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1568 - Schreckenskammer

1568 - Schreckenskammer

Titel: 1568 - Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die linke Gesäßtasche seiner Hose und holte dort eine Tragetasche aus Nylon hervor. Sie war klein, doch wenn man sie auseinanderfaltete, wurde sie so groß, dass auch drei Urnen hineinpassten.
    Er ging sehr vorsichtig zu Werke. Nachdem er die Urnen aus dem Schrank geholt hatte, hob er die Deckel ab und schaute hinein.
    Ein Grinsen huschte über seine Lippen. Die Urnen waren gefüllt, und genau das hatte er gewollt. Jetzt konnte ihn nichts mehr aufhalten.
    Er ging trotzdem noch auf Nummer sicher. Er wollte nicht, dass die Deckel beim Transport abfielen, und deshalb fixierte er sie mit einem Klebeband.
    Er war zufrieden. Um den Bestatter kümmerte er sich nicht mehr. Der war an seinem Schicksal selbst schuld. Für ihn war nur wichtig, dass er die Asche besaß und damit seinen großen Herrn und Meister zufriedenstellen konnte.
    ***
    »Und?«, fragte der Reporter Bill Conolly. »Wie hat dir der Film gefallen?«
    Sheila runzelte die Stirn und sagte erst mal gar nichts. Zusammen mit ihrem Mann wurde sie durch das Foyer des Kinos dem Ausgang entgegengespült.
    »He, warum sagst du nichts?« Sie hängte sich bei Bill ein. »Das ist etwas für große Jungs gewesen.«
    »Also für mich?«
    »Klar. Oder willst du behaupten, dass du inzwischen erwachsen geworden bist?«
    Der Reporter grinste. »Nicht so richtig.«
    »Dann hat dir der Film gefallen?«
    Bill nickte heftig. »Klar, das hat er, auch wenn der gute Indy inzwischen in die Jahre gekommen ist. Er war noch immer klasse.«
    »Dann bin ich ja zufrieden.«
    Bill musste lachen. »Ja, ich weiß, dass man dich mit Action-Filmen nicht hinter dem Ofen hervorlocken kann.«
    »Die Geschmäcker sind eben verschieden. Und schlecht war der Streifen ja nicht. Auch ich habe mich unterhalten. Mir war es nur etwas zu viel des Ganzen. Man konnte ja kaum Luft holen.«
    »Also hast du auch nicht gemerkt, wie schnell die Zeit verrann.«
    »Das ist richtig.«
    »Dann hat der Film seine Pflicht getan. Einfach nur gut unterhalten, was will man mehr?«
    Sheila schüttelte den Kopf. Bill war wirklich noch nicht erwachsen geworden, aber das war egal. Sie mochte ihn so, wie er war, und das auch nach einer recht langen Ehe.
    Eine Drehtür spie die Conollys in die Dunkelheit hinein.
    Auf dem großen Vorplatz verliefen sich die Zuschauer schnell. Es war ein warmer Abend, und wer unbedingt etwas trinken wollte, der setzte sich nicht in ein Lokal, sondern davor, denn dort hatten die Besitzer, wenn Platz war, Tische und Stühle aufgebaut.
    »Du hast Durst, Bill.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil ich dich lange genug kenne.«
    »Da hast du dich auch diesmal nicht geirrt. Ich suche nur nach einem Platz, wo wir hingehen können.«
    Sheilas Arm rutschte aus Bills Beuge. Sie drehte sich nach links. Da leuchtete die leicht grünliche Reklame eines Pubs, vor dem Tische und Stühle standen. Sie mussten nur eine Straße überqueren, um sich hinsetzen zu können.
    »Ich fahre zurück, Bill.«
    »Oh, das ist toll, danke.«
    Hand in Hand liefen sie über die Straße. Beide fühlten sich locker und beschwingt. Auch Sheila Conolly gefiel dieser Abend. Keiner von ihnen dachte an irgendwelchen Ärger, und sie fanden zudem noch einen freien Tisch, an dem sie Platz nehmen konnten.
    »Na, wer sagt es denn?« Sheila ließ sich auf den Stuhl sinken, dessen Sitzfläche ein Kissen bedeckte. Die Stimmen der anderen Gäste umgaben sie wie ein permanentes Brummen, und hin und wieder war auch das Lachen einer Frau zu hören. Die meisten Gäste hatten den Film gesehen und unterhielten sich darüber.
    »Und jetzt bestelle ich mir ein großes Bier.« Bill hatte die Bedienung gesehen, einen jungen Mann im schwarzen T-Shirt und mit einem Gesicht voller Sommersprossen.
    Der Reporter gab die Bestellung auf. Sheila entschied sich für eine große Flasche Mineralwasser. Beides wurde schnell serviert, und Bill streckte seine Beine aus und lachte, als er sich den Schaum von den Lippen wischte. Er nickte seiner Frau zu.
    »So kann man es aushalten.«
    Sheila, die an ihrem weit geschnittenen T-Shirt zupfte, rümpfte ein wenig die Nase. »Wenn ich ehrlich sein soll, gefällt es mir bei uns im Garten besser. Zumindest ist es da ruhiger. Da habe ich nicht die vielen Stimmen um mich herum und rieche auch keine Abgase.«
    »Die halten sich doch in Grenzen.«
    »Trotzdem ist es bei uns schöner.«
    »Stimmt. Wir können ja später noch ein Stündchen im Garten sitzen. Das Wetter spielt mit.«
    »Einverstanden. Sie haben nur für die zweite

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