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1565 - Der Intrigant

Titel: 1565 - Der Intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bannte sie eine harte Stimme auf die Stelle. „Nicht rühren!" rief Voun Braata laut. „Langsam die Arme heben und umdrehen!"
    Leander Feyering spürte, wie das Blut aus seinem Gesicht wich. Sie waren unbewaffnet, und Braata trag vermutlich einen modernen Strahler, den er hier in der Energiestation ohne Probleme anwenden konnte, weil die Emissionen der Aggregate alles andere überdeckten.
    Langsam und im Gleichtakt drehten sie sich um und rissen die Münder auf.
    Braata stand mit verschränkten Armen vor ihnen und grinste sie an. „Die Herren Raumkadetten sind auf Abenteuer aus", sagte er. „Das sieht euch ähnlich. Hinter harmlosen Technikern herzuspionieren. Seit einer halben Stunde weiß ich schon, daß ihr mich beobachtet.
    Einer der Kontrollsyntrons hat mich darauf aufmerksam gemacht."
    „Der Syntron überwacht deine Arbeit?" fragte Petranz. „Soweit er sie erkennen kann, ja."
    „Und was tust du da?"
    „Das ist ganz einfach. Ich baue zusätzliche Sicherungen für die Energieversorgung ein. Man kann ja nie wissen. Ich kann das nach meinem Gutdünken tun und benötige nicht einmal einen konkreten Auftrag der Kommandantin."
    „Aber Shina weiß, daß du es tust?" platzte Ardimal heraus. „Sie weiß über alle meine Schritte Bescheid. Und jetzt darf ich mich empfehlen!"
    Fassungslos verfolgten sie, wie er aus dem Stand heraus auf einen der Blöcke hinaufsprang, einen Salto schlug und in weitem Bogen hinüber auf die Oberseite des nächsten Blockes flog. Er verschwand zwischen zwei Aggregaten, und Sekunden später hörten sie, wie er eine der Reparaturluken öffnete und in einen Schacht stieg. „Das war Stalker", knurrte Kadim Naush. „Stalker in einer Maske. Wir sollten die Kommandantin informieren!"
    Gemeinsam suchten sie die Zentrale auf, doch dort mußten sie zu ihrer Enttäuschung erfahren, daß sich der Intrigant aus Estartu in der fraglichen Zeit in einer Mannschaftsetage aufgehalten hatte.
    Es war wirklich Braata gewesen, mit dem sie es zu tun gehabt hatten.
    Und doch blieb ein schales Gefühl in der Magengegend zurück, wenn sie an den Maaliter dachten.
    Irgendetwas war nicht in Ordnung
     
    4.
     
    Leander Feyering benahm sich ein wenig linkisch und unbeholfen. Zweimal fiel ihm einer der tragbaren Taster aus den Händen, und nur Dao-Lins Reaktionsschnelligkeit war es zu verdanken, daß er noch funktionierte. Die Kartanin blitzte ihn aus ihren unergründlichen Augen an, und Feyering wurde rot. „Tut mir leid", murmelte er. „Ich bin zu nervös."
    „Dazu hast du gar keinen Grund. Oder siehst du einen Unterschied darin, ob du mit deinen Kameraden oder mit einem anderen Wesen unterwegs bist?"
    „Nein, nein ... ja, doch, schon", brachte der Kadettensprecher mühsam hervor. Seine Ohren glühten, und er riß sich mit aller Kraft zusammen, legte die Handfläche auf den Kontakt des Öffners, wurde an seiner Zellkernstrahlung identifiziert und eingelassen. Dao-Lin folgte ihm dichtauf; die Kartanin ließ ihre Augen wandern wie beim erstenmal, als sie hier gewesen war.
    Nichts hatte sich verändert. Die Kiste stand unberührt auf ihrem Platz, und Dao sah Feyering zu, wie er sich bückte und einen Wollfaden aufnahm, der am Boden lag und durch den Luftzug, den sie beim Eintreten verursacht hatten, ein Stück von seinem ursprünglichen Platz weggetrieben worden war. Der Raumkadett hielt ihn ihr entgegen. „Meine Geheimwaffe", erklärte er. „Die Mikrokamera ist so justiert, daß er sich immer rechts am unteren Bildrand befindet und parallel zu ihm verläuft. Eine Veränderung seiner Lage war jedesmal ein Hinweis für mich, daß jemand die Halle betreten hatte."
    „Keine schlechte Idee." Dao-Lin-H’ay senkte zustimmend den Kopf. „Aber hast du daran gedacht, daß jeder, der die Halle betritt, aus dem Innern der Kiste heraus beobachtet wird?"
    „Eine solche Möglichkeit konnte ich natürlich nicht ausschließen. Im nachhinein erscheint es mir plausibel, daß Stalker genau darüber informiert war, daß ich ihn belauerte. Seinen Augen ist die Mikrokamera sicher nicht entgangen. Ich gebe aber zu, daß ich anfangs stolz darauf war, ihn hereinlegen zu können."
    „Das schafft vermutlich keiner von uns. Dazu sind seine Fähigkeiten zu gut entwickelt. Er hat die Dunklen Jahrhunderte benutzt, um die Galaktiker kennenzulernen und sich ihnen anzupassen. Er ist ein intergalaktisches Chamäleon, um einen Vergleich mit der Tier- und Sprachenwelt Terras zu benutzen. Ihr Menschen würdet auch sagen, daß er mit allen

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