1564 - Report der Unsterblichkeit
er das anstellen ^sollte, aber entweder machte er diesen ersten Teil des Weges für alle frei, oder der Weg war hier zu Ende.
Er kannte seinen Quotienten. Er hatte 49 Lere und damit keinen Grund, sich irgendwelche Befürchtungen zu machen.
Allerdings hatte er vor dem Beginn dieser Expedition alle erreichbaren Daten der Teilnehmer sondiert. Natürlich hatte er keinen Zugriff auf die Daten Atlans. Auch Kassian und Theta von Ariga waren geschützt.
Doch die Intelligenzwerte der anderen Teilnehmer waren ihm ohne Schwierigkeiten übermittelt worden.
Lemal von Dornga besaß 48 Lere. Das war nicht weltbewegend für einen Wissenschaftler, aber es reichte allemal aus, um Epetrans Anforderungen zu genügen.
Der Mann, der bereit war zu morden, korrigierte sich.
Es hätte genügen müssen.
Und nun, genügten 49 Lere zum Überleben als vernunftbegabtes Wesen?
Er lächelte innerlich.
Atlan, dieser Narr, nahm ihm die Beantwortung der Frage ab.
Und wie jeder Mann von Ehre würde Atlan seine Erkenntnisse hinterher allen mitteilen. Ein Mann von Ehre?
Ein Mann der Schwäche, der sein Wissen nicht für sich behält und gegen den Rest der Welt einsetzt!
Im stillen hatte Atlan gehofft, trotz des bisher völligen Fehlens von ent' sprechenden sichtbaren Kontrollelementen die Sperre von Hand ausschalten zu können. Er hatte auf eine Reaktion des verantwortlichen Programms gewartet, als er die Füße auf die rote Markierung stellte und sich dem Feld aussetzte. Immer noch rief es bei ihm nur das „Käfer-Gefühl" hervor, während es seinen jungen Begleiter in ein geistiges Wrack verwandelt hatte.
Dies waren nie und nimmer die Methoden Epetrans. Garvan mußte die Wirkung des Abwehrfelds grundlegend manipuliert haben. Und dies wiederum war nur viel tiefer in der Anlage möglich.
Die einzige Reaktion, die Atlan erzielte, war die Aktivierung der Begrüßungsstimme.
Atlan suchte die nackten, grauen Wände ab, als würden sie sich verändern und ihm endlich einen Hinweis geben. Er ließ die Systeme des TRUVS nach Energieströmen hinter den Wandverkleidungen forschen oder Schaltkreise aufspüren und rekonstruieren.
Es brachte kein Ergebnis. Zwar stellte der TRUV Energieflüsse fest, aber die kamen von überall und nirgends.
Sie waren da, doch nicht lokalisierbar. „Es hat so keinen Sinn!" rief Kassian. Seine Hand schlug leicht auf den Griff seines Strahlers. „Ich schlage vor, du kommst zurück und wir schweißen den Boden entlang der Markierung auf. Sie reagiert auf Lebewesen, also gibt es entsprechende Sensorfelder."
„Das kommt überhaupt nicht in Frage!" protestierte Momeron, als hätte man ihm einen unsittlichen Antrag gemacht. „Ihr habt euch verpflichtet, keine Beschädigungen anzurichten! Allein der Gedanke an solche Barbarei läßt mich..."
„... bestimmt nicht zehn Jahre älter werden", schnitt Kassian ihm das Wort ab. „Das dürfte gar nicht mehr möglich sein." Er wandte sich wieder an Atlan. „Ich meine es ernst. Epetran war es bestimmt auch nicht an Zerstörungen gelegen, also wird er beim ersten Feuern gezwungen sein, auf irgendeine Weise zu reagieren. Wir müssen ihn jetzt zwingen."
Atlan spielte in Gedanken noch die möglichen Folgen eines Waffeneinsatzes durch, als Epetrans Stimme abermals aufklang, ohne daß er die Markierung verlassen und wieder betreten hätte.
Epetran begrüßte ihn wie schon bekannt.
Nur war der Gang auf einmal in weißblaues Flackerlicht getaucht.
Die wohlklingende Stimme des Altarkoniden und die offensichtliche Warnung durch das Flackern standen in seltsam krassem Gegensatz zueinander.
Atlan hielt den Atem an und wartete darauf, was jetzt geschah, wenn er dennoch an Ort und Stelle blieb.
Vielleicht lockte er das Programm aus der Reserve.
Vielleicht aktivierte er aber auch den Vernichtungsbefehl, trotz seiner Lere und trotz seines TRUVS. „Komm zurück!" rief Theta entsetzt. „Du weißt nicht, worauf du dich einläßt, Atlan!"
„Ja!" forderte Momeron. „Du riskierst irreparable Beschädigungen in dieser Anlage, wenn du nicht..."
„Ach, schweig!" herrschte Kassian ihn an. „Der Imperator weiß, was er tut. Oder soll er sich lieber nicht stellen und feige das Leben unserer Begleiter aufs Spiel setzen - so wie Garvan?"
„Wir haben keinen Beweis für eure Beschuldigungen gegen Garvan von Taphraig! Bisher ist alles nur Spekulation, und..."
Atlan hörte nicht mehr, was der Denkmalschützer weiter sagte. Er hörte noch Thetas spitzen Schrei, als sich das Flackern
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