Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1566 - Vermächtnis eines Helden

Titel: 1566 - Vermächtnis eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ungewöhnlichen Dimensionen handeln mußte.
    Er hatte erwartet, daß der Galaktische Spieler ebenso überrascht sein würde, wie er es zuvor gewesen war.
    Doch er wurde enttäuscht. Tekener war keineswegs erstaunt.
    Nachdem MUTTER ihm die Koordinaten der Anlage übermittelt hatte, wobei sie keine exakten Daten, sondern nur Annäherungswerte angeben konnte, nickte er. „Damit habe ich gerechnet", entgegnete er. „Wie bitte?" Sie konnte es nicht fassen. „Mit einer solchen Anlage?" fragte Alaska. „Allerdings", nickte der Smiler. „Und vor allem in diesem Raumsektor."
    Siela Correl blickte den Mann neben sich an. „Spinnt der?" flüsterte sie. „Woher will er das wissen?"
    Sie konnte nicht wissen, was Ronald Tekener einen Tag vorher erlebt hatte.
     
    *
     
    „Keine Ahnung hast du", verkündete Lamndar Morcör. Hochaufgerichtet stand sie auf der Schulter des Akonen Agan. Ihr Schulterumhang, der ihr feuerrot bis auf die Füße herabhing, flatterte im Wind wie eine zuckende Flamme. „Ich habe schon immer gesagt, daß man solche Dinge den Fachleuten überlassen soll."
    „Na, hör mal!" protestierte Ronald Tekener. „Hast du eine Ahnung, wie viele solcher Fundstätten ich in meinem Leben schon untersucht habe?"
    Die Siganesin schlug die Hände zusammen und richtete einen verzweifelten Blick zum wolkenverhangenen Himmel. „Genau davon rede ich." Sie benutzte ein siganesisches Megaphon, um sich besser verständlich machen zu können. Es war nicht richtig eingestellt und veränderte ihr Stimmchen.
    Es verlieh ihr einen Baß, der recht gut zu einem Ertruser gepaßt hätte. „Wovon?" fragte Ronald Tekener. „Kannst du dich nicht ein bißchen deutlicher ausdrücken?"
    Er stand zusammen mit dem Akonen und der Siganesin vor dem Heldengrab des Tormeisters Ankjard. Es war von einigen Plophosern freigelegt worden. „Tölpel", beschimpfte sie ihn. „Ich rede davon, daß Laien und Stümper ihre Finger von solchen archäologischen Funden lassen sollten. Mir wird schlecht bei dem Gedanken, daß du vielleicht schon Hunderte von ähnlichen Relikten aus der Vergangenheit durch Unfähigkeit zertrampelt und zerstört hast."
    Tek lächelte kühl. „Du nimmst den Mund ein bißchen zu voll", erklärte er. „Ich habe nirgendwo etwas zertrampelt und vernichtet.
    Allerdings hatte ich nicht immer das Glück, gerade eine begnadete Archäologin zur Hand zu haben, die in der Lage war, den Fund gebührlich zu behandeln. Aber das Problem stellt sich jetzt ja zum Glück nicht."
    Lamndar Morcör ergriff den untersten Zipfel ihres Umhangs und zog ihn über die Schulter, um sich vollends in das rote Tuch zu wickeln. „Agan - wir gehen", schrie sie. „Ich lasse mich nicht von solchen Nichtskönnern beschimpfen.
    Der Dummkopf scheint zu glauben, daß er sich alles rausnehmen kann, nur weil er ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel hat als ich."
    Der Akone verzog keine Miene. Er drehte sich um und wollte sich mit der Archäologin entfernen. „Ihr bleibt hier", sagte der Lächler, ohne die Stimme zu heben.
    Agan blieb stehen. Lamndar Morcör trat ihm wütend gegen den Hals. Obwohl sie sich dabei außerordentlich anstrengte und alle Kraft in diesen Stoß legte, spürte er die Berührung kaum. „Soweit kommt es nicht, daß solche Leute hochqualifizierten Wissenschaftlern Befehle geben", empörte die Siganesin sich. „Ich denke gar nicht daran, dir meine Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen."
    „Dann eben nicht", erwiderte Tek. „Du wirst für den Rest der Expedition an Bord der ROBIN bleiben. Einsätze jeglicher Art außerhalb des Raumschiffs sind ab sofort für dich und Agan verboten."
    Lamndar Morcör zuckte zusammen, als habe Tekener mit dem Finger nach ihr geschnipst.
    Schlaff fielen ihre Arme nach unten. „Ich bin Somer-Archäologin", stammelte sie. „Mein ganzes Leben habe ich an dem somerischen Kulturgut gearbeitet, und ich mache diese Expedition nur mit, weil ich endlich Gelegenheit haben werde, in Estartu somerischen Relikten nachzugehen. Und du willst ..."
    „Ich will vor allem nicht diskutieren", unterbrach Tek sie. „Alles klar?"
    Sie zog den Kopf ein. „Alles klar. Ich wußte ja, daß du zu diesen verdammten Typen gehörst, die sich immer auf irgendeine Art und Weise durchsetzen müssen. Aber gut! Ich gebe nach. Oder glaubst du, ich lasse mir von dir mein Lebenswerk versauen?"
    Ronald Tekener lächelte, aber es war nicht das drohende Lächeln, mit dem er seine Gegner allzuoft in ihre Schranken verwiesen hatte. Er kannte

Weitere Kostenlose Bücher