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157 - Das Erbe der Alten

157 - Das Erbe der Alten

Titel: 157 - Das Erbe der Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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unsere Mutter getötet hat, Aiko Tsuyoshi?)
    Ich bin ein Tsuyoshi. Mein Haus ist das mächtigste auf dem Mars. Ich liebe mein Haus. Ich bin stolz auf den Lebensraum, den wir dem Mars abgetrotzt haben. Ich hasse Matthew Drax und alle, die ihn unterstützen oder auch nur mit ihm sympathisieren…
    (Schon okay, nur: Was macht uns eigentlich so sicher, dass…)
    Die Balustrade, endlich. Magnetschwebemodus ein, hinunter in die Halle, landen, Magnetschwebemodus aus. Hinüber, auf die andere Seite.
    Meine geliebte Mutter! Sie war ihm einfach zu mächtig geworden!
    Magnetschwebemodus ein. Hinauf, diesmal bis zur obersten Galerie. Wieder über die Balustrade, wieder durch den bogenförmigen Durchgang, wieder vorbei an Maschinen, und zurück in das Grottensystem, diesmal durch die oberste Ebene, tiefer und tiefer.
    Meine geliebte Mutter. Er fürchtete, sie könnte mit den Daa’muren gemeinsame Sache…
    (Ist das nicht ein ziemlicher Unsinn…?)
    … er hatte Angst vor ihrer Cyborg-Armee…
    (Riesengroßer Unsinn sogar, wenn du mich fragst…) Vermutlich machte er sogar gemeinsame Sache mit General Crow. Außentemperatur: 9° C. Luftfeuchtigkeit: 59 Prozent.
    Die letzte von drei elektromagnetischen Strahlungsquellen ist ganz nah auf einmal! Zieldistanz: 0,42 km, abnehmend…
    (Warum haben sie uns eigentlich nichts Präzises über die Zeit seit unserer Operation erzählt? Warum wissen wir nur Ungefähres über den Flug unserer Mutter zum Mars?) Winkel: 342 Grad, abnehmend. Was haben sie hier verloren?
    Commander Drax und seine kindische Neugier…! Schneller, das Strahlungswellenmuster – ein PAC, natürlich, der PAC der kleinen Tsuyoshi…
    (War Drax nicht ein Freund unserer Mutter?) Zieldistanz: 0,42 km, abnehmend; Winkel: 342 Grad, zunehmend. Die Strahlungsquelle kann nicht weit unter mir sein. Ich werde sie vernichten…
    (Wir werden sie gefangen nehmen.)
    Ich werde sie töten.
    (Wir werden sie nach Elysium bringen.)
    Zieldistanz: 83 m, abnehmend; Winkel: 362 Grad, zunehmend. Der PAC-Träger ist direkt unter mir. Eine Tür!
    Eine Wendeltreppenröhre! Zu eng! Zurück zur Balustrade, Magnetschwebemodus ein. Er ist eine Ebene unter mir.
    (War Drax nicht einst unser Freund und der Freund unserer Mutter?)
    Hinunter, langsam, langsam. Der Rat ist mein Freund, die vom Haus Tsuyoshi sind meine Freunde. Jetzt über die Balustrade. Magnetschwebemodus aus. Ich bin stolz, meinem Haus zu dienen. Zieldistanz: 14 m, abnehmend; Winkel: 1 Grad, gleich bleibend. Er hat meine Mutter getötet…
    Da steht jemand: weißes Haar, größer als Matthew Drax, dünner und jünger als er…
    (Nehmen wir ihn also gefangen!)
    Zieldistanz: 9 m; es ist nur einer; Zieldistanz: 4 m. Er ist allein, er wird schreien, Zieldistanz: 0 m…
    ***
    Drax sah sich nach Chandra um. »Gibt es einen Geigenbauer auf dem Mars?«
    Sie schüttelte stumm den Kopf.
    »Woher hat er dann die Geige?« Matt Drax deutete auf den Uralten, der nach wie vor reglos am Ufer hockte. Er wandte sich wieder an Windtänzer. »Etwa aus dem Strahl?«
    Der Baumsprecher schwieg.
    »Nur ein Kind der Hydree«, zitierte Matt die Inschrift auf der Säule, »kann ungefährdet mit dem Segen des Waldes den Strahl… was? Kontrollieren? Betreten?«
    Keine Antwort.
    »Er hat die Geige aus dem Strahl geholt, stimmt’s?«, bohrte Matt weiter. »Die Schiffslampe, das alte Gewehr, die Mercedessterne – alles stammt aus dem Strahl, hab ich Recht…?«
    Windtänzer wandte dem Mann aus der Vergangenheit den Rücken zu und blickte in das bläuliche Licht über dem Grottensee. »Ich bin ein Schüler des Meisters des Strahls«, sagte er. »Ich habe ein Gelübde abgelegt, niemals über diese Dinge zu sprechen. Nicht bevor ich selbst ein Meister des Strahls bin. Fragt Sternsang, wenn ihr Gelegenheit dazu bekommt.«
    »Er taucht also mental in den Strahl ein…«, dachte Chandra laut nach. »Und wenn er zurückkehrt, kann er Gegenstände daraus mitbringen…? Das ist absurd!«
    Chandra hatte Recht – der Gedanke war absurd. Dennoch: Seine innere Stimme raunte Matt zu, dass es sich genau so und nicht anders verhielt. »Warum kann er das?«, fragte er.
    »Man kann es nur lernen, wenn man die Fähigkeit dazu schon in sich trägt«, flüsterte Windtänzer. »Und diese Fähigkeit ist ein Geschenk der Bäume…« Er ließ sich auf den Stufen des Durchgangs nieder. »Ich warte hier, bis der Geist des Weltenwanderers zu ihm zurückkehrt.« Aquarius hockte sich schweigend neben ihn.
    Nach einigen Sekunden ließen sich

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