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1571 - PE-hilfreich

Titel: 1571 - PE-hilfreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sein Vorhaben war mißlungen. Der Zustand, in dem ES sich jetzt befand, war die unmittelbare Folge der verfehlten Bemühung des vom Transformsyndrom geschädigten Kosmokraten. Was sich im Detail abgespielt hatte, entzog sich dem Zugriff menschlichen Vorstellungsvermögens. Es war im Grunde genommen auch unwichtig. Von Bedeutung war lediglich, daß die ehemaligen Aktivatorträger in jeder Sekunde mit dem Tod zu rechnen hatten. ES hatte sich, was den Ablauf der Zeit anging, schon zweimal getäuscht. Ein dritter Irrtum mochte dazu führen, daß auch die mit der Zelldusche verbundene 62-Jahresfrist für abgelaufen erklärt wurde. Es gab nur eine einzige Möglichkeit, das drohende Unheil abzuwenden. Man mußte ES finden und die Verwirrung seines Geistes beseitigen.
    Die Suche nach der Superintelligenz, die Jagd nach der Hoffnung aufs Überleben wurde von den ehemaligen Zellaktivatorträgern mit einer Besessenheit betrieben, die aus der Verzweiflung wuchs. Die Expedition nach Andromeda war wie der Griff des Ertrinkenden nach dem Strohhalm. Es gab weiter nichts als vage Hinweise, daß ES sich irgendwann in ferner Vergangenheit einmal in der großen Schwestergalaxis aufgehalten haben könnte, und die Aussage eines Genies der Hypermathematik, daß Wanderers Umlaufbahn womöglich eine langgestreckte Ellipse sei, die bis nach Andromeda hineinreichte. Kein vernünftiger Mensch hätte sich unter normalen Umständen auf ein Unternehmen mit derart nebelhaften Erfolgsaussichten eingelassen.
    Aber die Umstände waren alles andere als normal. Die Chance, daß man in der Andromeda-Galaxis auf ES stoßen würde, war nur wenig größer als Null. Aber man durfte sie auf keinen Fall außer acht lassen.
    An der Wand des Raumes, der Perry Rhodan während seines Aufenthalts an Bord der ATLANTIS als Wohnraum diente, war ein kleiner Hängeschrank befestigt. Auf diesen trat er zu. Ein kurzer Befehl, in Richtung des Servos gesprochen, bewirkte, daß die Tür des Schränkchens sich öffnete. Nachdenklich und mit einer gewissen Wehmut betrachtete Rhodan die beiden Gegenstände, die den Inhalt des Behältnisses darstellten.
    Sie waren eiförmig. Am spitzen Ende der Eier waren Ösen angebracht. In einer der beiden Ösen hing ein zehn Zentimeter langes Stück eine dünnen Kette. So, wie sie dort im Schränkchen lagen, mit längst abgestumpftem Metallglanz, wirkten die eigenartigen Objekte eher unscheinbar. Und doch hatte sie einst zum Kostbarsten gehört, das je im Besitz intelligenter Kreaturen gewesen war. Es hatte Wesen gegeben, die um ihretwillen zu töten bereit gewesen waren.
    Zellaktivatoren waren sie einst gewesen, bevor der unerforschliche Ratschluß einer gestörten Superintelligenz ihre lebenserhaltende Funktion beendet hatte. Ras Tschubai und Fellmer Lloyd hatten sie getragen bis zu jenem Tag, an dem das Ultimatum des Überwesens abgelaufen war. Der Tod hatte sie ereilt, während sie bewußtlos lagen. Sie wären dem Aufruf, nach Wanderer zu kommen und dort ihre Zellaktivatoren abzuliefern, gefolgt, wenn sie nicht mit dem Linguiden Senfro Datalba teleportiert wären und dabei einen Schock erlitten hätten.
    Für Perry Rhodan waren die Aktivatoren der beiden Mutanten ein bitteres Vermächtnis. Sie erinnerten ihn daran, daß es bei der Suche nach der Superintelligenz ES um mehr ging als nur um das Verlangen einer elitären Gruppe bevorzugter Wesen nach Unsterblichkeit. Hier stand das Schicksal einer aus mehr als zwanzig kleinen und großen Galaxien bestehenden Mächtigkeitsballung auf dem Spiel, deren Verwalter im Begriff stand, dem Wahnsinn anheimzufallen. Es ging darum, eine Superintelligenz vor dem Absturz in die geistige Umnachtung zu bewahren.
    Abgesehen davon betrachtete Perry Rhodan bei aller gebotenen Bescheidenheit die ehemaligen Aktivatorträger keineswegs als einen Verein überlebenssüchtiger Egoisten. Die Unsterblichen hatten sich zeit ihres Daseins bemüht, dem Auftrag gerecht zu werden, der ihnen damals von dem Überwesen auferlegt worden war: dem Fortschritt der Zivilisation zu dienen und die kosmische Ordnung zu fördern. Die Besitzer der Zellaktivatoren hatten ihre Aufgabe ernst genommen. Sie hatten keine Mühe und keine Gefahr gescheut, ihr hohes Amt getreulich zu verwalten. War das Universum deswegen ein besserer, ein angenehmerer, ein sichererer Ort?
    Ganz ohne Zweifel, hatte die Antwort zu lauten. Die Unsterblichen waren nicht überall dort, wo sie einzugreifen versucht hatten, erfolgreich gewesen. Aber sie hatten ihre

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