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1562 - Bastion des Bewahrers

Titel: 1562 - Bastion des Bewahrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Planet war Meliserad. Durch nichts und niemand hatte die CASSADEGA von dem vorprogrammierten Kurs abgebracht werden können. Das Navigationssystem hatte sich als völlig unbeeinflußbar erwiesen.
    Vor dem Residenzschiff, in die Genetische See eingebettet, lag eine künstliche Insel. Sie hatte die Form eines Diskus von drei Kilometern Durchmesser. Es gab ein großes Zentrumsplateau, das zu einem symmetrisch angelegten Park ausgebaut war. Den Rand des Diskus säumten sechskantige Pyramiden, die sich in regelmäßigen Abständen aus dem synthetischen Untergrund erhoben und aus einer halbdurchsichtigen Substanz bestanden.
    Vor wenigen Minuten hatte sich von einem Punkt nahe dem Zentrum des Diskus eine eigenartige Leuchterscheinung erhoben und war bis zum Kommandoturm der CASSADEGA emporgestiegen. Es handelte sich um eine breite, strahlendrote Bahn aus Energie.
    Die rote Energiebrücke war ein höherdimensionales Gebilde, das nicht an die Naturgesetze des 4-D-Kontinuums gebunden war. Sie durchdrang die Oberfläche des Diskus und reichte tief ins Innere der Insel hinab. Sie durchdrang auch die Wandung des Kommandoturms und die Geräte, die an der Innenwand des Kommandozentrale aufgereiht standen. Sie endete mitten im Halbrund des Raumes, sechs Meter breit, schnurgerade abgeschnitten wie ein sorgfaltig gearbeiteter Teppich.
    Eine Stimme ertönte. Perry Rhodan zuckte unwillkürlich zusammen. Diesen Klang kannte er! Die Stimme sprach Spekra. „Einer von denen, die mich hören, weiß, daß ich ihn anspreche.
    Ich bin der Bewahrer von Truillau. Du sollst mein Gast sein. Ich habe dir eine Straße gebaut. Komm zu uns!"
    Perry Rhodan stand wie benommen. Es war totenstill in der Zentrale. Corum-A-Par und Yun-E-Kal hatten sich in der vorgeschriebenen Ehrfurchtshaltung dicht an den Boden gepreßt.
    Rhodans Gedanken begannen zu schwirren. Woher kannte er diese Stimme? Sie war nicht synthetisch wie jene, die über Duur-I-Rasht im Namen des Bewahrers gesprochen hatte. Sie gehörte einem lebenden Wesen.
    Er sah auf. Die Blicke der Terraner waren auf ihn gerichtet. Sie wußten ebensogut wie er, zu wem der Bewahrer gesprochen hatte.
    Per-E-Kit kam auf Rhodan zugerollt. „Geh nicht!" bat er mit heller Kinderstimme. „Es ist eine Falle.
    Geh nicht!"
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf. „Es bleibt mir keine andere Wahl, mein Freund", sagte er. „Ich muß gehen - selbst wenn ich genau wüßte, daß es eine Falle ist."
    Zwei Schritte vorwärts, und er hatte den Rand der Energiebahn erreicht. Ein sanfter Sog faßte nach ihm und zog ihn durch die Geräte, durch die Wand des Turmes hindurch auf die diskusförmige Insel zu.
     
    *
     
    Es war wie eine der parallelen Wirklichkeiten, die Sato Ambush mit seinem KI erzeugte. Die Reise ging ungemein schnell vonstatten, ohne daß er auch nur das geringste Gefühl der Bewegung empfand.
    Die Energiebahn schnitt durch die Oberfläche der Insel, als wäre sie nicht vorhanden, und führte weiter in die Tiefe. Gänge, Hallen, Schächte, Rampen huschten an ihm vorbei. Er ließ alles willenlos mit sich geschehen. Er hatte lange gekämpft und vor nicht ganz einer Stunde erkennen müssen, daß alles umsonst gewesen war.
    Plötzlich stockte sein Atem. Die Überraschung war so groß, daß der Puls einen Schlag aussetzte. Jetzt war ihm eingefallen, woher er sie kannte.
    Sein Gesicht verzog sich zu einer bitteren Grimasse. Oh ja! Jetzt verstand er. Wie es alles zusammenpaßte! Fast hätte er sich einen Narren schimpfen müssen, daß er nicht schon längst dahintergekommen war.
    Der Energieteppich leitete allmählich in die Horizontale über. Er führte durch einen Bereich des Inselinnern, der von eigenartigem Dunst erfüllt war. Aus dem Dunst wuchs von Perry Rhodan eine silbern schimmernde Wand in die Höhe. Die Energiebahn führte hindurch. Er gelangte in einen Raum, dessen Größe er nicht abschätzen konnte, weil sich der Dunst inzwischen zum Nebel verdichtet hatte. Diffuse Helligkeit strömte mit gleicher Intensität aus allen Richtungen. Da, plötzlich eine lichte Stelle, eine Lichtung im Nebel. Darauf drei Gestalten.
    Ja, diese hatte er erwartet. Gesil. Eirene.
    Und ... Taurec.
    Da verlor er die Fassung. Er ging auf die Knie nieder. Er warf den Kopf in den Nacken, riß die Arme in die Höhe, ballte die Fäuste und lachte wie ein Wahnsinniger. „Oh, ihr Betrüger!" schrie er unter Lachen. „Wie leicht ist es euch gefallen, den einfältigen Terraner hinters Licht zu führen. Gegenüber den Bewohnern der

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