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1566 - Das Musical-Gespenst

1566 - Das Musical-Gespenst

Titel: 1566 - Das Musical-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wunderbare Vertrautheit der Nadine Berger wieder zu spüren. Sie war nicht mehr bei ihm wie zu früheren Zeiten, doch sie hatte versprochen, ihm ein Schutzengel zu sein, und daran hatte sie sich tatsächlich gehalten.
    Etwas packte Johnny. Ob er weggetragen wurde oder trotz des Gefühls auf der Stelle stehen blieb, wusste er nicht. Es war zudem egal, er wollte nur von Indra und ihrer tödlichen Bedrohung weg.
    Nadines Stimme blieb in seinen Ohren.
    »Du bist gleich bei deinen Eltern, Johnny, und ich weiß, dass du mit ihnen reden willst. Eines möchte ich dir aber noch mit auf den Weg geben. Ich kann nicht überall sein. Verlass dich nicht darauf, dass ich immer eingreifen kann. Es war heute eine der großen Ausnahmen. Deinen Freund Stevie werde ich in der Nähe seiner Wohnung absetzen. Ich denke nicht, dass er sich an alles erinnern wird. Lebe wohl, denn ich muss wieder zurück. Avalon wartet auf mich. Die Nebelinsel ist jetzt meine Heimat…«
    Die Worte verklangen wie ein Hauch. Um Johnny herum rauschte es. Er hatte die Augen geschlossen gehabt, um sich nicht ablenken zu lassen, und als er sie jetzt wieder öffnete, stand er tatsächlich vor seiner Zimmertür im Haus.
    »Als wäre nichts geschehen«, murmelte er, schüttelte den Kopf und drückte die Tür auf…
    ***
    »Da war doch was«, flüsterte Sheila Conolly und richtete sich in ihrem Bett auf.
    Der neben ihr liegende Bill brummte nur.
    Sie stieß ihn an. »Hast du nichts gehört?«
    »Was denn?«
    Sheila veränderte ihre starre Haltung nicht. »Da ist was gewesen, verflixt.«
    Bill gähnte. »Ich habe nichts gehört und kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Einbrecher unser Alarmsystem überwunden haben könnte.«
    »Ja, das weiß ich. Und das meine ich auch nicht. Aber da ist was gewesen, davon bin ich überzeugt.«
    Wenn Sheila sich einmal was in den Kopf gesetzt hatte, dann ließ sie sich davon nicht so schnell abbringen.
    Mit einer ruckartigen Bewegung stand sie auf. Sie streifte den Morgenmantel über, was rein automatisch passierte. Die Füße verschwanden in den weichen Schlappen, auf denen sich Sheila fast lautlos bewegen konnte. Sie brauchte nicht lange, um die Tür zu erreichen, die sie behutsam aufzog und zunächst mal lauschte.
    Da war nichts zu hören und auch nichts zu sehen, wie sie wenig später feststellte.
    Trotzdem ging sie davon aus, sich nicht getäuscht zu haben. Wäre ein Einbrecher ins Haus gelangt, was bei den Sicherheitsmaßnahmen mehr als unwahrscheinlich war, hätte sie etwas hören oder sehen müssen. Es traf nicht zu. Selbst als sie fast eine Minute lang gelauscht hatte, war nichts Ungewöhnliches geschehen.
    Es trieb sie nach links. Dort befand sich das Zimmer ihres Sohnes Johnny. Er lebte noch bei seinen Eltern, obwohl er schon erwachsen war. Johnny hatte von seinen Eltern alle Freiheiten bekommen, er konnte kommen und gehen, wann er wollte. Sie stellten ihm keine Fragen, obwohl sich Sheila schon oft um ihn sorgte, aber das haben Mütter eben so an sich.
    Sheila sah keinen Lichtschein aus dem Zimmer dringen. Ihr fiel trotzdem etwas auf, denn sie erkannte mit ihrem scharfen Blick, dass die Tür zu Johnnys Zimmer nicht ganz geschlossen war.
    Darüber wunderte sie sich, denn sie erinnerte sich, es geschlossen gesehen zu haben, nachdem Johnny das Haus am Abend verlassen hatte.
    Sie wollte den Namen ihres Sohnes rufen, aber etwas hielt sie zurück.
    Deshalb ging sie weiterhin leise auf die Tür zu. Davor stoppte sie und lauschte.
    Ja, da war etwas zu hören.
    Atemgeräusche. Sogar recht laut, aber nicht so wie die, die ein Mensch abgab, wenn er tief und fest schlief. Diese hier waren irgendwie unruhig, manchmal sogar von einem leisen Stöhnen begleitet.
    Sheilas Herz klopfte schneller. Da mochte ihr Sohn noch so alt geworden sein, die Sorgen blieben bestehen, anders als zu früheren Zeiten. Und sie dachte immer daran, welches Schicksal ihre Familie hinter sich hatte.
    Sheila öffnete die Tür. Auch jetzt ging sie behutsam zu Werke, sie wollte ihren Sohn nicht erschrecken, den sie nicht im Bett liegen sah. Er stand vor dem Fenster, schaute durch die Scheibe und atmete heftig.
    Da er sich nicht umdrehte, war Sheila sicher, nicht gehört worden zu sein, und so trat sie einen Schritt über die Schwelle in den Raum hinein.
    »Johnny…?«
    Er zuckte zusammen, als er die Stimme seiner Mutter hörte. Danach dreht er sich langsam um. Es brannte kein Licht im Raum, es war dunkel, aber nicht völlig finster. Vom Fenster her drang erstes

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