und der Vorsteher hätte zu gern gewußt, was es war. „Was hast du hier gemacht?" fragte er schließlich geradeheraus. „Nichts."
    „Das glaube ich nicht. Du hast die TABATINGA hergerufen."
    „Ich schwöre dir, daß das nicht stimmt. Hoffe nicht darauf, Vorsteher!"
    „Aber es geht jetzt um mehr als nur das Zeughaus. Zwei deiner Leute sind gefangen. Außerdem Aramus Shaenor und Dorina Vaccer."
    „Laß das meine Sorge sein. Du kannst sicher sein, daß ich die Gefangenschaft meiner Leute nicht hinnehmen werde. Aber die TABATINGA bleibt im Orbit, nach wie vor. Ich bin noch immer nicht bereit, mein Schiff und die Mannschaft gegen zwölf Monkin-Raumer zu riskieren."
    „Warum warst du dann am Hyperkom?"
    „Reiner Zufall", behauptete die Frau. „Und jetzt versuche ich, den Rest meiner Leute zu finden. Ich will sie vor Liici-Pjee-Nyrs Plänen warnen. Entschuldigt mich. Wir treffen uns gegen Abend."
    Die Frau verschwand, ohne ein einziges Mal zurückzusehen.
    Mit krausgezogener Stirn sah Faragit ihr nach. Eine Hand spielte am geschwollenen, leicht entzündeten Wangenstrang, die andere strich über seinen voluminösen Leib. Das erinnerte ihn daran, daß er lange nichts gegessen hatte – und daß es womöglich einige Tage lang für eine ruhige Mahlzeit keine Gelegenheit mehr gab. „Hast du sie beobachtet?"
    „Ja, Wstavec." Sein nachdenklicher Blick haftete auf dem Zwerg, der sich in den Halbschatten einer Hütte drückte. Rund um die Doppelnase und den schmalen Mund schimmerte sein Gesichtspanzer grünlich, die Augen leuchteten aus tiefen Höhlen. „Es scheint, als wolle sie noch immer hierbleiben."
    „Und sie hat keine Angst."
    „Sie ist eine rätselhafte Frau. Ich bin nicht sicher, ob sie gegen Liici-Pjee-Nyr etwas unternehmen will. Aber wenn, dann hat der neue General keine Chance.
     
    7.
     
    Faragit wollte Nuurim dak Alban abholen, doch die Biontin war irgendwo in der Siedlung verschwunden. Vielleicht suchte sie Nikki Frickel, womöglich trafen sich die restlichen Mitglieder des Landekommandos zu einer eigenen Besprechung.
    Noch acht Stunden bis zum Einbruch der Dunkelheit. Über Wstavec und ein paar andere ließ Faragit seinen Beschluß verbreiten. Jeder Bewohner der Siedlung sollte versuchen, auf eigene Faust den Häschern des neuen Generals möglichst lange zu entkommen. Er spekulierte darauf, daß Liici-Pjee-Nyr keine Lust hatte, seine Opfer einzeln verfolgen zu lassen. Und wenn, dann zumindest nicht über längere Zeit.
    Schon nach wenigen Minuten konnte man beobachten, wie in Ybor Hektik ausbrach. Viele Bionten, die zu den Intelligenten zählten, verließen mit einem weniger klugen Partner die Siedlung.
    Andere liefen noch herum und warnten ihre Bekannten, Freunde, Außenstehende.
    Er selbst suchte mit steigender Nervosität nach Nuurim. Und dahinten hastete einer der Ertruser vorbei; es war Mic. „Halt!" rief er. „Warte!"
    Der sanfte Riese

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