Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1566 - Vermächtnis eines Helden

Titel: 1566 - Vermächtnis eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sondern auch unter welchen Umständen er gestorben war. An seinem Grab sollten sie sein Charisma spüren, und er hoffte, daß sie angesichts seiner Größe ehrfurchtsvoll erschauern würden.
     
    *
     
    Ronald Tekener erwachte wie aus einem Traum, und in den ersten Sekunden fiel es ihm schwer, in die Wirklichkeit zurückzukehren.
    Er blickte auf das Heraldische Siegel, fuhr sich dann mit beiden Händen über das von Lashat-Narben gezeichnete Gesicht und drehte sich langsam und zögernd um. „Mann", stöhnte Lamndar Morcör, die den Bericht über Arbeit, Leben und Tod des Tormeisters ebenfalls gesehen hatte, „so kann es einen erwischen."
    Der Galaktische Spieler ging stumm an ihr und dem Akonen vorbei. Er verließ das Mausoleum und trat in das fahle Sonnenlicht hinaus in das Ruinenfeld der antiken Fundstelle. Er sah die hoch aufragende ROBIN, die nur etwa viertausend Meter entfernt stand. Das Sonnenlicht spiegelte sich auf ihrer Oberfläche und schuf eigenartige Reflexe. „Wirklich beeindruckend", sagte Lamndar Morcör, die ihm zusammen mit Agan gefolgt war. „Und das Ding ist nicht gerade gestern gebaut worden. Unsere Analysen ergeben, das die Grabstätte vor etwa dreihundert Jahren errichtet worden ist."
    Tek nickte. Diese Information lag ihm bereits vor. „Es muß längst fertig sein!"
    „Richtig", stimmte er ihr zu. „Die Frage ist: Wo befindet sich das Shant-Tor jetzt?
    Ist ihm vor 300 Jahren ein bestimmter Platz zugewiesen worden? Oder ist es auf Kurs zu irgendeinem Ziel gebracht worden?"
    „Unwahrscheinlich." Die Siganesin winkte lässig ab, ohne darauf einzugehen, was sie für unwahrscheinlich hielt. Für sie war selbstverständlich, daß die Anlage ihre Position nicht wesentlich verändert hatte. „Eine Frage", meldete sich der Akone zu Wort. „Welche Funktion kann das Shant-Tor haben - oder gehabt haben, falls es nicht mehr existiert?"
    „Das ist mal wieder typisch Mann", plusterte Lamndar Morcör sich auf. „Keine Ahnung, wovon wir reden, aber dazwischenquatschen!"
    Agan lächelte. Er war keineswegs beleidigt. „Was wären wir Männer, wenn wir keine Informationen von euch bekommen würden?" Er legte seine Hand auf die Schulter, so als wolle er die Siganesin wegwischen. Sie trat kurz gegen die Hand, setzte sich dann demonstrativ hin und verschränkte die Arme vor der Brust, um ihm anzuzeigen, daß sie seine Geste nicht als Drohung empfand und nicht bereit war, sich beeindrucken zu lassen. „Also sei nett und erkläre mir, was ein Heraldisches Tor ist. Ich bin schließlich noch nicht so alt wie du und hatte somit auch nicht die Gelegenheit, soviel Wissen anzusammeln wie du."
    „Das ist ausnahmsweise einmal richtig", entgegnete sie. „Ich bin exakt 243 Jahre älter als du."
    „Also sei nett!"
    Das war offensichtlich der richtige Ton. Lamndar Morcör erhob sich und stolzierte auf seiner Schulter hin und her. „Die Heraldischen Tore basierten auf demselben Prinzip wie das ›Teleport-System‹, das Stalker in der Milchstraße einführen wollte", begann sie. „Und das heißt?" fragte er. „Die Heraldischen Tore haben die psionischen Felder des Universums neu geordnet. Solange das System nur planetar angewendet wurde, beschränkte sich die auf diese Weise entstandene Kalmenzone auf den planetaren Bereich. Wurden durch diese psionischen Transmitterstationen jedoch Sonnensysteme miteinander vernetzt, entstanden Kalmenzonen, die über kosmische Entfernungen wirksam waren."
    „Ist mir klar", kommentierte der Akone. Er hatte kupferrotes Haar, das ihm bis tief in den Nacken reichte, und einen samtbraunen Teint. „Na gut", fuhr sie fort. „Dann weißt du schon fast alles. Im Herzen von Siom Siom entstand durch die Vernetzung von 200 Sonnensystemen eine Kalmenzone mit einem Durchmesser von 3000 Lichtjahren."
    „Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann waren die Heraldischen Tore also Transportsysteme."
    „Richtig", bestätigte sie. „Und sie arbeiteten mit Psi-Energie. Und das ist der springende Punkt.
    Nach dem Zusammenbruch des psionischen Netzes wurden die Heraldischen Tore so gut wie wertlos. Sie konnten ihrer Aufgabe nicht mehr gerecht werden. Sie waren danach nicht mehr als Denkmäler, die an eine vergangene Zeit erinnerten."
    „Wozu dann der Bau eines Heraldischen Tores 13 Millionen Lichtjahre von Estartu entfernt?" fragte der Akone. „Kluges Kind!" spottete sie. „Genau das ist die Frage, mit der wir uns befassen. Wir wissen es nicht."
    „Es muß ein Transportsystem sein."
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher