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1560 - Agenten des Bewahrers

Titel: 1560 - Agenten des Bewahrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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befreien, doch es gelang ihm nicht. Sie warfen sich gegeneinander und klemmten ihn zwischen sich ein. Ihre teleskopartigen Arme streckten sich, und die Finger glitten über seinen SERUN. Sie suchten Lücken und verborgene Taschen. „Verschwindet!" brüllte er und stemmte sich mit aller Kraft gegen sie, konnte sich jedoch nicht gegen sie behaupten. Wütend trommelte er mit den Fäusten auf sie ein.
    Die anderen Pilger wandten sich ihm zu. „Aber Bruder", empörte sich einer von ihnen. „Was haben die Graataan dir getan? Warum schlägst du sie? Niemand ist friedfertiger als sie!"
    „Sie versuchen, mich zu bestehlen!" schrie er zurück, während er mit der Versuchung kämpfte, sich mit Hilfe des Gravo-Paks seines SERUNS zu befreien. Er wollte sich diese Möglichkeit so lange wie möglich vorbehalten, um vor den Truillauern zu verbergen, was für eine Ausrüstung im SERUN versteckt war. Einer der beiden Graataan packte ihn bei seinem zu einem Pferdeschwanz zusammengeflochtenen Haar und riß ihn daran zu Boden. Während Goyd sich noch bemühte, wieder auf die Beine zu kommen, flog ein großes Wesen, das wie eine Mücke aussah, mit schwirrenden Flügeln heran und landete auf dem Rücken eines Graataan. Es bog den mächtigen Kopf kurz nach unten und stach das massige Wesen mit einem seiner Saugrüssel.
    Der Graataan brüllte gepeinigt auf, bäumte sich hoch auf, schüttelte sich und rannte dann in Panik davon. Der zweite Graataan folgte ihm, wobei er eine Reihe von schrillen Schreien ausstieß und einige der Pilger und einen der Verkaufsstände überrannte. Die Mücke hatte sich inzwischen mit ihren dünnen Beinen abgedrückt und war einige Meter Weit aufgestiegen. Sie kehrte nun zu Goodman Goyd zurück, der wie gelähmt inmitten des Durcheinanders stand und nicht so recht wußte, was er tun sollte.
    Er fühlte, wie das mückenähnliche Wesen ihm etwas in die Hand drückte, und er hörte, wie es wisperte: „Ler-O-San ist euer Freund.
    Geht nach Bataam-U. Dort werdet ihr ihn finden. Denkt an Topar."
    Damit hob es erneut ab und flatterte dabei so wild mit den Flügeln, daß es Goodman Goyd einige Male damit traf. Die Schläge waren hart und schmerzhaft, und um ihnen auszuweichen, ließ er sich auf den Boden fallen. Aus dieser Position heraus beobachtete er, wie die Mücke hoch aufstieg und sich dann rasch entfernte.
    Einer der Händler fuhr auf ihn zu. Er sah aus wie eine dünne, etwa drei Meter hohe Säule aus verchromtem Metall. Seine Füße waren unter einem ausladenden Teller verborgen, und Arme schien er nicht zu haben. Goyd entdeckte auch keine Wahrnehmungsorgane oder sonst irgendetwas, das die funkelnde Fläche der Säule unterbrach. Er sah nur, daß die Säule sich ihm blitzschnell zuneigte, und dann traf ihn ein Schlag, der ihn erneut zu Boden schmetterte. „Du bist schuld, daß mein Stand zerstört worden ist", klagte die Säule ihn mit schriller Stimme an. „Dafür wirst du bezahlen."
    „Eine seltsame Logik", erwiderte der Terraner. „Ich werde überfallen und soll bestohlen werden, und dann soll ich für den Schaden aufkommen!"
    Er wollte aufstehen, doch ein erneuter Schlag traf ihn und warf ihn zurück auf den Boden. Nun rückten auch andere Händler heran.
    Einer von ihnen, ein Kontide, bildete zwei lange Tentakel heraus und packte ihn am Arm. „Er kann zahlen. Er hat Geld genug", rief er. „Das muß ein Irrtum sein", erwiderte Goyd. Dann blickte er verblüfft auf den Plastikstreifen in seiner Hand. Der Kontide nahm ihn an sich und berührte die Säule damit. Danach reichte er ihn an den Terraner zurück. „Alles erledigt", erklärte er und gab Goyd frei.
    Die anderen Händler verloren das Interesse an ihm und eilten wieder zu ihren Ständen, um ihre Waren anzupreisen.
    Goodman Goyd stand auf, steckte den Plastikstreifen ein und verzichtete auf weitere Ausflüge. Er hielt es für besser, wieder ins Hotel zu gehen.
    Die beiden Männer saßen auf dem Fußboden, als er eintrat, und blickten zu der gigantischen Treppe hinüber, über die sich Zehntausende von Pilgern in die Höhe kämpften. Er berichtete, was vorgefallen war, und zeigte ihnen den Plastikstreifen. „Das scheint eine Art Kreditkarte zu sein", bemerkte er. „Ich kann nur hoffen, daß diese verdammte Säule nicht alles abgebucht hat, was darauf war."
    Rhodan interessierte sich viel mehr für das mückenartige Wesen. „Was hat es gesagt?" fragte er. „Ich muß es genau wissen."
    Goyd schluckte. Verlegen blickte er zu Boden. „Ich habe

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