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1559 - Atlan und der Linguide

Titel: 1559 - Atlan und der Linguide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blieb stehen. Er wandte sich um, sah Atlan an und zuckte mit den Schultern - so perfekt menschlich, daß man seine fremdartige Herkunft glatt vergessen konnte.
    Tassagol wandte sich stillschweigend ab, um seinen gewohnten Platz einzunehmen.
    Atlan folgte ihm resignierend
     
    5.
     
    Das Beiboot, in dem sie sich befanden, stand am Rand des provisorischen Gefangenenlagers, das man südlich von Ybor errichtet hatte.
    Vor nunmehr zwei Stunden hatte man die Ankunft einer regelrechten Flotte von Raumschiffen im Uliha-System geortet. Seither waren in der kleinen Kommandozentrale alle Stationen besetzt.
    Zwei Stunden lang hatten die Monkin sich zurückgehalten, geortet und gelauscht und sich einen Überblick über die Lage verschafft, so gut ihnen das unter den gegebenen Umständen möglich war.
    Jetzt glaubten sie wohl, genug erfahren zu haben. „Hier spricht der Stratege", sagte eine Stimme, deren Besitzer sich offenbar nicht zeigen wollte. „Monos Kinder fordern: Laßt die Gefangenen frei! Übergebt uns alle Vorräte, alles Gerät, alle Ersatzteile, insbesondere alles, was in jenem Gebäude lagert, das ihr das Zeughaus nennt! Wenn ihr unsere Bedingungen nicht erfüllt, ist Drumbar verloren. Unsere Flotte wird den Planeten in eine Gluthölle verwandeln.
    Ihr habt keine Chance. Denkt darüber nach - aber laßt euch dabei nicht zuviel Zeit! Eure Frist läuft in einer Stunde ab."
    Für ein paar Sekunden herrschte tiefes Schweigen. „Das darf er nicht!" sagte Faragit, der Vorsteher von Ybor.
    Seine Stimme klang ängstlich. Die Ereignisse der letzten Wochen hatten dem Bionten bereits mehr abverlangt, als er eigentlich geben konnte.
    Er starrte auf die Schirme der Orterstation, als könne er kraft seines Willens mit bloßen Blicken das nahende Unheil abwenden.
    Ein Schwarm grüner Punkte näherte sich dem Planeten. „Einhundertdreißig Schiffe", sagte Tassagol gedehnt. „Offensichtlich alles ziemlich alte Kästen - nicht viel mehr als Schrott. Aber sie sind bis an die Zähne bewaffnet."
    Er blickte zu Atlan auf, der neben ihm stand und die Annäherung der Piratenflotte verfolgte. „Wir könnten sie abfangen", sagte er. „Nein." Atlan schüttelte den Kopf. „Laß sie ruhig kommen."
    „Ja!" stimmte Faragit unerwartet heftig zu. „Es muß endlich Schluß sein mit dem Blutvergießen!
    Ich habe genug davon. Wir werden diesen Piraten geben, was sie haben wollen. Dann sollen sie in Frieden ziehen."
    Atlan wandte sich um und betrachtete den Bionten erstaunt. „Das da sind Erpresser!" sagte er. „Willst du dich ihnen beugen?"
    „Es sind Bionten wie wir anderen hier auf diesem Planeten!" versetzte Faragit verbissen. „Wenn sie uns verlassen, werden sie die Gewißheit mitnehmen, daß hier bei uns auf Drumbar nichts mehr zu holen ist. Das bedeutet dann hoffentlich, daß wir für den Rest unseres Lebens vor weiteren Überfällen dieser Art sicher sind."
    „Das sind Wunschträume", behauptete Atlan.
    Er blickte auf den Linguiden, der am Schott stand und das Treiben in der Zentrale beobachtete. „Wenn du solche Art von Hilfe suchst, dann wende dich an den dort", empfahl er mit scharfem Spott. „Der ist für die Erfüllung derartiger Wünsche zuständig. Wenn es sein muß, vollbringt er sogar Wunder.
    Nicht wahr, Aramus Shaenor?"
    Der Friedensstifter musterte den Arkoniden so aufmerksam, als hätte er ein ihm noch völlig unbekanntes Lebewesen vor sich. „Glaubst du, daß dies der richtige Zeitpunkt für solche Spötteleien ist?" fragte er schließlich. „Da kommt eine feindliche Flotte. Was gedenkst du zu tun?"
    „Du könntest sie herunterschwatzen!" schlug Atlan vor. „Kümmere dich um das, was deine Aufgabe ist!" empfahl Aramus Shaenor in einem nicht ganz wohlwollenden Tonfall. „Kannst du nicht endlich einmal damit aufhören?" fragte Faragit wütend in Atlans Richtung. „Dies hier ist unsere Welt, und sie ist bedroht. Wenn du dich unbedingt gerade jetzt mit jemandem zanken mußt, dann tu’s mit den Piraten da oben. Aber laß gefälligst den Linguiden in Ruhe!"
    „Hast du es nötig, dir solche Fürsprecher zu halten?" fragte Atlan zu Aramus Shaenor hinüber. „Du sollst damit aufhören, habe ich gesagt!" schrie Faragit wie von Sinnen.
    Es war bezeichnend, daß der Biont sich auch jetzt nur an den Arkoniden wandte. Aus irgendeinem Grund, den wohl nicht einmal er selbst hätte erklären können, war er offenbar zu dem Schluß gelangt, daß Atlan für das heraufziehende Unglück verantwortlich zu machen sei.
    Infolge

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