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1571 - Der fliegende Tod

1571 - Der fliegende Tod

Titel: 1571 - Der fliegende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zufrieden?«
    »Ja. Sie lebt.«
    »Ist sie auch gesund?«
    »Auch das.«
    »Die Suche hat also Erfolg gehabt.«
    »Irgendwann musste es ja geschehen. Suleika ist wieder da. Das Schicksal hat sich nicht geirrt.«
    Fatima hörte die Stimmen. Sie schwebten irgendwo über ihr. Aber sie sah die Menschen nicht, denen die Stimmen gehörten. Sie waren zu weit entfernt. Eingetaucht wie Geister in ein weites Reich, aus dem es für sie kein Entrinnen mehr gab.
    »Okay, sie kann in den Wachraum gebracht werden. Du wirst dich um alles Weitere kümmern.«
    »Natürlich.«
    »Und sollte es Probleme geben, dann…«
    »Weiß ich, was ich zu tun habe.«
    »Gut, dann können wir endlich aufatmen.«
    »Das meine ich auch«, sagte die Frau. »Suleikas Nachfolgerin ist gefunden…«
    ***
    Frank Herzog fuhr wie in Trance. Er kannte die Strecke, war sie oft genug in beide Richtungen gefahren, aber noch nie hatte ihm die Zeit im Nacken gesessen wie jetzt.
    Seine Tochter war auf dem Weg, das Licht der Welt zu erblicken. Das war so wunderbar, so einmalig. Neues Leben in den Armen zu halten, darauf hatte er sich über Monate hinweg gefreut.
    München lag vor ihm. Der Großstadtmoloch im Süden Deutschlands. Ein Anlaufpunkt für zahlreiche Autofahrer, deshalb war der Verkehr hier auch so dicht. Zum Glück gab es keine Staus, und die Klinik lag im Süden, da musste er nicht erst die Stadt durchqueren.
    Er machte sich darüber Gedanken, wie seine Tochter aussehen würde.
    Ob die Kleine auf ihn kam oder auf ihre Mutter.
    Das wäre ihm lieber gewesen. Eine Tochter so hübsch wie die eigene Ehefrau, das war es doch.
    Zweimal war er geblitzt worden. Das machte ihm nichts. Was war schon ein Knöllchen im Vergleich zu dem, was er bald erleben würde?
    Endlich hatte er die Klinik erreicht und rollte auf den Parkplatz. Bevor er ausstieg, fiel ihm ein, dass er Blumen vergessen hatte, aber das konnte er noch nachholen.
    Als er den BMW verließ, taumelte er zur Seite. Sein Kreislauf war durcheinander geraten. Es gab zu viel, was auf ihn eingestürzt war, und er musste sich zunächst einige Sekunden ausruhen, um wieder zu sich zu finden.
    Noch immer etwas schwankend ging er auf die Anmeldung zu. Eine junge Frau mit sehr blonden Haaren lächelte ihn an.
    Frank hatte sich seine Worte schon zurechtgelegt. »Ich - ich - bin gekommen, um…«
    »Nehmen Sie noch Platz, Herr Herzog.«
    Er war irritiert. »Wieso? Ich muss zu meiner Frau. Sie hat entbunden und ist…«
    »Dr. Jäger wird gleich zu Ihnen kommen. Er hat mir extra gesagt, dass Sie hier auf ihn warten möchten.«
    Frank Herzog war irritiert. Nein, das hatte er sich so nicht vorgestellt. Er glaubte nicht daran, dass die werdenden oder schon gewordenen Väter in dieser Halle warten mussten. Da gab es auf der Entbindungsstation einen Raum, der extra für sie eingerichtet worden war Warum also hier?
    Die Beklemmung bei ihm nahm zu. Er spürte einen Druck in seiner Brust, den er sonst nicht kannte. Er ging mit schleppenden Schritten zu einer Sitzgruppe und ließ sich dort auf einem Stuhl nieder.
    Warten. Verdammtes Warten. Warten auf den Arzt, der ihm eine Nachricht überbringen würde. Dass er Vater geworden war, dass seine kleine Tochter gesund war. Dass sie atmete, dass alle Körperfunktionen normal waren und…
    Wieso konnte er daran nicht mehr so recht glauben? Was störte ihn?
    War es die Umgebung, waren es die ganzen Umstände?
    Plötzlich kam ihm der Gedanke an den Riesenvogel. Er hatte ihn bisher beiseite schieben können. Das war jetzt nicht mehr möglich. Er tauchte erneut auf und legte sich wie ein Schatten über sein gesamtes Denken und Fühlen, als er sah, dass sich eine der Fahrstuhltüren öffnete und sein Freund Klaus Jäger die Kabine verließ und auf dem direkten Weg auf ihn zukam…
    ***
    Mary war wieder da. Und Mary lächelte der liegenden Fatima Herzog ins Gesicht. Sie gab der jungen Mutter etwas zu trinken, die in einer halb sitzenden Stellung in ihrem Bett hockte.
    »Das tut Ihnen gut.«
    Fatima nickte und trank mit kleinen Schlucken.
    Die Geburt war reibungslos verlaufen. Es hatte keine Probleme gegeben, und auch jetzt wurde die junge Mutter nicht von irgendwelchen Schmerzen gepeinigt.
    »Wie fühlen Sie sich?«
    »Etwas schwach.«
    »Das ist normal. Aber Sie können sich gratulieren, Fatima. Die Geburt ist optimal verlaufen. Auch Dr. Jäger ist zufrieden.«
    »Und mein Kind? Was ist damit? Davon haben wir überhaupt nicht gesprochen.«
    »Es geht ihm gut.«
    Fatima atmete auf. »Dann

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