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1559 - Atlan und der Linguide

Titel: 1559 - Atlan und der Linguide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erfüllt war.
    Unwillkürlich blickte er zu dem Friedensstifter hinüber.
    Aramus Shaenor hatte sich abgewandt und den Kopf gesenkt.
    Aus den Lautsprechern drang ein Räuspern.
    Der Arkonide zuckte zusammen. „Orbit an Atlan", sagte eine Stimme, die von sehr weit her zu kommen schien. „Es ist soweit."
    Er atmete tief durch. „Atlan an Orbit", erwiderte er mit belegter Stimme. „Holt sie euch!"
    „Bestätigt", kam die Antwort. „Wir greifen an."
    Tassagol schnappte erschrocken nach Luft.
    Noch immer war es sehr still. Faragit hatte die Hände erhoben, als wollte er sich auf den Arkoniden stürzen.
    Aber er hatte mitten in der Bewegung innegehalten.
    Atlan schien das alles gar nicht wahrzunehmen. Er starrte regungslos auf die Schirme.
    Hoch über Drumbar wandten sich die arkonidischen Schiffe plötzlich und unerwartet einem Gegner zu, der zu diesem Zeitpunkt offensichtlich nicht mit einem Angriff gerechnet hatte.
    Erst jetzt wurde ersichtlich, daß die Raumschiffe vorher nicht einfach nur eine Gasse für die Piraten geöffnet hatten. Stattdessen hatte jedes von ihnen eine genau berechnete Position eingenommen.
    Ehe die Monkin es sich versahen, waren sie umzingelt.
    Es war jedoch nicht zu übersehen, daß es nicht reichen würde. Den rund einhundertdreißig Schiffen des Strategen standen nur knapp achtzig arkonidische Einheiten gegenüber.
    Die Arkoniden waren sicher besser bewaffnet.
    Die Monkin aber waren umso gefährlicher, denn sie hatten viel weniger zu verlieren.
    Und die Piraten reagierten sehr schnell: Sie eröffneten das Feuer. „Nicht auf die Schiffe!" hörte man die künstlich veränderte Stimme des Strategen schreien. „Auf den Planeten sollt ihr zielen!"
    Er wurde nicht auf allen Schiffen gehört, aber einige seiner Leute reagierten so, wie ihr Stratege es ihnen befahl.
    Daraufhin änderten alle arkonidischen Einheiten ihren Kurs und stellten sich den Piraten entgegen. Sie hatten offenbar den Befehl, auf jeden Fall den Planeten vor jeder Art von Waffeneinwirkung zu bewahren. „Auch ich habe Achtung vor dem Leben, mein Freund!" bemerkte Atlan zu Faragit.
    Der Biont schwieg. Er schien noch gar nicht recht zu begreifen, was um ihn herum geschah.
    Unversehens bildeten sich draußen im Raum zwei Fronten. Das zahlenmäßige Verhältnis zwischen ihnen sah nicht sehr günstig aus. Die arkonidischen Einheiten waren nicht nur in der Minderheit - das hätte sich ausgleichen lassen -, sondern sie hatten sich darüber hinaus durch ihre Manöver zum Schutz Drumbars der nötigen Bewegungsfreiheit beraubt. „Das kann nicht gutgehen!" flüsterte Tassagol entsetzt.
    Atlan warf ihm einen schrägen Blick zu. „Warum haltet ihr mich denn alle plötzlich für einen Hasardeur?" fragte er ärgerlich. „Bei dem Bionten kann ich es ja noch verstehen, bei dem Linguiden sowieso. Aber wenigstens du solltest mich besser kennen!"
    Tassagol wurde rot - er verehrte den Arkoniden und bemühte sich, ihm ähnlich zu sein. Der Tadel schmerzte ihn.
    Im nächsten Augenblick riß es ihn in die Höhe. Er hörte triumphierende Schreie, und zu seiner eigenen Überraschung brüllte er aus voller Kehle mit.
    Zweihundertvierzig arkonidische Kampfschiffe waren aus dem Hyperraum hervorgebrochen und fielen den Piraten in den Rücken.
    Von einem Augenblick zum anderen hatte sich das Blatt gewendet. „Ergebt euch!" forderte Atlan an die Adresse der Monkin. „Niemals!" schrie der Stratege wütend. „Brecht nach Drumbar durch! Eröffnet das Feuer!
    Sofort!"
    „Hört nicht auf ihn!" fuhr Atlan unbeeindruckt fort. „Er führt euch in den Tod. Etwas anderes habt ihr von ihm nicht zu erwarten."
    „Wehrt euch, oder ihr werdet sterben!" brüllte der Stratege. „Sie werden euch in ihre verdammten Laboratorien schleppen, und alles wird wieder von vorne beginnen. Wollt ihr das?"
    Nein, sie wollten es nicht. „Paralysiert die ganze Bande!" befahl Atlan resignierend. „Paßt auf, daß euch keiner entkommt."
    Der Widerstand der Piraten brach innerhalb weniger Minuten völlig zusammen. „Du hast uns alle an der Nase herumgeführt", stellte Tassagol fest, während draußen im All die letzte Phase des Unternehmens ablief. „Du hast immer wieder erklärt, daß du noch eine Reserve hast - rund fünfhundert Lichtjahre entfernt. In Wirklichkeit waren die Kampfschiffe längst zur Stelle."
    „Fünfhundert Lichtjahre entfernt hätten sie mir nicht viel genützt", erwiderte Atlan nüchtern. „Aber warum haben sie sich versteckt gehalten? Wenn der Stratege

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