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1565 - Der Intrigant

Titel: 1565 - Der Intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Braata, daß sich bei den Siganesen etwas veränderte.
    Wirkten sie bisher ruhig und besonnen, so bewegten sie sich plötzlich hektisch und taten, als sei ihr Leben gefährdet. Die vier Männer drehten in der Luft und sausten auf ihn zu. Drei ließen sich auf der rechten Schulter nieder, der vierte klammerte sich an die Brusttasche seiner Jacke und turnte hinein. „Schneller!" rief Eliou aus. „Sie dürfen uns nicht erwischen."
    „Und wieso nicht? Sie wollen doch nur mich", sagte er und schritt hastiger aus. Seine Gedanken begannen sich zu verwirren, aber er blockte sie ab und konzentrierte sich auf den Weg. „Sie sind böse, und sie verfolgen uns schon die ganze Zeit!"
    Eliou klammerte sich an seinem Hemdkragen fest. Sie starrte ihn ängstlich an. Er wandte den Kopf nach rechts, dort war der Zug am Hemdkragen erheblich stärker. Die drei Siganesen hielten sich verzweifelt fest und schaukelten bei jedem Schritt, den er machte, auf und ab. „Sie wollen uns töten!" riefen die winzigen Bewohner von Siga aus. „Aber das ist doch Unsinn!"
    Braata erreichte einen Antigravschacht und stieg hinein. Ein Feld flammte an der Öffnung auf und verhinderte, daß die Maaliter ihnen folgen konnten. Es dokumentierte gleichzeitig, daß die Syntrons die Lage richtig analysiert hatten und man ihren Weg auch von der Zentrale aus verfolgte. Voun erreichte die Hauptebene und rannte in den Korridor hinein, der auf direktem Weg dorthin führte. „Sie sind böse und gemein!" rief der Siganese in der Brusttasche. Braata kannte seinen Namen durch Zurufe der Siganesen untereinander. Piet Wandrup war bei den Siganesen an Bord das, was Gunziram Baal für die Maaliter darstellte. Er war der Sprecher der Volksgruppe. „Deine Artgenossen wollen uns aus dem Schiff drängen!"
    „Das haben wir gleich", murmelte er und ruckte entsetzt mit dem Kopf zur Seite, weil Eliou Amrun zu heulen anfing. „Moment!" rief er. „Das ist doch ... Ja, ich bin sicher, ich weiß jetzt, was da los ist!"
    Er sah einen der Eingänge zur Zentrale vor sich und stürmte darauf los. Seine Passagiere verloren dabei fast den Halt. Als sie die Tür durchquert hatten, beruhigten sie sich ein wenig. „Wo ist Shina?" rief Voun Braata aus.
    Einer der Funker zuckte mit den Schultern. „Sie hat sich zurückgezogen. Was gibt es?"
    „Gunziram Baal setzt seine Fähigkeit der Emotionalpotenzierung gegen Mitglieder der Schiffsbesatzung ein", eröffnete Braata. „Dies darf nicht geduldet werden!"
    Aus einem Winkel des großen Raumes näherte sich ein Maaliter, den Braata nicht mit Namen kannte. „Wenn, dann hat er es sicher nicht mit Absicht getan", erklärte er. „Ich werde mit ihm reden.
    Selbstverständlich darf so etwas nicht mehr vorkommen!"
    Er warf Voun einen merkwürdigen Blick zu und zog sich wieder zurück.
     
    *
     
    Als Shina Gainaka die Zentrale betrat, war Stalker schon da. Diesmal hatte er den entscheidenden Moment des Auftritts verpaßt, denn natürlich hatte er damit gerechnet, daß sie ihn bereits erwartete. Er ließ sich nichts anmerken und stolzierte mit wiegenden Schritten um den Ophaler herum, der zwischen zwei Sesseln Aufstellung genommen hatte. Stalker rannte beinahe die Sessel um, und bemühte sich sichtlich, Salaam Siin nicht zu nahe zu kommen. „Ah, da bist du ja, Kommandantin!" rief er aus, als er sie erblickte. „Welch ein Zusammentreffen. Ich bin ganz froh, mich einmal mit dir unterhalten zu können, ohne daß Tekener seine terranischen Ohren dabeihat. Hört er zufällig über Interkom mit?"
    „Nein. Das hast du sicher auch schon überprüft." Shina deutete auf eine kleine Sitzecke, die sie hatte projizieren lassen. „Nimm Platz. Ich habe keine Lust, lange um den heißen Brei herumzureden."
    Sie vermied es, Salaam Siin einen Blick zuzuwerfen. Die Ode der Wahrhaftigkeit war seit zwei Tagen fertig.
    Der Ophaler hatte sie mehrmals an Bord seines Schiffes geübt und war bereit, sie vorzutragen.
    Stalker ließ sich in den Sessel sinken, in dem er dem Ophaler den Rücken zukehrte. „Was möchtest du wissen?" fragte er leise. „Du kannst es kurz machen", antwortete sie. „Was hast du vor? Wieso richtest du in der ROBIN so viel Unheil an? Es kann nicht allein daran liegen, daß dir die Besatzung lästig geworden ist oder du allein nach Estartu fliegen willst. Wenn das dein Ziel wäre, dann hätte sich eine Möglichkeit für dich finden lassen!"
    Während sie sprach, war ein leises Summen wie von einem Aggregat aufgeklungen. Es erfüllte die

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