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157 - Das Erbe der Alten

157 - Das Erbe der Alten

Titel: 157 - Das Erbe der Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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steigen.« Er trat auf die oberste Treppenstufe, Chandra folgte ihm.
    »Warten wir lieber noch ein Weilchen.« Aquarius deutete auf den schwer atmenden Matt. Im Mundstück von dessen Maske blinkte ein rotes Licht: Die nächste Sauerstoffkapsel war leer. Jetzt hatte er nur noch drei volle Patronen. Es wurde Zeit, dass sein Körper sich an die neuen Verhältnisse gewöhnte.
    Er tauschte die leere Kapsel aus, drehte die Zufuhr auf fünfzig Prozent und begann tief durchzuatmen. »Utopia liegt ja an einer Küste«, sagte er, als er wieder einigermaßen bei Kräften war.
    »Am Utopia-Meer«,bestätigte Chandra.
    »Und wie weit dehnt sich das Meer nach Westen hin aus?«
    »Nicht ganz dreitausend Kilometer«, sagte Chandra. »Nach Norden fast bis zum Nordpol.«
    »Ein wunderschöner Planet«, sagte Matt. Chandra tat überrascht, Aquarius und Schwarzstein lächelten und ihr Lehrer nickte kurz. Seine Miene wirkte ernst und schwermütig. »Ich bin so weit«, sagte der Erdmann. Aquarius streckte ihm die Rechte hin, und Matt Drax ließ sich hochziehen. Sie nahmen die Treppe zum Plateau hinunter.
    An der Steilwand entlang liefen sie bis zum ersten Kuppelbau. Neben einer bogenförmigen Luke öffnete Chandra eine runde Box in der Wand und gab eine Farbkombination als Code ein. Die Luke rutschte um eine Wandbreite in das Gebäude und schob sich drinnen zur Seite. Nacheinander huschten sie hinein.
    Dämmerlicht umfing sie, grünlich und warm. Es füllte eine Halle von knapp zweihundert Metern Breite mit halbkreisförmigem Grundriss aus. Drei transparente Liftsäulen ragten im Abstand von etwa sechzig Metern vom Boden bis zur Gewölbedecke, jede gut und gern fünfzig Meter hoch. Auf drei Ebenen führten halbtransparente Röhrengänge von ihnen weg zu drei Galerie-Ebenen, die an der Rückseite der Kuppelhalle noch tiefer in den Felshang hineinführten. Wie tief, war von hier unten nicht auszumachen.
    Fahrzeuge standen unter den Rohrgängen und Galerien und zwischen runden Schachteingängen, Kuppelsäulen und gewölbten Aufbauten, die genauso gut Maschinen wie Garagen sein konnten; oder futuristische Varianten indianischer Tipis.
    Der Anblick all dieser fremdartigen Dinge machte Drax nervös.
    Hinzu kam dieses Brummen und Summen, das in der Luft lag.
    So leise und sanft war es, dass er sich ernsthaft fragte, ob es am Ende nur im Inneren seines Schädels brummte und summte.
    Chandra winkte sie hinter sich her zur ersten Liftsäule.
    Wieder setzte sie ihren Farbcode ein, um den Lift zu holen und ihn zur Fahrt hinauf zum höchsten Röhrengang zu bewegen.
    Als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Rates hatte sie Zugang zur Anlage. Matt Drax wusste, dass sie von Haus aus Historikerin und Linguistin war.
    »Wir haben versucht, das Formgefühl und die architektonischen Grundlinien der Alten nachzuempfinden, als wir die Anlage bauten«, sagte Chandra, während die eiförmige Liftkabine sie und die Männer hinauftrug. »Als unsere Vorfahren die Vakuumbahnstrecke und die Grotte des Strahls entdeckten, war das alles hier eine natürliche Felshöhle von ungeheuren Ausmaßen.« Rasend schnell fiel der Hallenboden unter ihnen zurück. Unter den Fahrzeugen – zumeist Magnetfeldschweber – erkannte Drax einen Großraumgleiter.
    Der Lift hielt, die Tür glitt auseinander. Sie stiegen aus und liefen in über vierzig Metern Höhe durch den Röhrengang zur obersten Galerie. Die mündete nach zweihundert Metern in einen weit geschwungenen Bogendurchgang aus schroffem Fels. Dahinter erstreckte sich tatsächlich eine natürliche Felshöhle, so weit und so hoch, dass Matt die Kuppeldecke kaum sah und das Höhlenende nur ahnte. Schwaches grünes Licht, das kaum Schatten warf, tauchte diese steinerne Welt in ein unwirkliches und zugleich anheimelndes, ja Vertrauen einflößendes Leuchten.
    Sie liefen an gewaltigen Rundsäulen, Bögen, Kuppeln Spiralen und Schnörkelformen aus dunklem Metall vorbei.
    Vielleicht war es auch Kunststoff, vielleicht ganz etwas anderes. Maschinen jedenfalls, und keine niedriger und schmaler als zehn Meter. Wie in Grübeleien versunkene Düstermänner kauerten sie an den kaum sichtbaren Höhlenwänden.
    Alles war rundlich, gewölbt, gebogen oder spiralförmig hier; merkwürdig fließend jedenfalls und wie organisch aus dem Fels gewachsen.
    Ein Rauschen aus der Richtung, aus der sie gekommen waren, alarmierte Matt Drax. Es klang, als würden tausend Handflächen gegen die Felswände klatschen, und es kam rasch näher. Er hielt an und

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