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1568 - Schreckenskammer

1568 - Schreckenskammer

Titel: 1568 - Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nachthälfte Gewitter angesagt. Bei dieser Schwüle ist das kein Wunder.«
    »Da liegen wir längst im Bett.«
    Bill hob seinen Glaskrug wieder an und trank ihn mit zwei langen Schlucken bis über die Hälfte leer. »Das tut gut.« Er strahlte Sheila an. »So einen Abend wünsche ich mir öfter. Keinerlei Probleme, mal locker ins Kino gehen und dann abhängen.«
    »Dabei fehlt dir nur noch dein Freund John.«
    »He, das stimmt. Wäre er hier in London, er wäre mit uns ins Kino gegangen.«
    »Und wo steckt er?«
    »In Russland.«
    Sheila nickte. »Stimmt, das hattest du erwähnt.«
    Bill hob die Schultern. »Das muss eine heiße Sache dort sein. Suko ist auch mitgeflogen.«
    »Weißt du, um was es geht?«
    »Nein. Ich habe ja auch nicht mit John gesprochen, sondern mit Glenda. Sie hob ab, und ich wollte ihn einladen, mit uns ins Kino zu kommen. Na ja, er ist in Moskau und kann sich schließlich nicht herbeamen wie Glenda.«
    Sheila trank von ihrem Wasser und nickte. »Ja, da sagst du was.« Sie schüttelte leicht den Kopf. »Möchtest du diese Fähigkeit besitzen?«
    »Weiß nicht. Vielleicht für eine Weile schon. Das ist doch was, sich von einem Ort zu einem anderen beamen zu können. Ich weiß nur nicht, ob das nach überall hin klappt.«
    »An was hast du denn gedacht?«
    »An einen anderen Planeten, zum Beispiel.«
    Sheila unterdrückte ihr Lachen nur mühsam. Sie rollte mit den Augen.
    »Da übertreibst du aber.«
    »Ja, ich weiß, aber das würde der Wissenschaft einiges bringen. Spielt auch keine Rolle.« Bill hob seinen Krug an und leerte mit einem Schluck den Rest.
    »Na, du hattest aber Durst.«
    »Kannst du laut sagen.« Er reckte die Arme und streckte sie dabei hoch.
    »Und was machen wir jetzt? Soll ich mir noch ein zweites Glas bestellen?«
    »Wenn du willst.«
    »Das klang nicht begeistert.« Bill sah auf seine Uhr. »Wir können auch losfahren und es uns im Garten gemütlich machen.«
    »Sagte ich doch.«
    Der Reporter drehte sich auf seinem Stuhl um und hielt Ausschau nach dem jungen Kellner. Der huschte mit einem mit Gläsern gefüllten Tablett vorbei und versprach, sofort bei ihnen zu sein, was dann auch passierte.
    »War es gut?«
    »Ja.« Bill legte Geld auf den Tisch und verzichtete darauf, sich etwas zurückgeben zu lassen.
    Der Junge bedankte sich und ging weiter.
    Sheila war schon aufgestanden. Sie hatten den Porsche in der Garage gelassen und waren mit Sheilas kleinem Polo gefahren. Der stand in der nahen Tiefgarage, die zum Kino gehörte.
    Sheila gähnte hinter dem Handrücken. Sie wusste nicht, ob sie an diesem Abend sehr alt werden würde, aber ein wenig im Garten zu sitzen, das würde ihr schon gefallen.
    Sie fuhr. Bill fläzte sich neben sie, und es dauerte nicht lange, da hatten sie die unterirdische Welt der Tiefgarage verlassen. Alles war so normal, aber manchmal konnte die Normalität auch täuschen. Zumindest bei den Conollys…
    ***
    Weit hatten sie nicht zu fahren. Man konnte nicht sagen, dass dieses Kino in der unmittelbaren Nähe ihrer Villa lag. Niemand hetzte sie, und deshalb entschloss sich Sheila, die viel befahrenen Hauptstraßen zu meiden. Im Londoner Süden kannte sie sich gut aus, und deshalb rollten sie auf Nebenstraßen ihrem Ziel entgegen.
    Bill saß auf dem Beifahrersitz und ärgerte sich über sich selbst, weil er die Müdigkeit nicht unterdrücken konnte, die ihn in Intervallen überfiel. Er musste mehrfach gähnen, was Sheila natürlich bemerkte und ihn dabei spöttisch von der Seite her anschaute.
    »Wie war das mit den Stunden im Garten?«
    »Moment, von Stunden habe ich nichts gesagt.«
    »Du siehst aber aus, als würdest du keine Minute mehr durchhalten.«
    »Keine Sorge, ich werde mich schon zusammenreißen.«
    »Da bin ich gespannt.« Sie rollten auf eine Kreuzung zu. Rechts und links standen Wohnhäuser dicht an dicht und parkende Wagen bildeten zwei Schlangen, die von einem bis zum anderen Ende der Straße reichten.
    An der Kreuzung würden sie nach rechts fahren müssen. Nach einem kleinen Kreisverkehr konnte Sheila den Polo dann in ihre Wohngegend lenken. Ob da mit Bill noch groß etwas anzufangen war, das war die Frage. Er saß mit geschlossenen Augen neben ihr.
    »He, du schläfst ja.«
    »Nein, ich denke nur nach.«
    »Aha. Und worüber?«
    »Haha, das sage ich dir nicht. Zumindest nicht jetzt. Lass dich überraschen.«
    »Na, da bin ich mal gespannt.«
    Sheila führ weiter. Bill blinzelte hin und wieder unter den halb geschlossenen Lidern hervor.

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