1560 - Agenten des Bewahrers
mitgenommen, weil ich davon ausgehe, daß früher oder später eine Situation auf uns zukommt, in der ich einen Techniker von deinen Fähigkeiten brauche."
Goodman Goyd blickte ihn dankbar an. „Ich gehe davon aus, daß wir uns irgendwann in den nächsten Tagen mit der hier vorherrschenden Technik auseinandersetzen müssen", fuhr Rhodan fort. „Das könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn die Lage für uns zu schwierig wird, wir uns schnell absetzen müssen, aber die BAS-3 AW-8 nicht schnell genug hier sein kann."
„Und wir dann auf truillausche Technik zurückgreifen müssen", bemerkte Goyd. „Wenn wir beispielsweise mit einem kleinen Muschelraumer fliehen müssen", bestätigte Rhodan. „Heb dir also deine Energie für einen solchen Fall auf. Sieh dich um. Nimm alles in dich auf, was sich uns hier an Technik bietet. Das ist deine Aufgabe, und ich erwarte, daß du sie perfekt erfüllst."
„Du kannst dich auf mich verlassen." Goodman Goyd fiel ein Stein vom Herzen. In den letzten Stunden hatte er sich in zunehmendem Maße gefragt, warum Rhodan ihn mitgenommen hatte. Jetzt kam es ihm geradezu naiv vor, daß er vermutet hatte, es gehe dem großen Terraner nur darum, möglichst viele Besatzungsmitglieder einzusetzen, damit sie die Gelegenheit hatten, Erfahrungen zu sammeln. „Das weiß ich", sagte Rhodan. „Glaubst du, daß wir hier im Raum bleiben und warten müssen, bis es irgendwie weitergeht?" fragte er.
Rhodan gab zu, daß er es nicht wußte. Er wandte sich an die drei Kontiden, erhielt jedoch keine diesbezügliche Auskunft von ihnen.
Die drei fladenförmigen Wesen erklärten, daß sie den Raum verlassen müßten, um einigen Aufgaben nachkommen zu können. „Es geht um persönliche Dinge", erklärte Ban-Y-Tap, nachdem er deutlich gemacht hatte, wer er war. „Und dann wollen wir möglichst schnell herausfinden, wo unsere Informationsquelle ist. Es geht um Stunden. Wenn wir es bis zum Morgengrauen nicht geschafft haben, müssen wir die Treppe hochsteigen, so, wie es alle Pilger tun. Das würde ich uns und euch gern ersparen."
Damit verließen die drei Kontiden den Raum. Ohne eine weitere Erklärung glitten sie durch die schimmernde Enegiewand hindurch, die sich am Eingang befand. „Ich würde mich auch ganz gern mal umsehen", sagte Goodman Goyd. „Habt ihr etwas dagegen?"
„Keineswegs", erwiderte Rhodan. „Du kannst uns ja jederzeit über Funk erreichen."
Damit spielte er auf die Ausrüstung der SERUNS an. Sie waren sich jedoch einig darin, daß sie die besonderen Fähigkeiten dieser Anzüge erst dann demonstrieren wollten, wenn es sich gar nicht mehr umgehen ließ. Solange wollten sie den Eindruck erwecken, daß sie normale Pilger waren.
Goodman Goyd verließ den Raum und trat auf den Gang hinaus.
Er sah, daß sich fünf Prizappa in der Nähe der Antigravschächte aufhielten und daß zwei robotische Maschinen dabei waren, den Boden sorgfältig zu untersuchen, als ob sie Spuren sichern wollten.
Er wandte sich ab und entfernte sich in der entgegengesetzten Richtung.
Doch dann blieb er plötzlich stehen. Er sah einige Kontiden, die aus einem Antigravschacht vor ihm kamen und sich über den Gang wälzten.
Es könnten Tef-U-Pej, Ban-Y-Tap und Pol-E-Mot sein, dachte er.
Oder irgendwelche anderen Kontiden. Wir können sie nicht voneinander unterscheiden. Woher wissen wir eigentlich, daß es wirklich Tef-U-Pej, Ban-Y-Tap und Pol-E-Mot sind, die zu uns zurückkommen, falls sich denn überhaupt einer von ihnen noch einmal bei uns blicken läßt? 6.
Sato Ambush entdeckte einen winzigen Schalter an der Wand. Als er ihn drückte, erhellte sich ein quadratisches Viereck, und ein holografisches Bild entstand. Es zeigte eine Szene aus einem Wald mit mächtigen Baumstämmen, die schier endlos in den Himmel zu ragen schienen. An seiner Unterseite war es mit einer Reihe von Symbolen versehen. „Das gibt uns die Möglichkeit, uns ein wenig über Keliapo zu informieren." Rhodan ging zu ihm und blieb neben ihm stehen. „Versuchen wir es einmal."
Der Pararealist berührte eines der Symbole mit den Fingern, und eine angenehme Stimme ertönte. Sie beschrieb die Bedeutung des Waldes, in dem es kein Unterholz gab, sondern nur weichen, mit abgefallenen Blättern bedeckten Boden. Sie bezeichnete den Wald als Tempel und als größtes Heiligtum des Putam-Kults.
Als Sato Ambush ein anderes Symbol berührte, wechselte das Bild. Ein Film lief ab, der eines der anderen Heiligtümer von Keliapo zeigte, eine Ansammlung
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