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1567 - Der russische Rambo

1567 - Der russische Rambo

Titel: 1567 - Der russische Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Niederlage noch nicht überwunden hatte.
    Er stand auf.
    Noch immer war er nackt, aber die Kälte auf seiner bloßen Haut spürte er nicht.
    Gogol stand auf der Matte und holte tief Luft. Aus seiner Kehle stieg ein Röcheln der Wut.
    Etwas knackte über ihm. Zwei, drei Herzschläge später drang eine Männerstimme aus dem Lautsprecher.
    »Was ist los mit dir? Hast du es nicht geschafft?«
    »Ja.«
    »Warum nicht?«
    »Es gib meinen Schutz nicht mehr. Das Licht hat sich zurückgezogen, bevor ich es für meine Zwecke einsetzen konnte.«
    »Warum?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Der Sprecher ließ die Antwort nicht gelten. »Du musst doch eine Erklärung dafür haben.«
    »Die habe ich aber nicht.«
    »Denk nach, verdammt!«
    »Ja, das tue ich. Aber ich kann nichts weiter sagen, als dass es eine Gegenkraft gibt.«
    »Und das nimmst du so hin?«
    »Was soll ich denn tun?«
    Der Sprecher lachte. »Muss ich dir das sagen? Du bist doch der große Zampano. Du hast ein Abo auf die Hölle. Du hast erzählt, dass man damit alles erreichen kann.«
    »Das stimmt auch.«
    »Dann fang endlich damit an.«
    Gogol schrie in das Verlies hinein. »Es ist nicht so leicht. Ich muss erst herausfinden, welche Kraft sie mir entrissen hat.«
    »Du sprichst von der Grischin?«
    »Von wem sonst?«
    »Sie ist dir also entkommen?«
    »Ich kann es nicht leugnen.«
    »Hattest du sie denn unter deiner Kontrolle?«
    »Ich konnte sogar Kontakt mit ihr aufnehmen. Sie lag in dem Zustand, in dem auch ich mal lag. Es ist alles nach deinem Plan abgelaufen. Ich hätte sie auf meine Seite ziehen können, doch da gab es eine Macht, die noch stärker war.«
    »Stärker als die Hölle?« Der Sprecher konnte sein Lachen nicht zurückhalten. »Es gibt nichts, was stärker als die Hölle ist! Das hast du mir selbst gesagt.«
    »Ja, ich erinnere mich. Und daran glaube ich auch jetzt noch.«
    »Hör auf. Es muss ein Irrglaube gewesen sein. Und ich habe auf dich gesetzt.«
    »Das kannst du noch immer.«
    »So?« Dieses eine Wort schwamm in Hohn. »Was willst du mir denn jetzt noch erzählen?«
    »Ich will nur eine zweite Chance, das ist alles. Und die musst du mir geben.«
    Es wurde still bis auf das leise Knacken oder Rauschen. Dann folgte die Antwort.
    »Du hast Glück, dass ich dir noch immer vertraue. Ich weiß, dass du trotz allem noch ein Günstling bist. Das Koma hat dich weitergebracht. Deshalb solltest du versuchen, diese Frau auf deine Seite zu ziehen. Und du weißt, dass sie erst der Anfang ist. Sie wird andere Personen rekrutieren, sodass ich die freie Bahn bekomme, die ich will.«
    »Ich habe verstanden.«
    »Dann tu deine Pflicht.«
    »Danke.«
    »Die Tür ist offen.«
    »Ja, ich weiß.«
    Es gab für den Sprecher nichts mehr zu sagen. Er tat nur noch eines.
    Von seiner nicht sichtbaren Position aus schaltete er das Licht ein. Unter der Decke erhellte sich die Lampe wie ein schwaches Auge und gab so viel Licht ab, dass sich Gogol orientieren konnte.
    Es gab nicht viel zu sehen. Die andere Seite hatte ihn verlassen. Nicht mal ein Rest des blauen Lichts war mehr vorhanden. Nur dieses alte Mauerwerk. An den Wänden zogen sich noch einige Röhren hin, das war alles, und es war eine Tür zu sehen, durch die Gogol den Raum verlassen konnte.
    Er war noch immer nackt, doch das wollte er so schnell wie möglich ändern. So konnte er sich nicht unter die Menschen wagen. Er musste nur ein paar Schritte zur Seite gehen, um an seine Kleidung zu gelangen.
    Der schwarze Pullover, die dunkle Hose, die Sneakers, in denen er sich leichtfüßig bewegen konnte, und natürlich der Ledermantel, der so etwas wie ein Markenzeichen für ihn war. Er zog ihn über und band auch den Gürtel um.
    Erst jetzt fühlte er sich wohler. Allerdings fehlte noch etwas Wichtiges, und das verbarg sich in den beiden Manteltaschen.
    Mit nahezu ehrfurchtsvollen Bewegungen holte er die Gegenstände hervor und lächelte dabei vor sich hin.
    Es waren zwei Pistolen, auf die er sich immer verließ. Zusammen mit dem Licht fühlte er sich mit ihnen unschlagbar, und als er sie in den Händen spürte, breitete sich auf seinem Gesicht ein böses und gefährliches Grinsen aus.
    Hier unten brauchte Gogol die Waffen nicht. Deshalb steckte er sie wieder weg.
    Danach lief ein Ruck durch seine Gerstalt. Er richtete sich kerzengerade auf, und sein Blick traf die Eingangstür.
    Durch sie würde er das Verlies verlassen können. Es gehörte zum ersten Teil seines Plans.
    Der zweite drehte sich schon um das neue

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