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1571 - PE-hilfreich

Titel: 1571 - PE-hilfreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich ständige Vertretungen des Galaktikums und aller namhafter Völker der Milchstraße niedergelassen hatten. Chemtenz war durch das Langstrecken-Hyperfunkrelais, das aus Tausenden von Satelliten bestand, mit der Milchstraße verbunden. Das Relais war noch in der Zeit vor den Kriegen gegen das Hetos der Sieben eingerichtet worden. Von Anfang an hatte es ihm an konsequent und systematisch durchgeführter Wartung gemangelt. Besonders in den Jahrhunderten nach der Großen Kosmischen Katastrophe, während der Monos-Tyrannei, war es vernachlässigt worden.
    Infolgedessen waren zahlreiche Glieder der weit über zwei Millionen Lichtjahre langen Kette ausgefallen. Die Kommunikation hangelte sich mit Müh und Not über die so entstandenen Lücken hinweg. Die Bandbreite war so geschrumpft, daß es Bildübertragung schon seit langem nicht mehr gab. In letzter Zeit waren die Benutzer der Relaiskette dazu übergegangen, sich zur Übermittlung von Nachrichten der alten, fast schon vergessenen Morse-Technik zu bedienen.
    Die Kommunikation, die sich entlang des Langstreckenrelais abwickelte, war immer spärlicher geworden. Es war fast schon einfacher, einen Kurier von Andromeda in die Milchstraße - oder umgekehrt - zu schicken, als Informationen über das Relais zu vermitteln. Trotz aller Verständigungsschwierigkeiten hätte man jedoch in der Milchstraße erwartet, einschlägige Informationen zu erhalten, falls sich an den Beziehungen zwischen Maahks, Tefrodern und galaktischen Vertretungen etwas in besorgniserregender Weise veränderte.
    Ob eine solche Veränderung in der Tat stattgefunden hatte, war im Augenblick noch unklar.
    Manche Anzeichen deuteten darauf hin. Hyan Goroset hatte sich düster und ominös angehört, aber einen eindeutigen Schluß konnte man aus seinen Worten nicht ziehen. Es war denkbar, daß es tatsächlich einen grundlegenden Sinneswandel in der Einstellung der eingeborenen tefrodischen und maahkschen Zivilisationen gegenüber den Völkern der Milchstraße gegeben hatte - aus welchem Grund auch immer. In diesem Fall durfte man die Ursache des in der Milchstraße herrschenden Informationsmangels nicht allein im desolaten Zustand des Langstreckenrelais oder in den horrenden Kosten von Kuriersendungen suchen. Es mußte einen weiteren Grund geben, eine Nachrichtensperre zum Beispiel, die die Maahks und die Tefroder über den gesamten Bereich der Sterneninsel Andromeda verhängt hatten. Auf Chemtenz wußte man nicht, was am Hof des Virth von Tefrod und in den Regierungszentren des maahkschen Imperiums gedacht und geplant wurde. Und was man nicht wußte, konnte man auch nicht weitergeben.
    Perry Rhodans Blick ruhte, nachdenklich auf der großen Bildfläche, die die gesamte Stirnwand des Raumes einnahm. Sie zeigte das ungegliederte Grau des Hyperraums. Er nahm es kaum zur Kenntnis.
    Seine Gedanken waren mit den Sorgen des Augenblicks beschäftigt.
    Er - ebenso wie andere ehemalige Zellaktivatorträger - lebte von der Gnade der Zelldusche, die das Überwesen ES ihm auf dem Kunstplaneten Wanderer hatte angedeihen lassen. Die Frist, die ihm damals, im Oktober 1169, zugestanden worden war, belief sich auf 62 Jahre. Inzwischen schrieb man April
     
    1173.
     
    Jeder, der rechnen konnte, ermittelte ohne sonderliche Mühe, daß seit der Gewährung der Zelldusche dreieinhalb Jahre vergangen waren. Nur ES war da anderer Ansicht. ES hatte die früheren Aktivatorträger auf dem Umweg über die Linguiden wissen lassen, daß von der letzten Frist, die ihnen noch einmal bewilligt worden war, inzwischen fast ein Drittel, d.h. zwanzig Jahre, verstrichen sei.
    Es gab keinen Zweifel mehr: Die Superintelligenz war höchstgradig verwirrt. Verantwortlich für ihren an Wahnsinn grenzenden Zustand war Taurec, wie Perry Rhodan seit seinem Aufenthalt auf Meliserad, im Zentrum der Macht, wußte. Unklar war, wie der transformierte Kosmokrat es fertiggebracht hatte, das Bewußtsein des Überwesens derart aus dem Gleichgewicht zu bringen, daß es jegliches Verständnis für den Ablauf der Zeit verlor. Taurec hatte der Superintelligenz dazu verhelfen wollen, das Entwicklungsniveau einer Materiequelle zu erreichen. Das hätte seine „gute Tat" sein sollen, mit der er die Kosmokraten besänftigte und sich den Weg zurück in ihr Reich ebnete. So wenigstens hatte er in Truillau die Dinge Perry Rhodan gegenüber dargestellt.
    Irgend etwas war schief gegangen. Über die Einzelheiten war nichts bekannt. Taurec hatte sich darüber ausgeschwiegen.

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