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1569 - Carlottas Todesangst

1569 - Carlottas Todesangst

Titel: 1569 - Carlottas Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Offensive gegangen.
    Sie hatte sich einen Platz ausgesucht, von dem aus sie schräg durch ein Fenster in das Innere des Hauses schauen konnte. Viel gab es dort nicht zu sehen, schon gar nichts von ihren Freunden.
    Trotzdem gab sie nicht auf. Sich knapp über dem Boden haltend, bewegte sie sich schlangengleich einem bestimmten Ziel entgegen. Zum Haus gehörte an der Rückseite noch eine Terrasse.
    Es war einer von Maxines Lieblingsorten. Sie hatte zahlreiche Töpfe mit Blumen auf der Terrasse verteilt.
    Hinter einem Kübel, der auch im richtigen Winkel zum Fenster stand, kauerte sie sich zusammen und schaute in den Wohnraum hinein.
    Zunächst sah sie nur zwei Männer. John und einen der beiden Besucher.
    Wenig später tauchten auch Suko und der andere Typ auf. Es hätte eine lockere Unterhaltung werden können, und alles deutete auch darauf hin, bis es plötzlich zur Eskalation kam. Carlotta war sich darüber klar, dass es jetzt auch auf sie ankam, und sie wusste, dass sie hier auf der Terrasse nichts mehr zu suchen hatte.
    Sie machte sich aus dem Staub. Sie rannte nicht, sondern flog dicht über den Boden hinweg und war plötzlich verschwunden.
    Sie war froh, so schnell gehandelt zu haben, denn als sie hinter dem Heck des Vans stehend den Blick aufs Haus richtete, da sah sie, wie einer der dunkel gekleideten Fremden aus dem Haus stürzte. Erlief sehr schnell, und sein Verhalten glich wirklich einer Flucht.
    Carlotta wunderte sich. Hier lief ihrer Meinung nach einiges nicht so, wie es hätte laufen müssen, und erneut schaute sie überrascht auf, als sie Suko aus dem Haus kommen sah.
    Der Inspektor hätte dem Blonden eine Kugel ins Bein jagen können, doch das ließ er bleiben und bewegte sich kaum von der Stelle, denn er ließ den Fremden einsteigen.
    »Was soll das denn?«, murmelte Carlotta, die mehr als erstaunt war. Mit einer solchen Reaktion hatte sie bei Suko nicht gerechnet. Hier schienen einige Dinge auf den Kopf gestellt worden zu sein.
    Das Vogelmädchen ging so weit vor, bis es schräg in den Van hineinschauen konnte. Es wollte auf keinen Fall gesehen werden, und dabei stand ihm das Glück zur Seite.
    Sie wurde nicht gesehen.
    Dafür sah sie selbst. Der Blonde hatte die Fahrertür geöffnet. Er setzte sich nicht hin, um zu starten und wegzufahren, er suchte etwas, und Carlotta strengte sich an, um zu erkennen, worum es sich dabei handelte.
    Ein Zupacken, dann das schnelle Zurückziehen der Hand, und Carlotta hatte sehen können, was sich der Mann da geholt hatte.
    Sie vernahm Sukos Stimme.
    »Ich denke, du solltest jetzt dein Versteck verlassen, was keines mehr ist. Hast du gehört?«
    »Ja - ich komme.«
    »Und immer hübsch langsam. Ich hasse Hektik. Die Arme am besten nach oben strecken…«
    Der Mann befolgte die Befehle.
    Carlotta schaute aus dem Hintergrund zu. Suko wusste nicht, was da auf ihn zukam. Der Mann war so etwas wie ein Selbstmordkandidat. Er würde die Sprengladung, die er in der Hand hielt, zünden, wenn er dicht neben Suko stand, und dann für eine gemeinsame Höllenfahrt sorgen…
    ***
    Es gab nur uns beide, ich wusste nicht, ob ich Oberwasser bekommen hatte. Der Typ bewegte sich rasend schnell. Er griff mich an und kämpfte dabei nur mit den Füßen. An den blitzschnellen Bewegungen sah ich, dass er ein Kickboxer sein musste, der mich leichtfüßig durchs Zimmer jagte.
    Ich wollte nicht schießen. Nur wenn es sein wusste. Also hielt ich dagegen.
    Jede Bewegung wurde von einem Lachen des Mannes begleitet. Er schien mich aus der Reserve locken zu wollen. Er scheuchte mich noch weiter zurück, bis ich schließlich an der breiten Glastür zur Terrasse landete.
    Ich riss die Beretta hoch. Er trat weiter zu.
    Mit einem Sprung, der schon artistisch war, überraschte er mich. Er hätte mich voll erwischen können, und sicherlich hatte er das auch vor, aber ich wollte nicht den Punchingball spielen und warf mich geduckt auf ihn.
    Sein rechtes Bein befand sich noch in Bewegung, beim Aufprall hätte es seinen höchsten Punkt erreicht, dann sackte es ab, als hätte ihm jemand die Sehnen durchgeschnitten.
    Bruce schrie wütend.
    Ich sah meine weitere Chance gekommen und setzte nach. In der rechten Hand hielt ich noch meine Beretta. Ich schoss nicht, ich benutzte sie als Schlaginstrument.
    Bruce war nicht darauf eingestellt gewesen. Er hörte zu den Typen, die es gewohnt waren, immer zu siegen. Dass etwas mitten gegen seine Stirn krachte, das hatte er noch nie zuvor erlebt.
    Abrupt war es vorbei

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