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1559 - Atlan und der Linguide

Titel: 1559 - Atlan und der Linguide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in den Hyperraum sehen", sagte der Friedensstifter. „Und die Bionten können das auch. Das Programm, vom dem du gesprochen hast, hat etwas mit dieser Fähigkeit zu tun."
    Das Schweigen des Nakken war eine Form der Zustimmung, an die selbst ein Friedensstifter sich erst gewöhnen mußte.
    Dieses Schweigen verführte dazu, immer wieder auf denselben Punkt zurückzukommen, um eine Bestätigung zu erzwingen, die der Nakk schon längst gegeben hatte.
    Unter diesen Umständen war es nicht verwunderlich, daß die Nakken keine besonders hohe Meinung von den Andersartigen hatten, bei denen man jede Frage dreimal bejahen mußte, ehe sie endlich Ruhe gaben. „Ihr habt ein schlechtes Gewissen bei dieser ganzen Angelegenheit", stellte Aramus Shaenor fest.
    Keine Reaktion. „Angesichts der Nichtachtung, die ihr den Andersartigen und deren Ansichten sonst entgegenbringt, ist das ein sehr schlechtes Zeichen."
    Diesmal konnte er etwas erkennen.
    Es war nicht sonderlich erfreulich. Und es war etwas, das sich nach rückwärts wandte. „Es geht nicht nur um das, was ihr jetzt mit diesen armen Geschöpfen anstellt", sagte er langsam. „Sondern da ist noch etwas anderes. Es liegt in der Vergangenheit."
    Der Nakk wurde unruhig.
    Aramus Shaenor war auf der richtigen Spur, aber er war alles andere als stolz darauf.
    Er war zornig, und diesmal zeigte er es auch. „Es war eure Idee, daß die Bionten auf allen möglichen Planeten hier draußen im Halo abgeladen wurden!"
    Der Nakk bewegte sich ruckartig. „Das geht dich nichts an!" behauptete er. „Da irrst du dich", sagte der Friedensstifter kalt. „Die Bionten haben die gleichen Rechte wie alle anderen lebenden Wesen auch. Wenn sie selbst nicht imstande sind, ihre Rechte gegen Wesen wie euch zu verteidigen, dann muß ich das eben übernehmen."
    Obwohl das nicht den Regeln entsprach - das wußte er sehr genau.
    Zum Teufel mit der Regel der Nichteinmischung! dachte er wütend. Soll ich ihm etwa auch noch Beifall spenden für das, was er getan hat?
    Er wußte, daß es reichte, wenn er neutral blieb.
    Aber das konnte er nicht.
    Nicht angesichts dessen, was die Nakken angerichtet hatten. „Ihr habt festgestellt, daß ihr etwas mit ihnen anfangen könnt", sagte er zu dem Nakken. „Oder nein, nicht mit allen - nur mit einigen von ihnen. Wie viele sind es? Drei Prozent? Oder fünf?"
    „Ungefahr in dieser Größenordnung. Wir wissen es nicht genau."
    „Und ihr wolltet auch nicht, daß irgendjemand es nachprüfen würde - damals nicht und heute auch nicht.
    Darum konntet ihr die, auf die es euch ankam, nicht von den anderen absondern. Statt dessen habt ihr dafür gesorgt, daß sie alle am Leben erhalten wurden."
    „Was stört dich daran? Hätten wir sie etwa töten sollen?"
    „Ihr habt sie wie eine Ware behandelt. Ihr habt sie hier abladen lassen, weil ihr die Absicht hattet, euch später in aller Ruhe mit ihnen zu beschäftigen. Und ihr habt es nicht einmal für nötig gehalten, euch davon zu überzeugen, daß eure ›Warenlager‹ anständig geführt wurden."
    Der Nakk schwieg - nicht, weil er etwas bejahte, sondern weil er einfach nicht verstand.
    Er konnte es nicht verstehen.
    Aramus Shaenor verspürte den Wunsch, das Verständnis des Nakken zu erzwingen. Er war fast froh darüber, daß jeder Versuch in dieser Richtung von vornherein zum Scheitern verurteilt war.
    Der Nakk merkte, daß der Friedensstifter keinen unmittelbaren Druck mehr auf ihn ausübte. „Du kannst mir nichts anhaben!" behauptete er triumphierend.
    Das war ein Fehler.
    Aramus Shaenor lächelte freundlich. „Du irrst dich schon wieder", erklärte er. „Ihr habt bisher nur einen kleinen Teil der Bionten erwischt, auf die es euch ankommt. Offensichtlich bereitet es euch Schwierigkeiten, die richtigen Individuen herauszufischen.
    Für uns dagegen ist das eine Kleinigkeit. Wir werden innerhalb von zwei bis drei Tagen alle in Frage kommenden Bionten ausfindig machen und von diesem Planeten wegschaffen."
    „Das dürft ihr nicht tun!"
    „Willst du es uns etwa verbieten?"
    „Nicht nur das! Ich werde euch daran hindern!"
    „Dann werde ich die Galaktiker darüber informieren, daß eure Gefangenen in Gefahr sind. Ihr habt euren Stützpunkt in ein Gebiet gebaut, das tektonisch nicht stabil ist. Die Arkoniden wissen das. Wenn sie erst einmal angefangen haben, geht alles zu Bruch, was ihr da oben im Bergland aufgebaut habt."
    „Danke für die Warnung. Wir werden Drumbar ganz einfach verlassen."
    „Ohne die

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