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1559 - Atlan und der Linguide

Titel: 1559 - Atlan und der Linguide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bekanntschaft machen wollte", teilte er dem Nakken mit.
    Der Nakk rührte sich nicht. „Unser beider Interessengebiete scheinen sich an einer Stelle zu überlappen", fuhr der Friedensstifter fort. „Ihr Nakken holt des öfteren Bionten zu euch. Früher habt ihr sie euch aus der Siedlung geholt, aber jetzt nehmt ihr fast ausschließlich welche aus diesem Lager hier mit."
    Den Nakken schien das nicht zu interessieren.
    Aramus Shaenor musterte ihn nachdenklich.
    Es war eine Eigenart der Nakken, daß ihnen jeglicher Sinn für Höflichkeit und Rücksichtnahme andersartigen Lebewesen gegenüber abging. Normalerweise zwangen sie sich notgedrungen zur Einhaltung wenigstens der einfachsten Regeln, wenn sie es mit Andersartigen zu tun hatten.
    Aber bei Aramus Shaenor erachtete der Nakk es offenbar als überflüssig, derartige Zugeständnisse zu machen.
    Das war ein gutes Zeichen.
    Der Nakk akzeptierte den Friedensstifter.
    Andererseits hatte es seine Nachteile, von einem Nakken akzeptiert zu werden: Jede längere Pause in diesem Gespräch brachte die Gefahr mit sich, daß der Nakk die Unterredung für beendet hielt und einfach verschwand.
    Für einen Nakken war das ganz normal.
    Nakken waren sich offenbar stets schon vorher genau über den Inhalt eines geplanten Gesprächs im klaren.
    Genauer gesagt: Sie wußten, was sie wem in welcher Form mitteilen wollten. Wenn sie das getan hatten, betrachteten sie ihren Teil des Gesprächs für beendet.
    Es war Sache des Angesprochenen, wann und in welcher Form er antworten wollte.
    Das funktionierte fabelhaft - unter Nakken. Aber Aramus Shaenor konnte seinem Gesprächspartner schließlich nicht einfach in den Stützpunkt in den Bergen nachreisen.
    Es war äußerst ungewiß, ob der Nakk diese Tatsache berücksichtigen würde. „Um einen Anfang zu machen", sagte Aramus Shaenor, „muß ich dich bitten, beim nächstenmal etwas vorsichtiger zu sein, wenn du so plötzlich aus dem Nichts auftauchst. Auch sonst sollten du und deine Artgenossen Abstand zu mir und meinesgleichen wahren. Wir vertragen nichts, was mit fünfdimensionalen Vorgängen zu tun hat."
    Das gab dem Nakken zu denken. „Wir haben bereits davon gehört", erwiderte er nachdenklich mit Hilfe seiner Sprechmaske. „Gut. Kommen wir zu den Bionten. Was geschieht mit ihnen, wenn ihr sie zu euch holt?"
    Der Nakk überlegte einen Augenblick und sagte dann: „Das hat etwas mit der fünften Dimension zu tun."
    Was er damit ausdrücken wollte, war klar.
    Es lief darauf hinaus, daß er keine Lust hatte, die Frage des Friedensstifters zu beantworten.
    Der Linguide beließ es einstweilen dabei. „Ihr holt euch immer wieder genau jene Bionten, mit denen wir uns gerade beschäftigen", sagte er. „Das wirft uns in unserer Arbeit jedesmal wieder auf den Ausgangspunkt zurück. Wir kommen also nicht weiter."
    Der Nakk zeigte sehr deutlich, was er von dieser Argumentation hielt: gar nichts. „Abgesehen davon würde es mich interessieren", fuhr Aramus Shaenor fort, „ob die betroffenen Bionten mit einem solchen Wechsel ihres Aufenthaltsorts einverstanden sind."
    Damit mußte er wohl einen empfindlichen Nerv getroffen haben, denn der Nakk war nahe daran, die Flucht zu ergreifen.
    Dem Friedensstifter entging keine Regung des schneckenhaften Wesens. Er kannte in diesem Fall auch keine Skrupel, den Nakken umgehend mit seinen Erkenntnissen zu konfrontieren. „Ihr wißt es also", stellte er fest. „Ihr begeht ein Unrecht. Trotzdem macht ihr weiter. Warum?"
    Der Nakk schwieg, aber er tat das auf eine sehr beredte Weise. Was er dabei ausdrückte, das entsprach einem Fluch. „Du willst also nicht darüber reden", stellte Aramus Shaenor fest. „Richtig", erwiderte der Nakk, wobei er sich wieder einmal seiner Sprechmaske bediente. „Damit kommst du bei mir nicht durch!" warnte der Friedensstifter. „Ich werde der Sache auf den Grund gehen, ob dir das gefallt oder nicht."
    „Das kannst du nicht", erwiderte der Nakk gelassen. „Da irrst du dich, mein Freund", versicherte Aramus Shaenor freundlich.
    Für einen Augenblick blieb es sehr still. „Warst du wirklich auf der Kunstwelt Wanderer?" fragte der Nakk schließlich. „Ja", erwiderte Aramus Shaenor bedächtig. „Hast du mit ES geredet?"
    „ES hat zu den Linguiden gesprochen. Also auch zu mir."
    „Was hat ES euch mitgeteilt?"
    „Daß wir linguidischen Friedensstifter an die Stelle der bisherigen Aktivatorträger treten sollen."
    Wieder trat eine Pause ein.
    Aber diesmal war der Nakk

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