1562 - Bastion des Bewahrers
Technik informiert, um die Anzeigen ohne sonderliche Mühe zu verstehen. Die Helmfunkfrequenz entsprach sicherlich dem am häufigsten benützten Kommunikationsband. Vor diesem mußte man sich hüten, aber zuerst galt es, eine Vereinbarung bezüglich der Wellenlänge zu treffen, auf der man sich einigermaßen ungefährdet verständigen konnte! Perry Rhodan beugte sich unauffällig nach vorne und zeichnete mit dem Zeigefinger des Handschuhs auf die Rückenlehne des Sitzes vor ihm ein unsichtbares N, das in der terranischen Technik geläufige Symbol für „Frequenz". Pablo Menez hatte ihm zugesehen und nickte. „Plus zwölfhundert", sagte Perry Rhodan knapp.
Er sprach terranisch. Wenn die Helmfunkverbindung funktionierte, mußte jeder an Bord des Transporters ihn gehört haben. Es erfolgte jedoch keine Reaktion. Die Klone sahen weiter stumpfsinnig vor sich hin. Pablo Menez nickte ein zweites Mal. In den linken Unterarm der Schutzmontur war eine kleine Kontrolltafel eingearbeitet. Es gab insgesamt sechs Schaltelemente unterschiedlicher Färbung. Rhodan probierte sie der Reihe nach durch und überprüfte anhand der Datenanzeige auf seiner Helmscheibe, für welche Funktion sie zuständig waren. Dann erhöhte er die Frequenz, auf der das Helmfunkgerät von nun an arbeiten würde, um zwölfhundert Einheiten. Er sah, daß Menez auf dieselbe Weise verfuhr. „Alles klar?" fragte Rhodan. „Alles klar", kam die Antwort.
Mehr brauchte im Augenblick nicht gesagt werden. Draußen irgendwo hatte Sato Ambushs Frequenzspührer das gesamte für Kommunikationszwecke verwendbare Spektrum überwacht, um das Band zu finden, auf dem die weitere Verständigung abgewickelt werden würde.
Der Transporter hatte sich inzwischen in Bewegung gesetzt. Das leuchtend helle Viereck des offenen Innenschotts der Bunkerschleuse war verschwunden. Dafür hatte sich das äußere Schott geöffnet und das Fahrzeug in die regenschwere, sturmgepeitschte Heißluftatmosphäre des Planeten Duur-I-Rasht entlassen. Die Stabilisatoren sorgten für eine ausgeglichene Fluglage. Durch das gläserne Dach der Kanzel reichte der Blick fünfzehn bis zwanzig Meter weit, je nachdem, wie dicht die Wasservorhänge waren, die der Orkan vor sich hertrieb. Von neuem fragte sich Perry Rhodan, wie der Bewahrer auf die Idee gekommen war, ausgerechnet auf dieser Unheilswelt eine Klonfabrik anzulegen.
Sato Ambushs Stimme drang wie fernes Gewisper aus dem Helmempfänger. „Es gibt jetzt nur noch vier Gruppen", meldete der Pararealist. „Jede ist in der Nähe einer der verbleibenden Fähren in Deckung gegangen. An Bord der Fähren gelangt man ohne Schwierigkeit.
Auch hier ist die Abwicklung, wie du vermutet hast, robotisch und vollautomatisch. Die Frage ist, welche Versteckmöglichkeiten es im Innern der Fahrzeuge gibt."
Perry Rhodan hatte sich nach vorne gebeugt, damit man nicht sehen konnte, wie er die Lippen bewegte. „Gibt es unter den Fähren eine, die noch keine Ladung aufgenommen hat?" fragte er.
Ler-O-Sans helle, durchdringende Stimme antwortete: „Ich bin sicher, daß das Fahrzeug, in dessen Nähe wir uns befinden, noch leer ist. Das Schleusenschott hat sich vor einer Minute zum erstenmal geöffnet. Der Transporter ist unterwegs zu einem der Bunker, um die erste Ladung zu holen."
Perry Rhodan traf seine Entscheidung blitzschnell. „Geh mit deiner Gruppe an Bord, Ler-O-San", trug er dem Truillauer auf. „Wenn du auf Widerstand triffst, kehr um und bring dich in Sicherheit. Ansonsten liefere uns eine Beschreibung des Fahrzeuginnern. Pablo und ich sehen uns ebenfalls um, sobald wir unsere Fähre erreichen. Aber unsere Bewegungsfreiheit ist beschränkt. Wir müssen tun, was uns die Klone vorexerzieren."
„So werde ich es tun, Perry Rhodan", versprach Ler-O-San.
Aus dem wasserdampfgesättigten Halbdunkel wuchtete übergangslos die düstere Silhouette der Raumfähre in die, Höhe.
Eine mächtige, rechteckige Öffnung gähnte in eintönig grauer Bordwand. Dahinter lag ein matterleuchteter Hangarraum, zwanzig Meter tief und fünfzehn Meter hoch. An den Wänden des Schleusenraums entlang liefen schmale Laufstege in unterschiedlicher Höhe, der oberste dicht unter der Decke. Auf die Stege mündeten Schotte, von denen etliche offenstanden. Grelles Licht fiel heraus. Es war Rhodan unklar, welchem Zweck die Laufstege dienten, aber daß sie nicht der Einschiffung der Klone dienten, glaubte er sicher sagen zu können. Das wäre zu umständlich gewesen. Außerdem hatte sich
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