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157 - Das Erbe der Alten

157 - Das Erbe der Alten

Titel: 157 - Das Erbe der Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Rundes, Flaches auf der Stufe, als er sich abstützte. Über ihm scharrte Metall gegen Stein. Sofort sprang er wieder auf und folgte Chandra…
    ***
    Matthew Drax! Das ist er gewesen! Maddrax! Hinterher!
    Stimmmodul aktivieren. »Gib auf, Matt! Das Haus Tsuyoshi ist stärker als du! Gib auf, Mörder meiner Mutter! Du hast keine Chance…!« Hinein in die Treppenröhre! Weg mit dem Toten!
    (Wir sollen nicht töten, wir sollen fangen! Fangen, Aiko Tsuyoshi, nicht töten!)
    Zu eng ist die Röhre für meinen fantastischen Körper, zu schmal die Treppe! Elektromagnetische Strahlungsquelle im Ortungsfokus. »Du entkommst mir nicht, Matthew Drax!«
    Zieldistanz: 13 m, zunehmend. Winkel: 356 Grad. Zurück zur Balustrade, Magnetschwebemodus aktivieren! Über die Balustrade und hinunter auf die nächste Ebene. Was glänzt dort unten? Was leuchtet in der Tiefe? Was ist das für ein Strahl?
    (Ein Strahl eben, Aiko Tsuyoshi, weiter nichts.
    Konzentrieren wir uns auf das Wesentliche, fangen wir Matthew Drax.)
    Da läuft er! Über die Balustrade! Eine Frau ist an seiner Seite! Magnetschwebemodus deaktivieren. Wer steht dort an der Tür zur Wendeltreppenröhre? Blaues Haar, sehr jung, keine Quelle elektromagnetischer Strahlung. Er starrt mich an. Ich töte ihn!
    (Niemanden töten wir, Aiko Tsuyoshi! Hinter Matthew Drax her, schnell…!)
    Was ist das? Was beschießt mich mit hyperfrequenten Schallwellen? Woher kommen diese flatternden Tiere? Meine Ortung! Meine Zentralsteuerung! Was sind das für Tiere? Ich drehe mich im Kreis…!
    ***
    Sie dachten nicht nach, sie rannten einfach die Wendeltreppe hinunter. Panik und Todesangst jagten die Frau aus Elysium und den ehemaligen Commander der US Air Force. Weg von dem Spinnen-Roboter, weg von seinen tödlichen Beinen. Sie sprangen die Stufen durch die Treppenröhre hinab, bis Aquarius ihnen den Weg versperrte. Er wusste es bereits; Drax sah es an seinen nassen Augen und seinem schmerzverzerrten Gesicht.
    »Schwarzstein ist tot?«, flüsterte er. Drax und die Frau aus Elysium standen zwei Stufen über ihm und nickten stumm.
    Danach schien für Sekunden die Zeit stehen zu bleiben. Der Junge mit dem blauen Langhaar starrte durch sie hindurch, während ihm das Wasser aus den Augen und über die Wangen strömte. Zwanzig, dreißig Meter weiter oben in der Treppenröhre scharrte Metall gegen Stein.
    »Gib auf, Matt!«, hallte plötzlich eine monotone Kunststimme durch die Wendeltreppenröhre. »Das Haus Tsuyoshi ist stärker als du! Gib auf, Mörder meiner Mutter! Du hast keine Chance…!«
    »Es ist Aiko…«, sagte Matt Drax tonlos. »Sie haben seinen Geist in den Maschinenkörper eines Arbeitsroboters verpflanzt und umprogrammiert…« Sein Atem flog.
    »Die Spinne…«, flüsterte Aquarius. »Der Baummörder hat meinen Blutsbruder getötet…«
    Das Scharren von oben zog sich zurück.
    »Sein Körper passt nicht in den Wendeltreppenabgang«, erkannte Chandra erleichtert.
    »Irgendwie muss er trotzdem hinunter zu Schwarzstein gelangt sein«, flüsterte Matt. Er drehte seine Sauerstoffzufuhr auf Maximum. Sein Herz raste. »Vielleicht kann er fliegen.«
    »Dann wird er von außen über die Galerie kommen« sagte Aquarius, erschrak sichtlich und fügte hinzu: »Er wird den Meister des Strahls unten am Seeufer entdecken und töten! Das darf nicht geschehen, hörst du, Erdmann?« Er stieg eine Stufe höher, packte den Älteren und Kleineren bei den Schultern und schüttelte ihn. »Das darf auf keinen Fall geschehen…!«
    Matthew Drax entschied von einem Atemzug zum anderen.
    »Der Cyborg sucht mich . Also kann ich ihn von hier weglocken.« Er wischte die Hände des Jungen von seinen Schultern. »Lass mich durch…!« Aquarius trat zur Seite.
    An ihm vorbei lief Drax zwei Dutzend Stufen bis zum Ausgang zur nächsten Ebene. Er hatte sich Chandras Code eingeprägt und gab die Farbkombination ein. Die kleine Felstür sprang auf, hinter ihm näherten sich Schritte. Chandra. »Ich bleibe nicht ohne Sie hier.«
    Er fragte nicht warum, er nickte nur. Gemeinsam rannten sie los. Dreißig, höchstens vierzig Minuten bis zum Eingang in dieses labyrinthische Grottensystem.
    Da, der Umriss eines elliptischen Körpers! Acht Spinnenbeine spreizte er ab! Und wahrhaftig – er flog! Nein, er schwebte…
    »Du entkommst mir nicht, Matthew Drax!« Wie metallener Donner hallte die Stimme durch den Felsendom. Der Mann aus der Vergangenheit fasste die zu Tode erschrockene Chandra am Arm und zog sie mit sich. Seite an

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