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1563 - Blut-Geschwister

1563 - Blut-Geschwister

Titel: 1563 - Blut-Geschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ausatmen. Er blieb in seiner Haltung und hatte nur Augen für die Blonde vor ihm.
    Durch ihre Gestalt ging ein Zucken. Das geweihte Silber sorgte dafür, dass sich der Körper veränderte.
    Die Haut, die sehr dünn und ohne jegliche Spannung gewesen war, fing an zu brechen. Sie riss an bestimmten Stellen auf und nahm ein graues Aussehen an. Die Augen waren stumpf geworden, und innerhalb von Sekunden verwandelte sich die blonde Vampirin in eine hässliche alte Frau, deren Leben schon längst vergangen war.
    Nun war sie endgültig tot. Sie war erlöst. Nie mehr würde sie sich erheben und nach Blut gieren. Vor Harry Stahl lag ein Wrack, dessen Haut sich allmählich in Asche verwandelte und wie Stoffreste an den bleichen Knochen klebte.
    Harry stand auf. Seine Knochen taten ihm weh. Jetzt, da die Spannung von ihm abgefallen war, spürte er die Folgen des Sturzes wieder, vor allen Dingen in der Schulter.
    Walter Quirin hockte weiterhin auf der Couch. Er starrte Harry mit einem Blick an, der kaum zu beschreiben war. Sein Mund bewegte sich, ohne dass er Worte hervorbrachte.
    Harry versuchte es mit einem knappen Lächeln.
    Quirin bemerkte es gar nicht.
    »Es ist alles in Ordnung, Walter. Keine Sorge.« Mehr sagte er nicht, denn jetzt musste er sich um Amanda Quirin kümmern, die mit einer Stirnwunde am Boden lag.
    Harry wollte wissen, wie schwer die Verletzung war und wie es Amanda ging.
    Sie lebte noch, aber sie war bewusstlos geworden. Wodurch dies geschehen war, konnte er nicht feststellen. Eine Schlagwaffe hatte Harry bei der Untoten nicht entdeckt.
    »Amanda wollte mir helfen«, erklärte Walter Quirin mit schwacher Stimme. »Aber dieses Weib war stärker. Es packte Amanda und schleuderte sie zur Seite. Da ist sie mit dem Kopf auf eine Tischkante geprallt. Deshalb die Wunde.«
    »Sie ist nur bewusstlos.«
    »Ich hatte große Angst um sie.«
    »Das brauchen Sie jetzt nicht mehr.«
    »Sie hat den Tisch zum Glück auch nur gestreift«, flüsterte Walter. Seine Nerven spielten plötzlich nicht mehr mit, und er begann am ganzen Leib zu zittern.
    Harry nickte ihm zu und sagte: »Ich bin gleich wieder zurück.«
    »Da ist noch einer, wie?«
    »Ja. Aber den hat inzwischen sicher John Sinclair gestellt, der ihm durchaus die Stirn bieten kann.«
    Harry nickte Quirin zu, der seine feuchten Augen rieb, dann verließ er das Zimmer…
    ***
    Im Augenblick konnte ich dem Blutsauger nicht die Stirn bieten. Er hatte seine Haltung um keinen Deut verändert. Noch immer berührten die beiden Blutzähne die straffe Haut, doch er wartete noch mit dem Biss.
    Warum tat er das? Ich war waffenlos, er hätte seine Zähne in den Hals der Frau hacken können.
    Er hielt die Augen verdreht, sodass er mich anschauen konnte. Und zwar sehr intensiv, worüber ich mich schon wunderte, denn ich hatte das Gefühl, als wollte er mir auf den Grund der Seele schauen.
    Ich maß die Entfernung zwischen uns ab. Sie betrug nicht ganz drei Schritte. Eine Distanz, die ich mit einem schnellen Sprung überwinden konnte.
    Leider wusste ich nicht, wie schnell der Blutsauger war. Ein kurzer Druck reichte schon aus, um die Vampirhauer in den Hals zu schlagen. Es stellte sich noch die Frage, ob es ihm tatsächlich gelingen würde, das Blut zu trinken.
    So standen meine Chancen gar nicht schlecht, denn eine normale Bissverletzung konnte Helga Bauer verkraften.
    Wer sie anschaute, musste davon ausgehen, dass sie nicht mehr ganz in der Welt war. Ihre Augen waren verdreht, und die Angst um ihr Leben hatte sie starr werden lassen. Sie sprach nicht, sie atmete nur, und das keuchend und kurz.
    Ich beschloss, den Vampir zu reizen. »Warum beißt du nicht zu? Was hindert dich daran?«
    »Du!«
    Ich lachte. »Wirklich?«
    »Ja, denn ich will wissen, wer du bist.«
    Er hatte mit einer zischenden und zugleich bösartig klingenden Stimme gesprochen, aber ich glaubte auch, eine gewisse Unsicherheit hervorgehört zu haben.
    Was störte ihn an mir? Ich fragte ihn: »Was willst du über mich wissen?«
    »Die Wahrheit. Die ganze Wahrheit.«
    »Also gut. Ich heiße John Sinclair!« Nach dieser Eröffnung war ich gespannt, wie er reagierte.
    Im ersten Moment tat er nichts. Er stand da mit seiner Geisel, doch ich sah schon, dass sich etwas in seinem Gesicht verändert hatte.
    Er schaute mich jetzt lauernd an, als würde er meinen Namen kennen. Es wäre nicht mal unwahrscheinlich gewesen, denn die andere Seite wusste sehr gut, mit wem sie es bei mir zu tun hatte. Meine Siege gegen die Wesen der

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