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1567 - Der russische Rambo

1567 - Der russische Rambo

Titel: 1567 - Der russische Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf dem schwarz lackierten Holz der Bar stand.
    Inzwischen war schon Zeit vergangen, und wir würden uns bald auf den Weg in die Halle machen müssen.
    Vier Männer betraten das schmale Restaurant, und ich fühlte in mir die Spannung ansteigen. Der Pegel sackte aber bald wieder, denn die Gäste waren harmlose Geschäftsleute, die Französisch sprachen.
    Der junge Mann hinter der Theke kam auf uns zu. Er hielt ein Telefon in der Hand.
    »Mr. Sinclair bitte.«
    Ich wunderte mich über den Anruf, denn auf diese Weise wollte Wladimir nicht mit uns in Kontakt treten.
    »Dein Job, John.«
    Ich nahm den Apparat entgegen und kam nicht mal dazu, ein Wort zu sagen.
    »John Sinclair?«, fragte eine raue Männerstimme.
    »Und wer sind Sie?«
    »Das spielt keine Rolle. Ich möchte Sie nur warnen. Fliegen Sie noch heute wieder mit Ihrem Freund zurück nach London. Moskau ist nichts für Sie. Was hier geschieht, geht Sie nichts an.«
    Ich blieb gelassen. »Aha«, sagte ich nur und stellte das Gespräch nicht auf Lautsprecher um, weil sonst nicht nur Suko zugehört hätte, sondern auch andere Restaurantgäste. »Wer gibt mir denn diesen guten Rat?«
    »Das tut nichts zur Sache. Jemand, der es trotz allem noch gut mit Ihnen beiden meint.«
    Ich wollte etwas fragen. Das konnte ich mir schenken, denn es gab keine Verbindung mehr. Von einem knappen Lächeln begleitet, gab ich das Telefon wieder zurück, und Suko sprach mich von der Seite her an.
    »Du siehst nicht besonders glücklich aus, Alter. Irgendwelche Probleme?«
    »Du sagst es.«
    »Und wie sehen die aus?«
    »Ein Mensch, der es angeblich gut mit uns meint, hat uns geraten, so schnell wie möglich aus Moskau zu verschwinden.«
    »So ist das. Er hat sicherlich noch den heutigen Tag vorgeschlagen.« Ich nickte.
    Es war natürlich klar, dass wir nicht verschwinden würden. Wir ließen uns nicht so leicht einschüchtern. Es war nur verwunderlich, dass wir schon unter Kontrolle standen. Da reichte der Arm eines gewissen Menschen schon recht weit.
    »Wen haben wir denn aufgeschreckt, John? Freund Anatol Ruffo? Oder war es Gogol?«
    »Eher Ruffo. Er will Gogol den Rücken freihalten. Aber ich denke nicht, dass ich mit ihm persönlich gesprochen habe. Er wird einen seiner Knechte eingespannt haben.«
    Suko winkte ab. »Das spielt letztendlich keine Rolle.« Er klopfte auf die Theke. »Noch wissen wir nicht, wie wir zu dieser Klinik kommen. Ich denke da an eine Strecke, auf der man uns leicht verfolgen kann. So etwas könnte noch Stress geben.«
    »Eigentlich schon«, gab ich zu. »Nur kann ich mir nicht vorstellen, dass Wladimir das nicht auch weiß. So dumm ist er nicht. Er wird sich schon etwas ausgedacht haben.«
    »Das hoffe ich mal.«
    Ich winkte dem Knaben zu, um die Rechnung zu begleichen. Allmählich wurde es Zeit, dass wir uns in die Halle begaben, und wir würden unsere Augen offen halten müssen, um herauszufinden, ob jemand hinter uns her war. In der Halle waren einige der grünen Sessel besetzt. Die Menschen sahen aus wie überall in den Hotels der Welt. Dunkle Anzüge, Krawatten, die schmalen Aktenkoffer, Business eben.
    Etwas Verdächtiges entdeckten wir nicht. Dafür hörten wir eine Frauenstimme in unserer Nähe.
    »Bitte kommen Sie unauffällig mit mir.«
    Ich kannte die Stimme. Sie gehörte der Person, die mir die Nachricht aufs Zimmer gebracht hatte.
    Als wir uns umdrehten, sahen wir sie in einer Liftkabine stehen, wo sie die Lichtschranke blockierte.
    »Komm, Suko, ich kenne sie.«
    »Wie du meinst.«
    Der Lift brachte uns nicht nach oben, sondern in die Tiefe. Die Erklärung erhielten wir auf der Fahrt. Es ging in die Tiefgarage. Dort würde ein Fahrer auf uns warten.
    Mehr wurde nicht gesprochen. Als ich einen Blick in die Augen der Frau mit dem eigentlich unauffälligen Gesicht warf, entdeckte ich den harten Ausdruck darin. Der konnte man bestimmt nicht so leicht etwas vormachen.
    Wenig später stiegen wir aus. Es wartete ein Mann in Jeans und Kappe auf uns. Seine Haare hingen fast bis auf die Schultern. Er nickte der Frau zu, dann brachte er uns zu seinem Wagen. Es war ein alter Daimler.
    Wir stiegen ein.
    »Wohin geht die Fahrt?«
    »Nicht weit.« Der junge Mann antwortete auf Englisch. »Nur zu einem kleinen Landeplatz für Hubschrauber…«
    ***
    Karina Grischin hatte sich überschätzt. Sie war der Meinung gewesen, sich wieder so bewegen zu können wie sonst, das aber machte ihr Körper nicht mit, und so wurde sie auf eine Trage gelegt und mit dem

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