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1569 - Carlottas Todesangst

1569 - Carlottas Todesangst

Titel: 1569 - Carlottas Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit dem Kampf, ich hörte ihn leise fluchen, dann schwankte er zurück, und in seinem Gesicht spielte sich Unglaube ab. Er wollte seine Niederlage nicht wahrhaben, und ich wusste, dass er sich mit diesem Zustand nicht anfinden würde. Deshalb rechnete ich mit einem Gegenangriff, der auch prompt folgte.
    Erneut versuchte er es mit dem Fuß. Aber hinter dem Tritt steckte nicht mehr die Kraft, die nötig gewesen wäre, um mich auszuschalten. Er bekam seinen Arm kaum in die Höhe, und letztendlich war ich schneller.
    Der letzte Schlag mit der Waffe machte alles klar. Er schickte den Kerl zu Boden und ich konnte aufatmen.
    Sicherheitshalber legte ich ihm Handfesseln an. Er knurrte mich an.
    »Wenn du denkst, du hättest gewonnen, dann liegst du falsch. Du…«
    Beide hörten wir die Explosion, und für uns beide stand fest, dass das Schicksal noch eine Überraschung auf Lager hatte.
    Jedoch nicht hier, sondern draußen.
    Und ich rannte mit langen Schritten auf die Haustür zu, wobei sich meine Gedanken um Suko drehten…
    ***
    Suko sah, dass alles in Ordnung war. Der Typ hielt sich genau an seine Anweisungen. Sein Gesicht blieb ausdruckslos, und er hatte sogar freiwillig die Arme nach oben gereckt, ein Zeichen, dass er aufgegeben hatte.
    Genau das wunderte Suko. Der Bursche machte auf ihn nicht den Eindruck eines Mannes, der so leicht aufgab. Möglicherweise musste er mit einem Trick rechnen.
    Zunächst ging alles glatt. Der Mann tat nichts. Er ließ Suko ruhig näher kommen, und auch seine Arme blieben oben. Man konnte die Haltung als sehr steif bezeichnen, und je näher sich die beiden kamen, um so unguter wurde Sukos Gefühl.
    Im nächsten Moment wurde er vom Erscheinen des Vogelmädchens überrascht. In der Nähe des Vans stieg es langsam nach oben. Es bewegte die Schwingen so langsam, dass sie kein Geräusch verursachten, und einen Augenblick später kippte sie nach vorn und flog schneller.
    »Suko, Achtung!« Carlotta hatte noch vor dem Inspektor gesehen, dass sich bei dem Killer etwas tat. Die Hände blieben nicht mehr oben. Sie sackten ein Stück nach unten, und plötzlich war das graue Ei in der linken Handfläche des Mannes zu sehen. Mit zwei Fingern der rechten Hand griff er zu und löste den Sicherungsstift.
    Jetzt war die Handgranate scharf gemacht worden!
    Das hatte auch Suko mitbekommen. Der Vorgang hatte ihn derart überrascht, dass jede Reaktion von seiner Seite aus zu spät gekommen wäre.
    Nicht aber für das Vogelmädchen. Es hatte den Killer genau im richtigen Moment überflogen, streckte die Arme nach unten und griff zu.
    Suko wurde in die Höhe gerissen. So etwas war ihm noch nie passiert.
    Mit einer heftigen Bewegung schleuderte Carlotta ihn zur Seite und auch weiter in die Höhe, als die Handgranate explodierte.
    Beide wurden sie von der Druckwelle erfasst. Sie wurden noch mal in die Luft geschleudert, und das Vogelmädchen hielt Suko eisern fest. Suko schwang im Griff der starken Arme von einer Seite zur anderen, und als Carlotta an Höhe verlor, flog sie nach links und dabei in eine leichte Kurve. Dabei sanken sie nach unten, und Suko sah, dass von dem Mann nicht viel übrig geblieben war. Er hatte die Handgranate nicht mehr wegwerfen können. Sie war in seiner Hand explodiert und hatte den Mann förmlich zerrissen.
    »Geschafft«, flüsterte Suko nur.
    »Das haben wir.«
    »Und du hast mir das Leben gerettet.«
    »Vergiss es«, sagte Carlotta nur und legte eine perfekte Landung hin…
    ***
    Ich hatte nicht alles gesehen. Mir wurden nur die Folgen präsentiert, sah den zerfetzten Leib auf dem Boden, aber auch zwei Menschen, die lebten und neben ihm gelandet waren.
    Carlotta und Suko. Ich ging davon aus, dass es das Vogelmädchen geschafft hatte, Suko das Leben zu retten, sonst hätten sie an einer anderen Stelle gestanden.
    Ich ging auf Suko zu, der bleich aussah. Er sprach davon, wie knapp er mit dem Leben davongekommen war, und nickte dabei immer Carlotta zu, die etwas verlegen neben uns stand. Sie gab ein paar Erklärungen ab und schlug dann vor, sich wieder zu verstecken, weil es da noch den zweiten Typen gab.
    Ich gab ihr recht.
    »Den habe ich mit vorgenommen. Er heißt Bruce und lebt noch.«
    »Gut, ich werde euch nicht aus den Augen lassen. Sollte Bruce weiterhin schweigen, weiß ich noch immer, wo dieses einsame Haus steht. Ich bin davon überzeugt, dass sie dort Maxine gefangen halten.«
    »Gut«, sagte ich. »Versteck dich wieder, aber sei bitte vorsichtig.«
    »Bis dann.«
    Carlotta

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