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1566 - Das Musical-Gespenst

1566 - Das Musical-Gespenst

Titel: 1566 - Das Musical-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wird.«
    »Als Menschenfalle?«, flüsterte Sheila.
    »Kann sein.« Bill hob die Schultern. »Was sagst du denn dazu, Johnny?«
    »Ja, das kann eine Menschenfalle werden. Diese Indra ist eine Teufelin. Sie wird demnach die weibliche Hauptrolle übernehmen, und niemand wird es merken.«
    »Das geht doch nicht!«, rief Sheila mit halblauter Stimme. »Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Sie hat alles perfekt geplant, Ma. Da steckt schon etwas dahinter, das musst du mir glauben. Diese Indra verhält sich nicht grundlos so. Sie wird eine Rückendeckung haben. Davon bin ich fest überzeugt.«
    »Und ich möchte gern wissen«, sagte Bill, »wie du dazu gekommen bist, in der Nacht dort einzudringen?«
    Johnny verzog die Lippen. Er sah aus wie jemand, der mit dieser Frage schon gerechnet hatte. Nach einem weiteren Schluck Wasser gab er die Antwort. »Ich habe mich von Stevie überreden lassen. Er hat immer wieder auf mich eingeredet und mir erklärt, dass mit diesem Musical-Gespenst etwas nicht stimmt.«
    »Das hast du geglaubt?«
    »Ein wenig schon«, gab Johnny zu. »Stevie hat von einer Party gesprochen, die an dem spielfreien Tag dort auf der Bühne ablaufen soll. Er hat mich an das Phantom der Oper erinnert und mich neugierig gemacht. Ich habe dann schließlich zugestimmt. Eine Party ist es nicht geworden. Es gab nur noch einen dritten Gast, und das war diese Indra. Ich konnte nicht wissen, dass es sich dabei um eine Dämonin handelt. Außerdem sah sie so aus wie das normale Musical-Gespenst, das nun tot in den Räumen unter der Bühne in der Truhe liegt.«
    Bill schlug mit der Hand auf den Tisch.
    »Da hast du dich ja mal wieder auf etwas eingelassen! Aber das ist jetzt zweitrangig. Etwas anderes ist für uns wohl wichtiger. Du hast Nadine gesehen, wie du sagtest.«
    »Ohne sie würde ich nicht mehr leben.« Johnny lächelte. »Sie hat sich selbst als Schutzengel bezeichnet, und das glaube ich ihr auch. In diesem Fall war sie es. Aber sie hat mir auch erklärt, dass sie mir nicht bei jeder Gefahr zur Seite stehen kann, und das glaube ich ihr.«
    »Ja, das müssen wir auch.« Bill räusperte sich. »Du hast uns das Musical-Gespenst genau beschrieben, und du hast auch davon gesprochen, dass ihr miteinander gekämpft habt…«
    »Nein, Dad, dazu ist es nicht gekommen. Ich habe ihr diese Stange in den Leib gerammt. Aber das war kein normaler Körper. Er war einfach zu weich, wie eine Masse. Da schlug bestimmt kein Herz, sonst hätte ich es aufgespießt. Das muss schon jemand aus dem Reich der Finsternis gewesen sein.«
    »Ja, allmählich glaube ich es auch.«
    Johnny schaute auf seine Uhr. »Morgen, nein, heute ist die nächste Vorstellung. Ich kann mir denken, dass sie nicht so abläuft wie sonst. Oder was meint ihr?«
    »Der Meinung bin ich auch«, sagte Bill. »Wenn ich mal zusammenfasse, kann ich jetzt davon ausgehen, dass dieses falsche Musical-Gespenst auf der Bühne erscheinen wird.«
    »Ja, gerufen durch den Ghostwriter.«
    »Wieso?«, fragte Sheila.
    »Das ist die Geschichte, Ma. Es geht um einen Autor, der Horror-Romane schreibt. Er sitzt in seiner Bude, will einen neuen Roman anfangen, ist jedoch nicht dazu in der Lage, denn plötzlich werden die Geister, die er in seinen Geschichten erfunden hat, lebendig. Und es sind nicht eben seine Freunde. Sie malträtieren ihn. Sie halten ihm vor, dass er sich mit ihnen angelegt hat und sie auch vernichten ließ. Besonders Indra ist schlecht auf ihn zu sprechen, und sie erscheint, um Rache zu nehmen. Ich habe das Stück nicht gesehen, aber ich glaube, dass es keinen guten Ausgang hat. Da bleibt bei den Zuschauern ein bitterer Geschmack zurück.«
    »Das kann ich mir denken«, sagte Bill. »Auf die nächste Aufführung bin ich mal gespannt.«
    »Sie ist ausverkauft, habe ich gehört.«
    Bill lachte seinen Sohn an. »Sollte uns das von einem Besuch abhalten?«
    »Nein.«
    »Du kannst besser zu Hause bleiben«, mischte sich Sheila ein. »Das Glück wirst du nicht immer haben, dass Nadine Berger plötzlich erscheint und dich rettet.«
    Bill wollte Frieden stiften und winkte mit beiden Händen ab.
    »Noch ist es nicht so weit. Außerdem ist dieser Fall nicht nur für uns bestimmt. Ich werde mich morgen früh mit John Sinclair in Verbindung setzen. Das muss er wissen. Außerdem muss die Leiche der echten Schauspielerin abgeholt werden. Wir können sie dort nicht liegen lassen.«
    »Das hatte ich mir auch so gedacht, Dad.«
    Sheila warf ihren beiden Männern einen nicht

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