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1567 - Der russische Rambo

1567 - Der russische Rambo

Titel: 1567 - Der russische Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wladimir schwer, sich nicht auf seine Partnerin zu werfen und das Kreuz an sich zu reißen, das sie nicht losließ. Sie wollte es behalten.
    Durch seine Kraft war sie aus dem Koma herausgerissen worden, und zum ersten Mal seit einiger Zeit drangen hektische Atemgeräusche aus ihrem Mund.
    Ich wusste nicht, wie lange dieser Zustand andauerte, aber er hatte ein Ende, als ihre Finger das Kreuz losließen und ich es an mich nahm, bevor es von der Stirn rutschte.
    Hinter mir wurde die Tür geöffnet.
    Dr. Sorow drängte in das Zimmer und konnte nicht fassen, was er da sah.
    »Sie - sie - ist wach«, wiederholte er immer wieder. »Das ist nicht zu erklären.« Er wandte sich an mich. »Wie haben Sie das geschafft?«
    Ich hatte den Sinn der Frage verstanden und hob die Schultern.
    »Nehmen Sie es einfach hin, Doktor, und sagen Sie zu keinem Menschen ein Wort.«
    Der Arzt nickte und ging rückwärts vom Bett weg, ließ seine Patientin aber nicht aus den Augen.
    Um Karina kümmerten sich Wladimir und ich, wobei sich der Agent nicht so recht traute. Ihr plötzliches Erwachen war ihm noch immer suspekt.
    Ich dachte anders darüber und wusste auch, dass es weitergehen musste. Karina Grischin war die Zeugin überhaupt. Ich war gespannt, ob sie auch in der Lage war, sich zu erinnern.
    Wladimir Golenkow stand jetzt dicht bei ihr. Karina hielt die Augen offen.
    Ihr Blick war jetzt ein anderer. Er hatte seine Normalität zurückgewonnen. Auch konnte sie lächeln, was sicherlich daran lag, dass sie ihren Partner erkannt hatte.
    Sie war in diesem Spiel der Joker. Es kam darauf an, woran sie sich erinnern konnte, wenn überhaupt, denn einfach war es nicht für sie.
    Zudem musste sie auch körperlich wieder in Form kommen.
    Sie schaute sich um, und in diesem Augenblick betrat Suko das Krankenzimmer. Die Bewegung an der Tür lenkte sie ab.
    »Suko?«
    Er winkte ihr zu.
    »Und John ist auch da«, erklärte Wladimir.
    Sie erwiderte nichts. Dafür schob ich mich in ihr Blickfeld, und ihre Augen weiteten sich. Ich sah plötzlich Tränen darin schimmern und musste selbst schlucken.
    »Was ist denn los?«, flüsterte sie. »Was habt ihr? Warum seid ihr hier? Und wo bin ich eigentlich?«
    »In einem Krankenhaus«, sagte Wladimir, »und das bereits seit einigen Tagen.«
    »Ehrlich?«
    »Du hast im Koma gelegen.« Wladimir warf mir einen Blick zu. »Und du hast es John zu verdanken, dass du aus diesem schlimmen Zustand wieder erwacht bist.«
    Sie lachte und hielt dabei die Hand ihres Freundes. Im Hintergrund stand noch immer Dr. Sorow und schüttelte den Kopf. Begreifen konnte er das alles nicht.
    Mit Wladimirs Hilfe richtete sich Karina ein wenig auf. Sie wollte einen besseren Überblick haben.
    »Das ist alles so unerklärlich«, flüsterte sie. »Ja - ich…«, sie hob die Schultern. Allmählich kehrte Farbe auf ihre blassen Wangen zurück, und sie betrachtete die Instrumente um sie herum, inklusive des Infusionsbeutels, in dem ihre Nahrung schwappte, mit skeptischen Blicken.
    Wir ließen sie in Ruhe. Langsam begriff sie, was mit ihr geschehen war.
    Wladimir hielt sie weiterhin fest und lächelte. Er wusste, dass er genau das Richtige getan hatte.
    Karina war wieder zurück im normalen Leben, obwohl sie sich erst noch erholen musste. Sie konnte nicht einfach aufspringen und loslaufen.
    Dann schaute sie Suko und mich an.
    »Ihr seid gekommen«, flüsterte sie. »War es denn so schlimm?«
    Die Antwort gab ihr Partner. »Ja, Karina, es ist schlimm gewesen. Du hast im Koma gelegen, und es sah gar nicht gut für dich aus.« Sie schluckte.
    »Kannst du dich an irgendetwas erinnern?«, fragte Wladimir.
    »Bitte, nein, ich muss etwas anderes wissen. Hat John mich aus dem Zustand hervorgeholt?«
    »Ja, das hat er getan!«
    Sie blinzelte. »Wie denn? Durch dein Kreuz?«
    Ich nickte. Mehr brauchte ich nicht zu sagen.
    Karina stöhnte leise auf und überlegte. Sie strich durch ihr Gesicht, zog die Augenbrauen zusammen und runzelte die Stirn. Dann atmete sie tief durch die Nase ein, und wir sahen auf ihrem Gesicht die Gänsehaut.
    Ich glaubte fest daran, dass sie sich bemühte, sich an etwas zu erinnern.
    »Ich kann euch nicht viel sagen«, flüsterte sie. »Es war bei mir alles vorbei. Leer, ganz plötzlich.«
    Da sie das Thema schon von sich aus angesprochen hatte, machte Wladimir weiter. »An was kannst du dich denn erinnern? Ist da was in deinem Kopf?«
    »Ich versuche es.«
    Wir ließen sie in Ruhe.
    Es gab eine Hoffnung, und daran klammerte ich mich.

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