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1557 - Die Bionten von Drumbar

Titel: 1557 - Die Bionten von Drumbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stieß einen furchtbaren Fluch aus.
    Dabei hatte alles so gut ausgesehen – und nun, von einer Stunde zur anderen, standen sie wieder vor den Trümmern des Erfolgs. „Ich will mir das selbst ansehen."
    Er gab sich einen Ruck und trat aus dem Hinterhof in die nächste Gasse, ohne auf Wstavecs oder Nikki Frickels Worte zu achten.
    Zumindest der Knochenzwerg folgte ihm, Nikki Frickel blieb bei der Plattform zurück. Irgend etwas am Gesicht der Frau hatte ihm überhaupt nicht behagt; doch im Augenblick war nicht die Zeit, sich damit zu beschäftigen. „Wo willst du hin, Vorsteher?"
    „Das sagte ich doch schon. Ich sehe mir das selbst an."
    Binnen zwei Minuten hatten sie den Rand der Siedlung erreicht Vor ihnen lag verlassen das Landefeld. Kein einziger Biont ließ sich sehen, und es schien, als erfülle das gelandete Kugelschiff den gesamten Raum zwischen den Hütten und dem Fluß Miram mit seiner Präsenz. Aber nein, noch war Ybor keine Stadt der Monkin!
    Noch herrschten sie hier, die Bionten von Drumbar.
    Faragit und Wstavec versteckten sich zwischen Holzstapeln. Eine halbe Stunde später ergoß sich aus den Schleusen ein kleiner Strom von Kämpfern, alle bewaffnet und in Schutzanzügen. An ihrer Spitze schwebte Liici-Pjee-Nyr. „Vorsteher Faragit!" tönte seine schrille Stimme durch den Anzuglautsprecher. Die Worte trugen mindestens einen Kilometer weit. „Ich bin sicher, daß du mich hören kannst! Nimm zur Kenntnis, daß dein Plan fehlgeschlagen ist! Ich habe die Macht übernommen, ich bin der neue General! Und unter meiner Führung werden Monos’ Kinder euren Widerstand nicht länger dulden!"
    Faragit schluckte.
    Der Blue sah absolut kompromißlos und bösartig aus. Die Augen des großen Schädels schauten starr, die Hände lagen an den Hüften, in Waffennähe. Und der zweite Tellerkopf des Monkin ließ sich kein Detail der Umgebung entgehen. „Höre, Wasserkopf! Oder ihr, die ihr zuhört, berichtet ihm!
    Innerhalb eines Tages sind sämtliche Schätze des Zeughauses und der Siedlung zu übergeben. Ihr wißt, ich könnte mir auch so nehmen, was ich will. Aber ihr seid Bionten! Widersetzt euch nicht euren Brüdern! Es ist nicht meine Absicht, euch zu töten, aber niederwerfen werde ich euch! Nach Ablauf dieses Tages werde ich euch jagen und fangen lassen. Und dann hat jeder für sich die Wahl.
    Wir oder der Tod!"
    Faragit horchte mit offenem Mund.
    Ja, Liici-Pjee-Nyr betrachtete die Sache ebenso wie Pabradoor vor Erscheinen der Friedensstifter – als eine Art privaten Feldzug. Es kam weniger auf die Beute an als vielmehr darauf, Widersachern der eigenen Art die Flügel zu stutzen.
    So wie General Pabradoor.
    Mitleid hegte Faragit nicht mit dem Toten. Er verspürte nur grenzenloses Bedauern, daß es soweit gekommen war. „Los" wir verschwinden, Wstavec."
    Gemeinsam mit dem Knochenzwerg machte er sich auf den Rückweg. Die Bionten der Siedlung mußten gewarnt werden. Wenn er es verhindern konnte, würde kein einziger von ihnen in die Hände der Monkin fallen, würde niemand gezwungen, seinen Überzeugungen abzuschwören.
    Sie huschten durch die scheinbar verlassenen Gassen. Ihr erstes Ziel war die Hütte, in der sie Nikki Frickel zurückgelassen hatten. So viel Zeit mußte sein. Und wenn er ehrlich war, hoffte Faragit noch immer, die TABATINGA werde Hilfe bringen. „Sie ist nicht mehr da, Vorsteher", meinte der Zwerg. „Dann suchen wir sie eben."
    „Aber wo?"
    „Ich glaube, ich habe eine Ahnung. Erinnerst du dich noch, wo der Hyperkom des Landekommandos untergebracht ist?"
    „Sicher. Folge mir."
    In aller Eile rannten sie durch Ybor, der Knochenzwerg immer voran. In dieser Entfernung vom Marktplatz fand auch wieder normales Leben statt, doch sie nahmen sich keine Zeit, jetzt schon von der neuen Entwicklung zu berichten. So wäre nur Panik entstanden. Und eben das trachtete Faragit zu verhindern, weil eine Panik mit Gewißheit Opfer gekostet hätte. Seine Bionten waren keine Wesen, die immer die Beherrschung behielten. Am Zeughaus waren sie über sich hinaus gewachsen. Daß ein weiteres Mal soviel Disziplin vorhanden wäre, wagte er nicht zu hoffen. „Die kleine Hütte dahinten ist es."
    Jede einzelne Plastikwand des kleinen Hauses war verrottet. Das Gerüst stand kurz vor dem Zusammenbruch. Doch eben deshalb hatten sie diese Hütte gewählt, denn bei einer Durchsuchung wäre niemand darauf gekommen, ausgerechnet hier gründlich nachzusehen. „He!" rief Wstavec. „Da ist sie!"
    Jetzt sah auch Faragit

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