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1559 - Kleine böse Nathalie

1559 - Kleine böse Nathalie

Titel: 1559 - Kleine böse Nathalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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senkte er den Blick.
    Der Schädel war nicht zu übersehen! Die Vorderseite war ihm zugewandt und er sah das blaue Licht, das nicht nur den Totenkopf umgab. Es hatte sich im gesamten Raum wie ein Schleier ausgebreitet.
    Die Macht der Finsternis war überall. Sie hatte ihr Zentrum verlassen und verteilte sich hier in diesem Ruinenkeller. Bill spürte sie. Die Luft war eisig geworden und roch auch ungewöhnlich. Die Hölle sorgte dafür, dass sie auch wahrgenommen wurde.
    Es gab keine leeren Augenhöhlen mehr. Das blaue kalte Licht erfüllte sie voll und ganz, und Bill fühlte sich praktisch gezwungen, in diese Augen zu schauen.
    Nathalie stand hinter ihm. Sie hatte eine Hand von seiner Schulter genommen und stemmte sie gegen seinen Rücken, um ihn in der Position zu halten.
    Dann gab sie ihm einen Befehl.
    »Heb den Schädel an!«
    Bill schrak zusammen. Erneut erfasste ihn ein Schwindel. Das Schwanken war nicht gespielt, und Nathalie packte wieder fest zu.
    »Du sollst ihn in deine Hände nehmen!«
    »Ich kann nicht!«
    »Doch, du kannst!«
    Bill spürte, wie sich Nathalie hinter ihm bewegte. Was sie genau tat, blieb ihm verborgen, aber dann bohrte sich etwas Hartes in seinen Nacken. Bill schloss die Augen und hörte die Stimme.
    »Weißt du, was das ist?«
    »Nein.« Bill wusste es schon. Er wollte nur Zeit gewinnen.
    »Ich will es dir sagen. Es ist die Mündung deiner eigenen Waffe, die ich dir in den Nacken gedrückt habe. Möchtest du, dass dir eine Kugel den Hals zerfetzt?«
    »Nein.«
    »Dann nimm endlich Daddy in deine Hände!«
    Bill stand vor der Entscheidung. Wenn Nathalie schoss, war er tot. Wenn er den Schädel nahm, dann wusste er nicht genau, was mit ihm geschah. Möglicherweise gab es für ihn noch eine Chance, und so streckte er die Arme vor, die Hände griffbereit, damit er sie von beiden Seiten um den Knochenkopf legen konnte.
    Er tat es!
    Bill spürte das Vibrieren, das der Schädel ausstrahlte. Es drang in seine Finger ein, erreichte die Handgelenke, aber mehr geschah noch nicht.
    Das Licht war so stark, dass es ihn trotz der dunklen Farbe blendete, und einen Moment später hörte er den nächsten Befehl.
    »Und jetzt heb ihn an!«
    »Nein, du lässt ihn liegen, Bill!«, sagte plötzlich eine schneidende Stimme hinter ihm.
    In diesem Augenblick wusste Bill Conolly nicht mehr, wer er war und was er tun sollte. Sein Kopf ruckte herum, und er sah eine schattenhafte Gestalt an der anderen Seite des Tisches stehen, die ihm vorkam wie ein Geist.
    Es war kein Geist, es war John Sinclair.
    Bills Beine gaben plötzlich nach, und seine Hände rutschten vom Totenschädel ab…
    ***
    Es war ein wahnsinniges Risiko für mich gewesen, hier einzugreifen. Ich hatte dabei alles auf eine Karte gesetzt, in dem Wissen, dass mein Freund Bill von seiner eigenen Waffe bedroht wurde, die Nathalie in der Hand hielt.
    Ich sah sie zum ersten Mal, doch es war keine Zeit, dass ich mir Gedanken über sie machte. Hier musste schnell und konsequent gehandelt werden.
    Ich sah, dass Bill sich nicht mehr halten konnte. Er sackte in die Knie, wobei seine Hände von dem mörderischen Totenschädel abrutschten.
    Die Gefahr war trotzdem noch für ihn vorhanden. Vielleicht hätte Nathalie Elcott auch geschossen, aber durch mein plötzliches Erscheinen war sie zu stark abgelenkt.
    Und ich nutzte ihre Schrecksekunde aus.
    Mein rechter Zeigefinger krümmte sich automatisch, und der peitschende Knall erfolgte gleichzeitig mit dem Treffer.
    Die Kugel schlug in die linke Schulter der jungen Frau und stieß sie zurück. Ich hörte sie nicht nur schreien, ich sah sie auch stolpern, und für mich wurde es Zeit, mich um den Totenschädel zu kümmern, der auf eine so schlimme Weise manipuliert worden war.
    Er strahlte in diesem blauen Licht. Aber in meinem Besitz befand sich etwas, das eine Gegenkraft aufbauen konnte und es bereits getan hatte.
    Es war mein Kreuz, das ich in der anderen Hand hielt und mit dem ich den Schädel zerstören wollte.
    Dazu kam ich nicht mehr. Ein heulender Schrei gellte in meinen Ohren. Er lenkte mich für einen Moment von dem Schädel ab.
    Ich sah, dass sich Nathalie trotz der Kugel in ihrer Schulter wieder erholt hatte. Von der Seite her rannte sie auf mich zu.
    Aber sie wollte nicht mich, sondern den Schädel. Sie fiel über den Tisch, schrie nach ihrem Vater und packte zu. Ihre Finger bohrten sich in die Augenhöhlen. So konnte sie den Schädel am besten in die Höhe reißen.
    Dass ich ebenfalls noch da war,

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