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1565 - Der Intrigant

Titel: 1565 - Der Intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sekunden später entkrampfte sich die schmächtige Gestalt und begann ruhig zu atmen. Es dauerte nur Sekunden, bis der Kadett die Augen aufschlug und sie ansah. „Danke", flüsterte er. „Aus eigener Kraft gelang es mir nicht, mich aus dem Bann zu lösen. Von allen Seiten drangen sie auf mich ein. Sie hätten mich niedergemacht, wenn du nicht gekommen wärst."
    „Die Kiste ist heimtückisch und läßt damit Rückschlüsse auf ihren Eigentümer zu", erwiderte sie. „Wir hatten beide eine Halluzination und haben es gerade noch mal überlebt. Wer war es, der dich angegriffen hat?"
    „Es waren Monster, klobige Urwesen mit den Köpfen von Ertrusern. Einer war Jank Petranz!"
    Das war das zweite Indiz auf den Ursprung des suggestiven Einflusses. Die Stimmung im Schiff war gegen die Ertruser gerichtet, und Dao-Lin konnte nur hoffen, daß dieser Spuk bald vorüber war. Sie wollte alles tun, um zu einem raschen Ende beizutragen. „Er weiß genau, was hier vorgeht", sagte sie. „Er sitzt bestimmt in seiner Kabine und lacht sich halb tot. Und wenn wir uns bei ihm beschweren, wird ersagen, daß jeder mit der Kiste machen kann, was er will. Aber dafür, daß die Kiste sich gegen unbefugte Eingriffe wehrt, kann er ja nichts."
    „Und was sollen wir jetzt tun?" Der Raumkadett erhob sich. „Den Raum absperren und die ganze Sache vergessen?"
    „Das erste ja. Und dann besorgen wir uns einen fahrbaren Transmitter, bauen ihn hier auf und installieren das Gegengerät irgendwo dicht über einer der Sonnen von Vilamesch. Wir bringen die Kiste aus dem Schiff und sehen zu, wie sie verglüht. Zunächst aber müssen wir dafür sorgen, daß niemand durch die Kiste Schaden nimmt!"
    Sofort, als er sie sah, spürte er, daß sie es auf ihn abgesehen hatten.
    Voun lehnte sich gemächlich gegen den hohen Lehnsessel des Aufenthaltsraumes und sah ihnen erwartungsvoll entgegen. Sein Körper wirkte entspannt, doch wer ihn kannte, wußte, daß er seine Körperkräfte im Bruchteil einer Sekunde explosionsartig entfalten konnte. Aus halbgeschlossenen Augen musterte er sie.
    Sie kamen zu viert, doch an ihren Gesichtern las er ab, daß sie nicht allein waren. Andere befanden sich unterwegs, also suchten sie ihn. „Hallo, Voun!" sagte einer. Er hieß Tamro Dvuul und gehörte zur Clique von Gunziram Baal. „Wir wollen uns ein wenig mit dir unterhalten."
    Braata machte eine Bewegung mit der Hand. „Setzt euch, ich habe nichts dagegen." Er ließ sich in dem Sessel nieder, neben dem er gewartet hatte. „Was habt ihr mir zu sagen?"
    Sie nahmen Platz und ließen ihn nicht aus den Augen. Ihr Verhalten drückte Mißtrauen und Entschlossenheit aus, und er erkannte, daß sie gut auf das Zusammentreffen vorbereitet waren. „Du hältst dich von unserer Gemeinschaft fern, und das ist nicht gut", begann Dvuul. „Wir wünschten uns, daß du dich etwas mehr um deine Artgenossen kümmern würdest. Gunziram kann nicht alles allein machen."
    „Das mag sein. Aber ihr seid auch noch da. Es dürfte sich längst herumgesprochen haben, daß ich eine besondere Aufgabe habe, die keinen Aufschub duldet. Stalker hat euch sicherlich einiges darüber erzählt. Oder er hat es zu Baal gesagt, und ihr habt es von ihm. Es hat also einen Grund, wenn ich zurückgezogen lebe. Es bedeutet nicht, daß ich ein Einzelgänger bin und nichts mit den Angehörigen meines Volkes zu tun haben will.
    Wenn Gunziram das vermutet, dann tut es mir leid."
    „Nein, nein", versicherte Tamro Dvuul. „Es geht um etwas völlig anderes. Wir haben den Auftrag, dich zu Baal zu bringen. Er möchte persönlich ein paar Worte mit dir wechseln."
    „Er will etwas von mir. Wieso kommt er da nicht hierher?"
    „Darüber brauchen wir uns keine Gedanken zu machen. Kommst du mit?"
    „Nein!" Voun Braata erhob sich und ging hinter dem Sessel in Position. Seine vier Artgenossen standen ebenfalls auf und teilten sich. Sie gingen von beiden Seiten auf ihn zu, wagten es aber nicht, in seine Reichweite zu kommen. „Jetzt habt ihr euch verraten", erklärte er. „Stalker hat euch von meinen Fähigkeiten in Kenntnis gesetzt. Ihr wißt genau, womit ihr zu rechnen habt."
    Er sah die blitzschnelle Bewegung, mit der einer von Dvuuls Begleitern einen winzigen Paralysator aus der Hosentasche zog und auf ihn anlegte. Voun sprang aus dem Stand. Er hechtete über die hohe Sessellehne hinweg, trat dem Kerl mit dem linken Fuß das Ding aus der Hand, streifte einen der Beleuchtungskörper, die von der Decke hingen, und fing sich

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